© Büro LHStv.in Schaunig
Wirtschaft
13.11.2023

Gemeinsamer Startschuss für Technologie­park St. Paul

Nahe dem Koralm-Bahnhof wird ein klimafittes Wissenschafts- und Innovationsquartier mit Fokus auf nachhaltiges Bauen im Lavanttal entstehen.

Land Kärnten, BABEG und Stift St. Paul präsentierten im November gemeinsam die Pläne für das Zukunftsprojekt, das Forschung, Wirtschaft und Bildung miteinander verbindet und von großer Bedeutung für die gesamte Region ist. In St. Paul im Lavanttal wird bis 2027 ein Technologiepark rund um den Schwerpunkt „grünes, intelligentes Bauen“ mit 250 neuen, hochqualifizierten Arbeitsplätzen errichtet.

Effekte der Koralmbahn positiv nutzen

Das Projekt Technologiepark St. Paul befindet sich schon länger in der Pipeline, nun ist es spruchreif. „Wir wollen hier nicht nur Gebäude der Zukunft schaffen, sondern auch jungen Menschen Chancen in Kärnten geben“, erklärte Kärntens Technologiereferentin LHStv. Gaby Schaunig. In der Region solle etwas entstehen, das es so noch nicht gegeben hat. „Das wird die Bevölkerungsentwicklung in ganz Kärnten positiv beeinflussen“, so Schaunig. Seitens der Wohnbauförderung des Landes wurden und werden daher gemeinsam mit gemeinnützigen Bauvereinigungen zusätzliche Wohnmöglichkeiten entlang der Koralmtrasse geschaffen.

Über die Grenzen hinaus denken

Gemeindelandesrat Fellner wies ebenso auf die Chancen durch die Koralmbahn, vor allem durch die verkürzten Distanzen – von St. Paul aus wird man Klagenfurt und Graz in je 20 Minuten erreichen, hin: „Wenn wir nichts tun, wird es gut. Wenn wir uns darauf vorbereiten, wird es sehr gut“, so Fellner. Für ihn ist das Projekt in St. Paul ein gutes Beispiel, vom „Kirchturmdenken“ wegzukommen. „Es geht nicht mehr nur um Gemeinden, Bezirke und Länder. Wir müssen weit über die Grenzen hinausdenken“, appellierte er auch im Hinblick auf die angespannte finanzielle Situation der Städte und Gemeinden. Das Projekt zum Wissenschafts- und Innovationsquartier gehen die neun Lavanttaler Gemeinden gemeinsam an und es tragen auch die Kosten entsprechend mit.

Kärntens Beitrag zum Green Deal

Die BABEG erwirbt im ersten Schritt 2,3 Hektar Flächen vom Benediktinerstift St. Paul, um dort mit einer voraussichtlichen Investitionssumme zwischen 15-18 Millionen Euro ein klimafittes Wissenschafts- und Innovationszentrum zu errichten, in dem es vor allem um die Zukunftsthemen Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit gehen wird. BABEG-Geschäftsführer Markus Hornböck präsentierte Details zum Projekt. In St. Paul soll einen Nukleus für Forschung, Wirtschaft und Bildung geschaffen werden. Das Projekt ist zudem ein wesentlicher Beitrag Kärntens zum Green Deal. „Erstmals entsteht solch ein Technologiepark im ländlichen Raum. Er soll mit dem High Tech Campus Villach und dem Lakesidepark Klagenfurt, die auch beide an der Koralmbahn liegen, abgestimmt sein“, so Hornböck. An der neuen Bahntrasse werde eine Metropolregion mit 1,1 Mio. Einwohnern und 32.000 Betrieben entstehen, verdeutlichte er die enormen Chancen. Errichten werde man das Wissenschafts- und Innovationsquartier in direkter Nähe zum neuen Bahnhof St. Paul. In der Startphase soll die Fläche 2,3 Hektar, später zehn Hektar groß sein. Die Gebäude sollen perfekt in die Landschaft passen und selbst Teil des Projektes sein.

Dritter Technologiestandort in Kärnten

Forschen wolle man unter anderem zu CO2-Einsparungsmöglichkeiten im Baubereich, zu Digitalisierung und Automatisierung. Der Bereich Bildung solle sich vom öffentlichen Kindergarten über die Sekundarstufe bis hin zu tertiären Bildungsangeboten, Qualifikationen und Weiterbildungen erstrecken. Rund 250 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze sollen im Zuge dessen in den Laboren, Büros und Werkstätten entstehen. „Die Vereinbarung zwischen BABEG und Benediktinerstift ist ein Meilenstein für die Entwicklung unserer Region. Die Marktgemeinde St. Paul im Lavanttal wird dadurch neben Villach und Klagenfurt zum dritten Technologiestandort in Kärnten. Ein großer Tag für das Lavanttal, ein großer Tag für St. Paul, und ein richtiger Schritt in die Zukunft!“ freut sich Bürgermeister Stefan Salzmann.

Regionale Verantwortung

„Die Kirche denkt in Jahrhunderten“, meinte Stifts-Administrator Pater Marian Kollmann. Er verwies auf die regionale Verantwortung, die das Stift übernehmen wolle: „Wir wollen etwas für die Region und die Menschen tun.“ Die Benediktiner in Österreich setzen sich laut Kollmann für das Thema Nachhaltigkeit ein. Daher sei man auch gerne beim Projekt in St. Paul dabei, dass sich der Green Economy verschrieben habe. „Die Menschen in der Region sollen langfristig etwas davon haben. Der Samen, den wir hier säen, wird aufgehen“, so Kollmann abschließend.

© BABEG

Schlagwörter