Glasfaserausbau in Kärnten nimmt weiter Fahrt auf
„Der Glasfaserausbau nimmt Fahrt auf. In vielen Gemeinden Kärntens rollen die Bagger an, um die Bauarbeiten aus der zweiten Breitbandmilliarde zu starten“, erklärte Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig kürzlich bei der Präsentation des Glasfaser-Bauprogramms 2024 gemeinsam mit der Breitbandinitiative Kärnten (BIK) und der Kelag. „Mit dem bisher größten Ausbauprogramm mit einem Volumen von rund 85 Mio. Euro erweitern wir die Versorgung mit Breitband in den ländlichen Gemeinden massiv“, so Schuschnig weiter.
Ausbau im Rosental startet
„Noch im ersten Halbjahr 2024 startet die erste Ausbauphase im Rosental. Allein von der BIK fließen insgesamt mehr als 48,5 Mio. in die Region, wodurch über 1.000 Kilometer Trassenlänge gebaut werden. Das entspricht mehr als der Strecke von Klagenfurt bis nach Berlin“, verdeutlichte Landesrat Schuschnig. Gleichzeitig werden noch heuer die Ausschreibungen der Ausbauprojekte Hochstuhl und Gurktal auf Schiene gebracht, um weitere gut 1.000 Kilometer an Trassenlänge zu projektieren und 18 Gemeinden vollflächig zu erschließen. Rund 66 Mio. Euro fließen künftig in diese beiden Regionen.
Vorbereitung weiterer Projekte am Laufen
Die Vorbereitungen der kommenden Projekte laufen. „Mit dem Glasfaser-Ausbauplan sind wir in Kärnten dabei, ein Projekt mit bisher nie dagewesenem Volumen zu realisieren. Ein Vorhaben dieser Größenordnung setzt aber auch voraus, dass die Umsetzung gut geplant wird. Daher haben wir bereits vor dem angekündigten Baubeginn im Sommer die Errichtung aller 43 Verteilerkästen (POP’s/points of presence) kärntenweit in Umsetzung gebracht. Damit steht die Infrastruktur an den Knotenpunkten bereit“, erklärt BIK Geschäftsführer Peter Schark.
Stärkung des Wirtschaftsstandortes
Auch aus wirtschaftlicher Sicht sei der flächendeckende Glasfaserausbau wichtig. „Als Investition in die Zukunft des Standorts aber auch, um die Konjunktur anzukurbeln, was gerade jetzt in der Bauwirtschaft dringend nötig ist“, so Schuschnig. Allein für 2024 werden 150 Mio. Euro an Wertschöpfung durch das Bauprogramm ausgelöst. „Mit der gesamten zweiten Breitbandmilliarde schaffen wir eine Wertschöpfung von rund 350 bis 400 Mio. Euro“, erklärte Schuschnig weiter. Mit vereinfachten Vergabeverfahren gehe man zudem bewusst auch auf kleine Betriebe zu. Schuschnig: „Jeder Euro, den wir in Breitband investieren, stärkt den Wirtschaftsstandort und ist eine Zukunftsinvestition.“
Kelag als starker Partner
Zusätzlich zu den Mitteln der BIK investiert auch die Kelag in den Breitbandausbau. „Der flächendeckende Ausbau des Glasfasernetzes in Kärnten ist ein Leuchtturmprojekt der Digitalisierung, das nur gemeinsam mit Partnern sowie mit Förderungen der öffentlichen Hand zu bewältigen ist“, so Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag, und führte weiter aus: „Unser Unternehmen wird hier einen sehr großen Beitrag leisten. Die Kelag investiert in den nächsten Jahren rund 150 Mio. Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes in Kärnten. Allein im Jahr 2024 investieren wir 35 Mio. Euro in mehrere Projekte in Kärnten.“ In etwa 15 der 35 Mio. Euro fließen in das Projekt Gailtal/Lavamünd, welches gemeinsam mit der BIK umgesetzt wird. „Heuer bauen wir im Rahmen dieses Projektes 100 Kilometer Trasse. Im Mai können wir für die ersten Kund:innen in Nötsch und in Irschen die Glasfaseranschlüsse aktivieren“, erklärte Petra Rodiga-Laßnig von Kelag-Connect.
Projekt BBA2030
Rund zehn Mio. Euro wird die Kelag in diesem Jahr in das Projekt BBA2030 investieren, welches ebenfalls gemeinsam mit der BIK umgesetzt wird. Zu diesem Projekt gehören 40 Gemeinden in den Regionen Kärnten Süd Hochstuhl, Kärnten Süd Hochobir, Lieser-/Maltatal, Gurktal und Lavanttal. „In 18 dieser Gemeinden konnten wir die notwendige Take-Rate von 40 Prozent für den Ausbau bereits erreichen, in elf Gemeinden läuft aktuell die Vorvermarktung“, erklärte Rodiga-Laßnig. Weitere zehn Mio. Euro investiert die Kelag im Jahr 2024 in eigenwirtschaftliche Projekte in den Gemeinden Steinfeld im Drautal und Frantschach-St. Gertraud, Kleblach-Lind, Sachsenburg, Lurnfeld, Baldramsdorf sowie in Spittal an der Drau und Maria Saal, welche ohne Förderungen umgesetzt werden.
Weitere Finanzierungsschritte geplant
Bis 2027 werden von der BIK Ausbauprojekte in der Höhe von rund 200 Mio. Euro umgesetzt. Dafür beschließt die Landesregierung zeitnah ein erstes Finanzierungspaket von 23 Mio. Euro. Die Kelag investiert in den nächsten Jahren rund 150 Mio. Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes in Kärnten. „Wir bauen das Glasfasernetz in weiteren 40 Gemeinden aus, womit wir über die BIK insgesamt 56 Gemeinden mit Glasfaser versorgen. Das bedeutet über 55.900 neue Glasfaser-Anschlüsse und damit insgesamt 78.000 Nutzungseinheiten“, verdeutlicht Schuschnig und ergänzte abschließend: „Kärnten fordert eine rasche Auflage des bereits in Aussicht gestellten weiteren Breitband-Calls, denn wir haben noch viele Regionen, um Bundesmittel abzuholen.“