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Wirtschaft
06.05.2022

Hier wird Vielfalt tagtäglich gelebt

Heuer begeht der Soziale Dienstleistungsbetrieb autArK sein 25-Jahr-Jubiläum. Das Unternehmen begleitet Menschen mit Benachteiligungen und/ oder Behinderungen auf ihrem Weg zur größtmöglichen beruflichen und persönlichen Eigenständigkeit.

Begonnen hat autArK als gemeinnütziger Verein und als kleines EU-Projekt im Bereich der beruflichen Integration, am Übergang von Schule zu Beruf. Heuer wird bereits das 25-Jahr-Jubiläum von autArK gefeiert. Solche Jubiläen sind der Anlass um zu resümieren und Entwicklungen Revue pas- sieren zu lassen und um zu schauen, was daraus geworden ist. „Das habe ich getan und mir wurde bewusst, wie dynamisch, vielfältig und kraftvoll die Jahre seit der Gründung waren. Diese Erkenntnis erfüllt mich, als jemand der von Anfang an maß- gebend dabei war, mit einem Gefühl von Zufriedenheit, aber auch mit Demut und Hochachtung“, ist autArK Geschäftsführer Andreas Jesse stolz.

„autArk-Pioniere“ gingen ans Werk

Am 18. Dezember 1996 fand die konstitu- ierende Sitzung des Vereines autArK statt, im Februar 1997, dem offiziellen Start, wurden die ersten fünf Arbeitsassistenten angestellt. Der Beginn war durch unter- schiedliche Schulungsmaßnahmen sowie der Suche nach dem Aufbau passender Bürostandorte in Spittal an der Drau, St. Veit an der Glan, Völkermarkt und Wolfs- berg geprägt. Mit gebrauchten Büromö- beln, alten Schreibmaschinen und Notizblöcken vom AMS, starteten die fünf „autArK-Pioniere“. Sie sorgten bereits im ersten Betriebsjahr dafür, dass junge Menschen mit Benachteiligungen und/oder Behinderungen, erfolgreich am Übergang Schule und Beruf begleitet wurden.

Sich neuen Herausforderungen stellen

Drei dieser Mitarbeiter der ersten Stunde sind auch heute noch bei autArK aktiv. „Vor 25 Jahren ging ich gemeinsam mit vier Kolleg*innen hochmotiviert ans Werk, um benachteiligte Jugendliche beim Berufseinstieg zu unterstützen. Das Ziel war klar, der Weg wurde bedarfsorientiert gestaltet. Ich denke, dass diese Offenheit und Bereitschaft sich neuen Herausforderungen zu stellen, ein wesentliches Erfolgsrezept von autArK darstellt. Denn, nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg“, erklärt Sabine Taumberger, Mitarbeiterin der ersten Stunde. Vieles hat sich im Laufe der Zeit für autArK verändert. 25 Jahre später zählt das Unternehmen mit 576 Mitarbeitern, 27 Standorten und insgesamt 35 Dienstleistungen, zu einem der größeren Sozialen Dienstleistungsunternehmen in Kärnten.

„Geht nicht, gibts nicht!“

Wenn es darum geht, Menschen auf ihrem Weg zur größtmöglichen beruflichen und persönlichen Eigenständigkeit zu begleiten, gibt es für autArK keine gedanklichen Barrieren, frei nach dem Prinzip: „Geht nicht, gibt’s nicht!“ Angestammte Bahnen zu verlassen um Neues zu versuchen, hat in der Entwicklung des Sozialen Dienstleistungsbetriebes eine entscheidende Rolle eingenommen. Mit dem Blick auf den Nutzen für die Zielgruppe, viel Eigeninitiative und Kreativität und ein wenig Risikobereitschaft ist es dem Dienstleistungsbetrieb gelungen, die eine oder andere Dienstleistung erfolgreich umzusetzen. Und dieser Einsatz hat sich gelohnt, sowohl für die Beteiligten, als auch für die Betroffenen.

Vielfältiges Angebot

Im Laufe der letzten Jahre wurden von autArK zum Beispiel unterschiedliche Angebote entwickelt, die hör-, oder seh- beeinträchtigte Menschen sowie Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützen, um gut durch den beruflichen und individuellen Alltag zu kommen. Im Rahmen der beruflichen Integration werden Menschen begleitet, für die es nicht ein- fach ist, einen Ausbildungs- oder Arbeits- platz zu finden. Spezielle Berater und Coaches bieten Unterstützung. In der autArK Akademie in Brückl wird ein integratives Seminarzentrum betrieben mit dem Ziel, ein professionelles Dienstleistungsangebot für interne sowie externe Menschen zu schaffen, das von Menschen mit und ohne Behinderung erbracht wird. So soll gezeigt werden, dass Menschen mit Behinderungen Menschen mit Fähigkeiten sind. Mit der Eröffnung des Wohnhauses in Brückl 2005 wurde ein Meilenstein gesetzt. Hier wurden, gemäß eines möglichst normalisierten Lebens, die Lebensbereiche Arbeit und Wohnen erstmals konsequent getrennt.

Normales Leben ermöglichen

In den vergangenen 25 Jahren wurden auch einige Wohnverbünde geschaffen. Die Grundidee dahinter: Unterschiedliche Wohnangebote und Assistenzmodelle ermöglichen ein weitestgehend normales Wohnen „mittendrin“. Die Bewohner und ihre Bedürfnisse stehen dabei im Vordergrund. Teil der autArK-Angebote ist auch das „ChancenForum“. Hier wird für Menschen mit Behinderungen Erwerbsarbeit am all- gemeinen Arbeitsmarkt realisiert. Unter dem Motto „Lohn statt Taschengeld“ wird damit das Recht auf bezahlte Arbeit laut der UN-Behindertenrechtskonvention konsequent umgesetzt, um nur einige der autArK- Projekte zu nennen.

autArK in Zahlen

  • 27 Standorte und 35 Dienstleistungen gibt es in ganz Kärnten.
  • Die Gesamtfläche aller autArK-Objekte entspricht der Größe von 37,5 Handballfeldern.
  • Jährlich werden rund 8.000 Teilnahmen im Rahmen der autArk-Dienstleistungen im Bereich der beruflichen Integration verzeichnet.
  • Für die Klienten ist das autArk-Team rund 472.000 Kilometer pro Jahr im Einsatz. Das entspricht einer Distanz von zwölfmal um den Erdball.
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