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Umwelt
11.03.2025

Grüner Kreislauf über Grenzen hinweg

Kreislaufwirtschaft nützt den Unter­nehmen und der Umwelt. Das Interreg-Projekt VIRIDI hilft kleinen und mittleren Betrieben bei der Entwick­lung und Umset­zung ent­sprechender Maß­nahmen.

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Das grenzüberschreitende Projekt Interreg SI-AT VIRIDI bietet kleinen und mittleren Unternehmen in Kärnten und Slowenien die Chance zur Kooperation und die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Die Wirtschaftskammer Kärnten als Leadpartner, das Energieforum Kärnten, der slowenische Wirtschaftsverband Kärnten auf österreichischer Seite sowie Gospodarska zbornica ZRS Bistra Ptuj und Zavod za gradbeništvo Slovenije auf der slowenischen Seite sind die Projektpartner.

Bei Neža Einspieler und Verena Ogris in der Wirtschaftskammer Kärnten laufen die Fäden zusammen. Sie suchen gezielt Unternehmen, die in dieses Projekt eingebunden werden können und sind Ansprechpartnerinnen für Unternehmen, die mitmachen möchten. „Wir möchten kleine und mittlere Unternehmen für die Kreislaufwirtschaft interessieren und sie anregen, konkrete Maßnahmen zu treffen“, erklärt Einspieler. Bewusstseinsbildung in diesem Bereich sei notwendig. Es gebe zwar Ideen und Interesse in Sachen Kreislaufwirtschaft, aber oft fehlen Zeit und personelle Ressourcen für die Umsetzung. Das Thema Abfall ist beispielsweise ein wesentlicher Bereich in der Kreislaufwirtschaft. Hier kann viel getan werden, wissen die Projektmanagerinnen. Und hier kann das Projekt unterstützen, entweder Ideen zur Weiterverarbeitung der Reststoffe im eigenen Betrieb zu entwickeln, oder Abnehmer zu finden, die die Reststoffe verwerten können. Das Thema „Upcycling“ – etwas scheinbar Nutzloses in ein wertvolles Produkt zu verwandeln – soll in diesem Zusammenhang verstärkt angedacht werden.

„VIRIDI heißt Vernet­zung, Information und lernen von den Besten. Mit diesem länder­über­greifenden Programm unter­stützen wir Klein- und Mittel­betriebe.“

Neža Einspieler, Projekt­managerin VIRIDI, Wirtschafts­kammer Kärnten, Außen­wirtschaft und EU

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VIRIDI-Konferenz

KMU in den Branchen Metall­ und Kunststoffverarbeitung, im Energiesektor, im Bau und in der Holzindustrie sind die Zielgruppe. In einer ersten Phase wurden Fragebögen ausgeschickt, um den Bedarf und Bedürfnisse der Betriebe im Bereich Kreislaufwirtschaft festzustellen. Die Ergebnisse werden in der VIRIDI­-Konferenz am 20. März 2025 in Klagenfurt präsentiert. Die Veranstaltung ist kostenlos und öffentlich, Anmeldung genügt. Auf dieser Konferenz wird auch das Gewinnerteam des „VIRIDIthon“ sein Projekt präsentieren. Beim Hackathon im Makerspace in Klagenfurt erhielten Student:innen aus 20 Nationen von Unternehmen eine Challenge, die sie lösen mussten: Was tun mit Produkten, die alt und nicht mehr verkäuflich sind? „Es gab viele gute und interessante Ergebnisse“, erzählt Ogris.

„Mit VIRIDI wollen wir mehr Bewusstsein für Kreislauf­wirtschaft schaffen und den Unter­nehmen konkrete Service-Angebote zur Verfügung stellen.“

Verena Ogris, Nachhaltigkeits­referentin in der Wirtschafts­kammer Kärnten und Projekt­mitarbeiterin VIRIDI

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VIRIDI-Plattform

Die Ergebnisse und Erfahrungen des Projektverlaufs und die erhobenen Bedürfnisse werden in der VIRIDI­-Akademie einfließen, die bereits im heurigen Jahr umgesetzt werden soll und ein entsprechendes Bildungsangebot mit Expertenworkshops, Online­Veranstaltungen sowie Fachimpulsen den Unternehmen kostenlos zur Verfügung stellen wird. Das drei Jahre dauernde Programm wird im Herbst 2026 abgeschlossen sein und in Form der VIRIDI-Plattform als One-Stop-­Shop kostenlos umfassende Informationen sowie Vernetzungsmöglichkeiten und praktische Beispiele aus beiden Regionen übersichtlich zusammengefasst bieten. Auch sämtliche Gesetze und Bestimmungen der beiden Länder in diesem Bereich sowie eine Liste mit Ansprechpartner:innen und Kontaktpersonen werden abrufbar sein. Damit schafft das Interreg­-Projekt auch erstmals ein länderübergreifendes Unternehmensnetzwerk auf einer digitalen, zweisprachigen Plattform zur Unterstützung von KMU beim Übergang zur Kreislaufwirtschaft. Durch die Möglichkeit der Vernetzung der Unternehmen trägt VIRIDI auch zur wirtschaftlichen Entwicklung im Raum Slowenien-­Österreich bei.

Zur Umsetzung einzelner Maßnahmen bieten sich dann verschiedene Förderschienen an. Der Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) hat beispielsweise etliche Möglichkeiten für Innovationen parat. Der Just Transition Funds (JTF) unterstützt in Regionen, die besonders von Treibhausgasemissionen betroffen sind, einen nachhaltigen Strukturwandel. Das sind in Kärnten die Bezirke Wolfsberg, Völkermarkt, St. Veit, Feldkirchen und Villach Land.

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