„Das Wichtigste ist, dass in der Regel vor Projektbeginn ein Förderantrag bei der Förderstelle eingebracht wird.“
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Gut beraten beim Thema Förderungen
Für Unternehmen gibt es verschiedenste Förderungen von Bund, Ländern, Gemeinden, EU und Wirtschaftskammern. Je nach Betriebsphase – wie beispielsweise Gründung, Übernahme, Innovation und Forschung oder Unternehmenssanierung – stehen verschiedene Förderinstrumente zur Verfügung. Projekte, für die am häufigsten Förderanträge eingereicht werden sind normale Geschäftsinvestitionen, Investitionen zur Verringerung der CO2-Belastung, die Aus- und Weiterbildung des Unternehmers selbst oder der Mitarbeiter, die Aufnahme von Mitarbeitern, Forschung und Entwicklung sowie Inter-
nationalisierungsaktivitäten.
Überblick verschaffen
Wirtschaftsförderungen werden in Österreich von Bund und Ländern vergeben. Auch Gemeinden bieten manchmal Förderungen an. Ob ein Projekt von mehreren Förderstellen gefördert werden kann oder nicht, ergibt sich aus den anwendbaren Richtlinien. Immer relevant ist das EU-Beihilfenrecht, das nur bestimmte Förderintensitäten zulässt oder einen maximal zulässigen Förderbetrag festlegt. Will man eine Investition tätigen, sollte man sich vorab unbedingt einen Überblick über Förderarten und Förderstellen verschaffen.
Unbedingt vorab informieren
Wer eine Förderung lukrieren möchte, sollte sich unbedingt rechtzeitig über Förderungen informieren. Grundsätzlich gilt, dass zuerst die Förderung zu beantragen ist und erst danach mit dem Projekt begonnen werden darf. Für Projekte oder finanzielle Verpflichtungen, die bereits vor dem Antragsdatum begonnen wurden oder entstanden sind, gibt es nachträglich meistens keine Förderung mehr. „Das Wichtigste ist, dass in der Regel vor Projektbeginn ein Förderantrag bei der Förderstelle eingebracht wird. Das heißt vor Beauftragung von Leistungen, Bestellung von Gütern, Beginn von Arbeiten, Leisten von Zahlungen. Es gibt nur ganz wenige Programme, wo man nach Projektumsetzung den Förderantrag einbringt -hauptsächlich bei umweltfreundlichen Investitionen. Auch muss man im einzelnen Förderprogramm beachten, was alles förderbare Kosten sind und was nicht“, erklärt Puff.
Newsletter der Förderstellen
In vielen Programmen sind zum Beispiel gebrauchte Investitionsgüter von einer Förderung ausgeschlossen. Dasselbe gilt für Fahrzeuge. Es gibt in allen Programmen auch maximale Umsetzungsfristen und dann Zeiträume für die Abrechnung, die nicht überschritten werden dürfen. „Es gibt Standard-Förderprogramme, die eine Laufzeit von mehreren Jahren haben und die man immer beantragen kann, wenn man ein passendes Projekt hat. Es gibt aber auch Ausschreibungen, wo ein Antrag nur innerhalb einer recht kurzen Frist gestellt werden kann. Dies gilt zum Beispiel für innovative Gründungen am Land oder Investitionen im Zusammenhang mit e-commerce“, so der Förderexperte. Bei diesen Ausschreibungen sind die Fördersätze deutlich höher als bei den normalen Programmen. Es empfiehlt sich, die Newsletter der Förderstellen zu abonnieren, z.B. über www.kwf.at, www.oeht.at, www.aws.at,
www.ffg.at. „Dann erhält man immer die Informationen über aktuelle Programme und Ausschreibungen.“
Individuelle Beratung
„Es gibt etliche Förderstellen auf Bundesebene und zusätzlich auf Landesebene und insgesamt sicher deutlich über 100 Förderprogramme. Für Nicht-Insider ist es schwierig, sich zurechtzufinden und das passende Programm zu finden“, so Puff. Der Förderexperte empfiehlt daher, sich vor Projektbeginn zu informieren, ob es für das Vorhaben Fördermöglichkeiten gibt und wenn ja, was das gefundene Förderprogramm vorgibt. „Eine Kontaktnahme mit dem Servicezentrum der WK ist zu empfehlen, weil wir die Förderprogramme in allen Bereichen kennen. Die Beratung zum identifizierten konkreten Programm kann dann natürlich auch bei der Förderstelle erfolgen“, erklärt Puff.