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Gesundheit
20.06.2025

Gemeinsam in Bewegung kommen

Zukunfts­faktor Vorsorge: Kärnten denkt Gesund­heits­förderung neu und setzt auf Präven­tion als tragende Säule eines nach­haltigen Gesund­heits­systems.

 

Präventive Ansätze, die sich auf die Erhaltung und Förderung der Gesundheit konzentrieren, gewinnen auch in der Gesundheitspolitik zusehends an Bedeutung. Krankheiten frühzeitig zu verhindern, anstatt sie später behandeln zu müssen, wirkt der Überlastung der Gesundheitssysteme entgegen und fördert die Lebensqualität der Gesellschaft, indem die Anzahl gesunder Lebensjahre erhöht wird. Das Land Kärnten verfolgt gesundheitspolitisch mehrere Ansätze, um Prävention als nachhaltiges Zukunftsprinzip des Gesundheitswesens zu etablieren.

Einer dieser Ansätze ist das Programm „Gesundheit fördern, Kärnten bewegen“. Initiiert von Gesundheitslandesrätin Beate Prettner und getragen von der Unterabteilung für Gesundheitsförderung setzt die Initiative seit 2024 auf niederschwellige Angebote, um Menschen jeden Alters zu mehr Bewegung zu animieren und somit sowohl das physische als auch das psychische Wohlbefinden zu steigern. Seitens WHO werden mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche empfohlen – Studien zufolge bleibt jedoch die Hälfte aller Erwachsenen in Österreich unter dieser Marke. Das soll sich durch die Initiative ändern, wie die Gesundheitslandesrätin betont: „Unser Ziel ist es, die Menschen in Kärnten zu mehr Bewegung zu motivieren – denn Bewegung ist die Basis für ein gesundes Leben. Mit ,Gesundheit fördern, Kärnten bewegen‘ investieren wir nicht nur in die Gesundheit der Menschen, sondern auch in ein nachhaltiges Gesundheitssystem, indem wir präventiv Erkrankungen entgegenwirken.“

Dabei sein ist alles

Neben den positiven Effekten auf die Gesundheit versteht das Programm Bewegung auch als integrativen Akt, der dem sozialen Miteinander dient. Ob bei geführten Wanderungen, Radausflügen oder Veranstaltungen wie dem „Airport Run“, der den Flughafen Klagenfurt zur Laufstrecke umfunktioniert oder bei Standup-Paddling-Workouts an den Kärntner Seen, begleitet von erfahrenen Profis – die kollektive Erfahrung soll motivieren und gleichzeitig sozialer Isolation entgegenwirken. Mit einem bunten Mix an Events deckt das Programm sämtliche Alters- und Bedarfsgruppen ab. „Frei nach dem Motto ,Dabei sein ist alles‘ steht bei unserer Bewegungsinitiative nicht die Leistung, sondern das Mitmachen im Vordergrund“, wie Sarah Pucker, Leiterin der Unterabteilung Gesundheitsförderung, betont.

Der soziale Charakter der Initiative wird auch durch die Kooperation mit Benefizevents sowie durch die Einbindung regionaler Partner wie der Naturfreunde Kärnten deutlich. Besonderes Augenmerk liegt außerdem auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Programms: So soll etwa die neue „10.000er-Challenge“ spielerisch dazu motivieren, übers Jahr verteilt 10.000 Höhenmeter zu bewältigen – sei es zu Fuß, auf dem Fahrrad oder beim Klettern. Fortschritte können online dokumentiert werden, kleine Belohnungen wie Medaillen oder Patches stärken den Anreiz zur Teilnahme zusätzlich. Unterstützt wird das Projekt zudem von jungen Vorbildern wie Kletterer Felix Mader, der Bewegung vor allem als Ausgleich zum digitalen Alltag hervorhebt.

„Mit ,Gesundheit fördern, Kärnten bewegen‘ investieren wir nicht nur in die Gesund­heit der Menschen, sondern auch in ein nach­haltiges Gesundheits­system, indem wir präventiv Erkran­kungen entgegen­wirken.“

Beate Prettner, Gesundheits­landesrätin Kärnten

Frauen im Fokus

Neben der Bewegung richtet Kärnten den Fokus im Gesundheitsbereich zunehmend auf geschlechtsspezifische Aspekte. So wurde 2023 ein eigener Fachbereich für Frauengesundheit geschaffen. Die 2024 etablierte Koordinationsstelle für geschlechterspezifische Medizin macht Kärnten zur Modellregion im Bereich Gendermedizin, die der medizinischen Versorgung von Frauen und Mädchen mehr Relevanz gibt. „Der österreichische Frauengesundheitsbericht zeigt auf, dass Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer haben, gleichzeitig aber mehr Lebensjahre bei schlechterer Gesundheit. Mit dem neuen Schwerpunkt ‚Frauengesundheit‘ wollten wir dieser Tatsache entgegenwirken,“ so Prettner. Dabei werden spezifische Maßnahmen für unterschiedliche Altersgruppen angeboten – mit vielfältigen Themenbereichen von Sport- und Bewegungsangeboten über Stärkung des Selbstbewusstseins bis hin zum aktiven Altern, Menopause und Geburtsvorbereitung.

Offen zum Thema machen

In diesem Kontext entstand auch das neue Veranstaltungsformat „Frauen-Talk“ – eine Plattform zur Aufklärung, Vernetzung und zum Austausch, wo Themen wie PMS, Endometriose, Osteoporose oder die Wechseljahre offen angesprochen werden. Der Startschuss fiel Ende Mai im Lakeside Park in Klagenfurt, begleitet von der Filmvorführung „The M Factor“ und anschließender Podiumsdiskussion mit Expert:innen aus Medizin, Psychologie und Arbeitsrecht.

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