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Umwelt
16.05.2025

Gelungene Premiere der CIRPLEX in Klagenfurt

Am 14. und 15. Mai stand in Klagenfurt die Premiere der CIRPLEX, einer internationalen Kongress-Fachmesse für Kunststoffrecycling und Kreislaufwirtschaft, am Programm.

Mit dem „Circular Plastics Experience Summit – Alpen-Adria (CIRPLEX)“ wurde unter dem Motto „From waste to value“ eine neue Ära in Sachen Kunststoffrecycling und Kreislaufwirtschaft eingeleitet. Die CIRPLEX – eine Kombination aus Fachmesse, Kongress, Networking-Plattform und Live-Erlebnisprogramm – lockte im Mai 1.800 Expert:innen und Entscheidungsträger:innen aus der europäischen Kunststoffindustrie und dem Alpen-Adria-Raum auf das Klagenfurter Messegelände.

„Die CIRPLEX 2025 hat wichtige Impulse gesetzt, neue Netzwerke geschaffen und deutlich gemacht, dass nachhaltige Kunststofflösungen nicht nur möglich, sondern wirtschaftlich sinnvoll sind“, so Harald Kogler, Aufsichtsratsvorsitzender der Kärntner Messen. „Durch das gezielte Zusammenführen von Wissen, Ressourcen und Netzwerken wird die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gestärkt – in Kärnten und weit darüber hinaus.“

"Die CIRPLEX 2025 hat wichtige Impulse gesetzt, neue Netzwerke geschaffen und deutlich gemacht, dass nachhaltige Kunststofflösungen nicht nur möglich, sondern wirtschaftlich sinnvoll sind."

Harald Kogler, Aufsichtsratsvorsitzender der Kärntner Messen

Kunststoffe sind Wertstoffe

Kärnten nimmt als Wirtschaftsstandort bereits eine Vorreiterrolle im Kunststoffrecycling ein: Der Bezirk Völkermarkt verzeichnet die höchste Kunststoffrecyclingquote Europas. „Mit der CIRPLEX zeigen wir, dass Abfall nicht nur eine lästige Sache ist, sondern man daraus wieder Rohstoffe erzeugen kann, die man sonst importieren muss“, erklärt Mr. Recycling und Mitinitiator der CIRPLEX, Werner Kruschitz, der seit 40 Jahren in der Branche tätig ist.

Demnach sei es wichtig, mehr Bewusstsein für Kunststoff zu schaffen. „Es ist eine Kunst, diesen Stoff herzustellen, ihn zu verarbeiten, zu recyceln und wieder in den Kreislauf zu bringen“, betont Sabine Nadherny-Borutin, Generalsekretärin von Plastics Europe Austria. „Wenn wir uns heute überlegen: In den ersten 20 Minuten unseres Daseins haben wir ungefähr 17 verschiedene Kunststoffarten in der Hand – von der Matratze über das Handy bis zur Zahnbürste, Licht, Leitungen usw. Wir können eine Gesellschaft, wie wir sie heute leben, ohne Kunststoff gar nicht mehr durchführen.“

Zukunft gestalten

In Anlehnung an den Europäischen Green Deal und den Circular Economy Action Plan der EU unterstreicht die CIRPLEX, wie Kreislaufwirtschaft nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich tragfähig sein kann.

In inspirierenden Keynotes, fundierten Fachvorträgen und praxisnahen Diskussionsrunden widmeten sich renommierte Expert:innen wie Thomas Rau den drängenden Fragen unserer Zeit. Als starke Stimme der europäischen Kunststoffindustrie brachte Virginia Janssen, Managing Director Plastics Europe, ihre Sichtweise zur Rolle Europas im globalen Wettbewerb ein: „Wir alle müssen die Zukunft einer zirkulären und wettbewerbsfähigen Kunststoffindustrie gestalten, die durch neue Standards und Rahmenbedingungen unterstützt wird.“

„Mit der CIRPLEX zeigen wir, dass Abfall nicht nur eine lästige Sache ist, sondern man daraus wieder Rohstoffe erzeugen kann, die man sonst importieren muss.“

Werner Kruschitz, Mr. Recycling und Mitinitiator der CIRPLEX

Nachhaltige Transformation

Im Rahmen der Fachausstellung wurde die gesamte Wertschöpfungskette der zirkulären Kunststoffwirtschaft sichtbar – von der Kunststoff-, Verpackungs- und Chemieindustrie über Recycling und Maschinenbau bis hin zur Abfallwirtschaft. Ziel der Kongress-Fachmesse war es auch, Kooperationen anzustoßen und einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Kunststoffindustrie zu leisten. „Kreislaufwirtschaft gelingt nur durch das Zusammenspiel aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Die CIRPLEX schafft genau dafür den nötigen Rahmen – für Dialog, Zusammenarbeit und zukunftsfähige Lösungen, die wir als Plattform Verpackung mit Zukunft aktiv mitgestalten“, betont Sandra Pechac, Geschäftsführerin der Plattform Verpackung mit Zukunft.

Für das Circular Economy Forum Austria ist die CIRPLEX ebenfalls ein starkes Signal, wie Valerie Schönberg betont: „Der Wandel hin zu einer ressourcenschonenden, regenerativen Kunststoffwirtschaft ist nicht nur möglich – er hat längst begonnen, geht weit über Recycling hinaus und birgt enormes Potential für die heimische Wirtschaft.“

Als großartige Gelegenheit, sich der Industrie und dem Markt zu präsentieren, sieht Miriam Olivi, Präsidentin von Women in Plastics Italy, die CIRPLEX: „Wir möchten Frauen in weiteren Nationen dazu motivieren, ihre Energie für eine nachhaltigere Zukunft zu bündeln.“

Exklusive Betriebsbesichtigungen

Zu den Highlights der CIRPLEX zählten auch „Live-Experience-Tours“ zu namhaften Kärntner Unternehmen wie Lindner-Recyclingtech in Spittal/Drau, Hirsch Servo in Glanegg und KRM Kunststoff Recycling-Maschinen in Kühnsdorf. „Kreislaufwirtschaft ist fester Bestandteil unserer DNA. Wir sind stolz, dass wir im Rahmen der Life Experience Tour noch näher und detaillierter erläutern konnten, wie man heute mit Technologie einen Teil des Abfallproblems lösen kann“, betont Matthias Egarter, CEO Lindner-Recyclingtech, der sich als international gefragter Equipment- und Technologielieferant ebenso freute, bei der Premiere der CIRPLEX mit dabei zu sein.

Auch Studierende der FH Kärnten sowie Schüler:innen der HTBLA Ferlach zeigten großes Interesse und nutzten die Gelegenheit, bei den Betriebsbesichtigungen Eindrücke aus erster Hand zu erhalten.

Plattform der Kreislaufwirtschaft

Auf 3.200 Quadratmetern stellten rund 80 Unternehmen und Institutionen aus neun Nationen ihre Innovationen potenziellen Kund:innen sowie Entscheidungsträger:innen aus der Alpen-Adria-Region vor – darunter das Forschungszentrum WoodKPlus mit Sitz in St. Veit/Glan. Edith Zikulnig-Rusch, Bereichsleiterin Smarte Composite & Oberflächen: „Kreislaufwirtschaft ist mehr als Recycling. Es geht um einen gesamtheitlichen Ansatz der Stoffnutzung und um das Vorausdenken bereits bei der Entwicklung von neuen Materialien oder Produkten.“

Im Herzen der Alpen-Adria Region

Kärnten präsentierte sich bei der CIRPLEX-Premiere als starker Standort für nachhaltige Industrieentwicklung und festigte die Rolle als Knotenpunkt in der Alpen-Adria-Region weiter, wie Markus Hornböck, Geschäftsführer der Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H (BABEG) bekräftigt: „Besonders erfreulich war der intensive Austausch zwischen etablierten Industrieunternehmen, Start-Ups und Forschungseinrichtungen – genau dort entstehen neue Ideen, Kooperationen und Investitionen. Diesen Schwung nehmen wir mit zu ,Carinthia innovates‘ am 11. November 2025. Dort setzen wir den Fokus auf Halbleiter, Energiewende und internationale Vernetzung. Save the Date – wir freuen uns auf einen weiteren Tag voller Innovation und Zusammenarbeit.“

© Kärntner Messen/Zangerle, Lindner Recyclingtech, advantage Media GmbH, SGZ

Save the Date:

Die CIRPLEX wird im Mai 2027 erneut Fachleute, Unternehmen und Interessierte aus der Kunststoffbranche in Klagenfurt zusammenbringen – mit dem Fokus auf nachhaltige und zirkuläre Lösungen für die Zukunft.

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