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Umwelt
08.12.2024

Globale Vernetzung für das Klima

Eine Delegation aus Amazonien besuchte kürzlich mehrere Gemeinden in Kärnten. Die Partner­schaft mit den Organisa­tionen von Rio Negro trägt Früchte.

Das Klimabündnis ist das größte und älteste kommunale Klimaschutz-Netzwerk Österreichs. Es schützt nicht nur den Regenwald, sondern vor allem die Menschen, die dort leben. Im Oktober gab es Besuch aus dem Amazonas: Dario Baniwa und Janete Figueredo Alves, die frisch gewählten Präsident:innen der Klimabündnispartnerorganisation FOIRN sowie Ana Letícia Pastore Trindade, Lieferketten-Expertin vom ISA, beehrten dabei auch Kärnten. Im Fokus standen die vielfältigen Herausforderungen und Lösungsstrategien im Zusammenhang mit der Klimakrise und ihre Folgen für die indigene Bevölkerung am Rio Negro.

„Die Zusammenarbeit mit dem Klima­bündnis ist für uns wichtig, da wir an der Schule der Zukunft arbeiten. Wir möchten Jugend­liche und junge Erwachsene für ein nach­haltiges Leben sensibilisieren.“

Barbara Urbanek, Direktorin Fach­berufs­schule St. Veit an der Glan

Unterwegs in Kärnten

Zunächst wurde die katholische Hochschulgemeinde in Klagenfurt besucht, wo die Delegation von Bischofsvikar Hans Peter Premur empfangen wurde. Danach ging es weiter nach St. Veit an der Glan, wo die Begrüßung durch Direktorin Barbara Urbanek und StR Walter Brunner erfolgte. In der Fachberufsschule lernten die Gäste das duale Bildungssystem Österreichs kennen. Die Schüler:innen präsentierten dabei auch die Arbeitsräume, in denen sie ihre Kenntnisse in Chemie Elektrotechnik, Informatik und Pharmazie vertiefen.

In St. Paul im Lavanttal wurde die Delegation von Bgm. Stefan Salzmann in Empfang genommen. Groß war das Staunen, als er die Gäste aus Brasilien mit einem Referat auf Portugiesisch überraschte. Im Anschluss folgte eine von Elisabeth Zotl geleitete Diskussionsrunde zum Thema Lieferketten und Rohstoffabbau in indigenen Territorien. Danach führte die Reise weiter nach Ferlach, wo die Delegation mit Pia Mikel, Stadträtin für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Jugend, interessante Gespräche über Frauenrechte und Klimawandel am Rio Negro führte.

„Gerade der Austausch mit Menschen aus Gebieten, die schon jetzt unter den Auswir­kungen des Klima­wandels leiden, macht mich sicher, dass wir als Stadt St.Veit die richtigen Schwer­punkte setzen. Wir müssen unseren Beitrag konsequent leisten.“

Walter Brunner, STR St. Veit an der Glan

Klimabündnis in der Retrospektive

Last but not least bescherte Sarah Katholnig, Vizebürgermeisterin der Stadt Villach und Klimabündnis-Obfrau, der Delegation einen herzlichen Empfang im Warmbad. Da in Villach die erste österreichweite Klimabündnis-Koordinationsstelle verortet war, bekamen die Besucher:innen anhand von Geschichten und Fotos einen Einblick in die Anfänge des Klimabündnisses und die bereits über 30-jährige Partnerschaft.

Besonders spannend war das Gespräch mit Martin Sattelegger vom Klimavolksbegehren und Bio-Austria Obmann Hans Kreschischnig. Im Mittelpunkt standen dabei die Lebensmittelversorgung für Kinder. Villach, das europaweit eine vorbildliche Infrastruktur für Kinder aufgebaut hat, stieß dabei auf großes Interesse von Dario und Janete. Denn auch im Alto Rio Negro gibt es große Probleme mit der Lieferung industriell gefertigter Lebensmittel. Bio und regional und saisonal vor Ort gekocht – diese Art von „Lebensmittelfairsorgung“ sollte für Kinder auf unseren Planeten Erde Normalität sein, sollte man oder frau meinen!

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