Die 100.000. Corona-Impfung soll heute (27. März 2021) in Kärnten verabreicht werden. Damit wurden 13 Prozent der Kärntner zumindest teilimmunisiert, sechs Prozent sind vollständig immunisiert. "Damit haben wir unsere eigenen Prognosen übertroffen", lobt Gesundheitsreferentin Beate Prettner die Impfkoordinatoren des Landes, deren Aufgabe es ist, den Impfstoff so schnell wie möglich an die Zielgruppen zu verimpfen. Man gehe weiterhin nach dem nationalen Impfplan vor. Mit im Boot sind die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), das Rote Kreuz, das Bundesheer und mittlerweile über 270 niedergelassene Impfärzte, mit denen das Land eine Vereinbarung getroffen hat.

Impfungen bei Über-80-Jährigen im Finale

Die ÖGK hat Mitte Jänner begonnen, die ältesten Kärntner in der Impfstraße der ÖGK-Landesstelle zu impfen. "Wir hatten viel organisatorische Arbeit, am ersten Wochenende konnten wir 600 Personen impfen", berichtet ÖGK-Impfkoordinator Ulrich Radda. Es folgte Support von der Ärztekammer, vom Roten Kreuz und vom Bundesheer, man musste ab Mitte Februar in die Messehalle und das Villacher CCV ausweichen, weil mehr Impfstoff zur Verfügung stand. "Momentan impfen wir allein in Klagenfurt rund 1.000 Personen pro Tag", so Radda, der die gute Kooperation mit der Apothekerkammer hervorhebt, welche die Impfstoffe vorbereitet. Anfang Februarermöglichte man Impfungen nicht nur in den ÖGK-Bezirksstellen, sondern auch in 14 abgelegenen Regionen.

Prettner: "In der Personengruppe über 80 sind wir fast bei 30.000 Impfwilligen. Die älteste geimpfte Person ist 104 Jahre alt." Radda: "Aktuell haben wir über 43.000 Impfungen durchgeführt, 26.000 Personen wurden geimpft. Bei den Über-80-Jährigen sind wir im Finale. Man kann sich aber weiterhin anmelden."

80 Prozent der Pflegheim-Bewohner geimpft

Parallel dazu legte das Land den Fokus auf Gesundheitspersonal. Auch hier sei die Teilnahme sehr hoch. In den Pflegeheimen fanden die Impfungen vor Ort statt. Bei bisher vier Impfrunden sind momentan 80 Prozent der Bewohner und 70 Prozent der Mitarbeiter geimpft. "Es gibt Signale, dass sich noch weitere Personen dieser Gruppe nachmelden wollen", so Prettner. Sie berichtet über momentan wenige Infizierte in Heimen – gestern waren es elf Personen (drei Mitarbeiter, acht Bewohner). "So konnten die Besuchsregelungen etwas gelockert werden, weitere Lockerungen sollen folgen", stellt sie in Aussicht.

Auch Klienten der Chancengleichheit und ihre Betreuer wurden in einer ersten Runde immunisiert, das waren bisher 3.365 Personen.

Derzeitige Impfaktionen

Momentan laufen fünf Impfaktionen:

• finale Impfaktion der Über-80-Jährigen durch die ÖGK in allen Bezirksstellen
• Impfaktion der 79- bis 65-Jährigen (nach Alter absteigend) durch die ÖGK in Klagenfurt
• Hochrisikopatienten durch das Rote Kreuz in Klagenfurt, Villach, Wolfsberg, Spittal und St. Veit (rund 13.000 Personen)
• Impfungen in 17 Einrichtungen der Chancengleichheit
• Impfungen bei niedergelassenen Ärzten (derzeit 270 Impfärzte) – nach Alter und Hochrisikopatienten, allein kommende Woche ca. 10.000 Impfdosen

In Vorbereitung seien auch die Impfungen in Kärntner Betrieben.

Nur eine Teilimpfung bei bereits Infizierten

Prettner informiert auch über den neuesten Stand, was Personen betrifft, die das Corona-Virus hatten: "Die Empfehlung des Ministeriums: Es gibt keine Eile. Sechs bis acht Monate nach der Erstinfektion sollte diese Personengruppe geimpft werden. Es wird nur eine Teilimpfung benötigt."

Mehr Impfstoff-Lieferungen

Impfkoordinatorin Veronika Burger bemerkt, dass die Liefermengen an Impfstoffen mittlerweile steigen. Eher geringe Mengen gibt es derzeit von Moderna. "Astra-Zeneca ist die große Unbekannte, alle drei bis vier Wochen werden größere Mengen geliefert, nächste Woche soll wieder eine Lieferung eintreffen." Biontech/Pfizer sei derzeit die "einzig stabile Konstante". Hier würde sich die Liefermenge im April im Vergleich zu Jänner verdreifachen.

Fünf permanente Impfzentren

Nach Ostern bündeln die ÖGK und das Rote Kreuz ihre Kräfte und richten fünf permanente Impfzentren in Klagenfurt, Villach, Spittal, Wolfsberg und St. Veit ein (ab Kalenderwoche 16). Es soll dann deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung stehen. Radda hält für wahrscheinlich, dass an drei Tagen in der Woche (immer freitags, samstags, sonntags) über 22.000 Kärntner geimpft werden können.

Bei den 270 Impfärzten konzentriert man sich vor allem auf den ländlichen Bereich.