Grüne Krankenhäuser sind die Zukunft
„Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen“: Unter diesem Motto hat kürzlich in Villach der Österreichische Verband Grüner Krankenhäuser (ÖVGK) zum ersten Mal seine Innovations- und Nachhaltigkeitspreise im Gesundheitswesen übergeben. Der ÖVGK ist ein junger Zusammenschluss grüner Vorreiter im heimischen Gesundheitssektor, mit dem Ziel, Nachhaltigkeit, Resilienz und Klimaschutz im Gesundheitswesen zu forcieren. Die Preisverleihung fand im Rahmen des zweitägigen 65. Bundeskongresses für Krankenhausmanagement statt. Rund 500 Teilnehmende aus 177 Krankenanstalten und renommierte Fachleute präsentierten und diskutierten neue Erkenntnisse sowie innovative Möglichkeiten, Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen voranzutreiben.
Klimawandel als Gefahr für die Gesundheit
„Nachhaltigkeit in Zeiten des Klimawandels ist tatsächlich das Gebot der Stunde. Es sind auch primär die Krankenhäuser, die die gesundheitsgefährdenden Auswirkungen des Klimawandels hautnah zu spüren bekommen. Laut WHO ist der Klimawandel die größte Gefahr für die Gesundheit“, erklärte Kärntens Gesundheitsreferentin LR.in Beate Prettner. Als Beispiel nannte sie die Hitzewelle des Sommers 2022 mit mehr als 60.000 Todesopfern in Europa. „Direkte Auswirkungen der Klimaveränderung sind vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Nierenerkrankungen, Atemwegserkrankungen, Diabetes, erhöhtes Hautkrebsrisiko, erhöhtes Schlaganfallrisiko“, so Prettner, die weiter ausführte: „Wenn man sich nun vor Augen hält, dass auch das Gesundheitswesen Mitverursacher von schädlichen Emissionen ist und etwa für sieben Prozent des CO2-Fußabdruckes in Österreich verantwortlich ist, dann ist es gut, richtig und vorbildlich, wenn sich Krankenanstalten auf den Weg machen, um ‚Green Hospitals‘ zu werden.“ „Sie zeigen damit Verantwortung. Und sie sind Role Models“, so die Landesrätin
Nachhaltige Innovationen im Gesundheitsbereich ausgezeichnet
Unter zahlreichen Einreichungen wurden in zwei Kategorien – Kärnten und Österreich – sechs Innovations- und Nachhaltigkeitspreise verliehen. Als Sieger in der Kategorie Kärnten wurden demnach das Klimabündnis Kärnten, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan sowie das Krankenhaus der Elisabethinen in Klagenfurt ausgezeichnet. „Mit Ihren Ideen, Konzepten, Projekten, wie man konkret Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen leben kann, beeindrucken Sie mich sehr“, gratulierte die Gesundheitsreferentin den Ausgezeichneten. Ebenso findet sich in der Kategorie Österreich ein Kärntner Teilnehmer: Die FH Kärnten durfte sich mit ihrem Studienlehrgang Gesundheits- und Pflegemanagement über eine Auszeichnung freuen. Zudem wurde ein Ehrenpreis an eine Einzelperson übergeben, bei welchem auch ein Kärntner erfolgreich war, nämlich der Villacher Primararzt Ernst Trampitsch. Als Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin im LKH Villach hat er sich maßgeblich für die Reduzierung und das Recyceln von Narkosegas eingesetzt. Vor zwei Wochen konnte demnach die weltweit erste recycelte Falsche Sevofluran im LKH Villach verwendet werden: Ein bereits verwendetes Narkosegas, das als recyceltes, reines Medizinprodukt aufbereitet und erneut eingesetzt wurde.
Preisträger Kategorie Kärnten
Platz 1: Klimabündnis Kärnten mit dem Projekt „Klimaschutzlehrgang 2023. Klima unter dem Aspekt von Gesundheit und sozialer Gerechtigkeit“.
Platz 2: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan für das Projekt „Einführung von Umweltcoaches“.
Platz 3: Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt für das Projekt „Freiwilliger Nachhaltigkeitsbericht“.
Preisträger Kategorie Österreich
Platz 1: LKH-Universitätsklinikum Graz mit dem Projekt „Sanfte Mitarbeiter-Mobilität“.
Platz 2: Fachhochschule Kärnten Studienlehrgang Gesundheits- und Pflegemanagement für das Projekt „Implementation gesundheitsbezogener Klimakompetenz in das Studium Gesundheits- und Pflegemanagement“.
Platz 3: AUVA Rehabilitationsklinik Tobelbad für das Projekt „Klimafitte Waldwirtschaft – Von der Monokultur zur Mischkultur“.