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Wirtschaft
18.09.2024

Gemeinsam die Zukunft gestalten

WK-Bezirksstellenobmann Franz Ahm im advantage-Gespräch über die Ent­wicklung des Wirtschafts­standortes Klagenfurt im Lichte der Koralmbahn.

Der Bezirksstellenobmann der Wirtschaftskammer Klagenfurt, Franz Ahm, vertritt die Interessen von rund 8.000 Klagenfurter Unternehmen. Als Stimme in Richtung Politik und Verwaltung unterstützt er seine Mitglieder bei unterschiedlichsten Belangen.

advantage: Welche Potenziale sehen Sie durch die Koralmbahn für Klagenfurt?

Franz Ahm: Infrastruktur und Mobilität haben immer schon Frequenz bewirkt, auch in der Vergangenheit. Die Eröffnung des Koralmbahntunnels Ende 2025 wird zweifellos eine transformative Wirkung auf die Landeshauptstadt und die umliegenden Regionen haben. Jetzt ist die Zeit gekommen, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen und sicherzustellen, dass die Region entsprechend vorbereitet ist.

Die Koralmbahn kann ein „Gamechanger“ für den Wirtschaftsstandort Klagenfurt werden, wenn sich die Stadt als „Tor der Welt“ positioniert. Die politischen Akteur:innen sind gefordert, ein Angebot zu schaffen, damit die Menschen und Unternehmen zu uns kommen: sprich Standortattraktivität erhöhen und Barrieren abbauen. Wir müssen es aber im Großen denken und kommunizieren, was wir als gesamte AREA Süd den Menschen Positives anbieten können.

„Um die Möglichkeiten der Koralmbahn für die Landes­hauptstadt Klagenfurt optimal zu nutzen, braucht es mehr Engage­ment und Investitionen.“

Franz Ahm
Welche Maßnahmen sind seitens der Stadt dahingehend zu setzen?

Entschlossene Schritte in den Bereichen Raumplanung, Mobilität und Infrastruktur sind notwendig, um diese Jahrhundertchance optimal zu nutzen. Dazu zählen etwa die Entwicklung des Bahnhofsviertels „Station City“ als „Tor zu Klagenfurt“, die Revitalisierung der Bahnhofstraße als vitale Lebensader zwischen Innenstadt und Bahnhof, die Entwicklung moderner öffentlicher Mobilitätskonzepte als effiziente Anbindung an Innenstadt und Wörthersee, die Ansiedlung eines Leitbetriebes, Flächensicherung und Standortmarketing sowie die Weiterentwicklung des Lendkanals.

Was aus unserer Sicht in Klagenfurt fehlt, ist eine konkrete Wirtschaftsentwicklungsstrategie und eine schlagkräftige Agentur, die sich darum kümmert und sich proaktiv mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt beschäftigt. Das ist auch das Ergebnis einer aktuellen Wirtschaftsstrukturanalyse, bei der 20 große Klagenfurter Unternehmer:innen und deren Mitarbeiter:innen befragt wurden. Die Basis einer funktionierenden Wirtschaft sind positive Perspektiven und ein klares Zukunftsbild. Dieses Bild zu zeichnen, ist Aufgabe der Regierenden. Nur dann wird auch unsere schöne Stadt mit ihren Unternehmen (nicht nur) wirtschaftlich weiterkommen.

Wie kann das gelingen?

Die Stadt ist Dienstleister der Bevölkerung, aber auch der Unternehmer:innen. Es ist wichtig, dass man die Hürden und die Probleme, die man hat, miteinander bewältigt. Diese Herausforderungen müssen wir gemeinsam meistern und das mit einem positiven Mindset, bei dem die Menschen aufeinander zugehen. Ich vermisse die positive Stimmung in der Politik. Für die Stadt Klagenfurt wünsche ich mir, dass politische Stabilität einkehrt und der Gedanke an die Zukunft wieder etabliert wird, sodass man gemeinsam die notwendigen Dinge angehen kann und muss.

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