Historischer Moment: Erster Personenzug durchquerte Koralm
Bei der Premierenfahrt mit dabei waren u. a. die beiden Landeshauptleute Peter Kaiser (Land Kärnten) und Christopher Drexler (Land Steiermark), die Verkehrslandesräte Anton Lang (Land Steiermark) und Sebastian Schuschnig (Land Kärnten) sowie ÖBB Infrastruktur Vorständin Judith Engel, ÖBB Infrastruktur Projektleiter Klaus Schneider, Bürgermeister Stefan Salzmann (St. Paul i. Lav.) und Bürgermeisterin Maria Knauder (St. Andrä i. Lav.).
„Sonderfahrt“ durch die Koralpe
Der 12. Juni markiert einen Meilenstein: Ausgehend vom Bahnhof Lavanttal durchquerte nach 15 Jahren Bauzeit erstmals offiziell ein Personenzug den 33 km langen Koralmtunnel. Schon Ende 2025 können Fahrgäste mit bis zu 250 km/h klimaschonend in weniger als einer Stunde von Graz nach Klagenfurt und vice versa reisen. Bereits Ende 2023 geht der gesamte Kärntner Bereich zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal in Betrieb.
Mobilität der Zukunft
„Die Koralmbahn ist im Finale – und im Zeitplan. Darauf sind wir sehr stolz. Heute ist ein einzigartiger Moment in einer sehr langen Projektgeschichte. Der Koralmtunnel ist für Kärnten und die Steiermark enorm bedeutsam, aber auch für Österreich und die EU. Für die Südachse wird die Koralmbahn gemeinsam mit dem Semmering-Basistunnel in etwa einen so großen Schritt bringen, wie die Weststrecke. Schon in zweieinhalb Jahren reisen Fahrgäste entspannt und umweltfreundlich in weniger als einer Stunde von Graz nach Klagenfurt. Damit hängen wir das Auto sprichwörtlich ab und schaffen Mobilität der Zukunft,“ betont Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG.
Lebensqualität für kommende Generationen
„Die Koralmbahn wird das Mobilitätsverhalten nicht nur in Kärnten nachhaltig verändern. Die Regionen werden belebt, unsere Bundesländer rücken noch näher zusammen, Distanzen werden kleiner, Mobilität wird umweltfreundlicher. Mit dem Koralmtunnel und der Koralmbahn als Teil einer Europa miteinander verbindenden Verkehrsachse entstehen riesige neue Chancen, von denen auch unsere Kinder und Enkelkinder profitieren werden – sowohl was die Lebensqualität betrifft als auch die Möglichkeiten, sich ihre beruflichen Träume „zuhause“ erfüllen zu können,“ so Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten.
Perspektive für die wirtschaftliche Entwicklung
Auch für Christopher Drexler, Landeshauptmann Steiermark, markiert die Premierenfahrt durch den Megatunnel einen historischen Moment: „Steiermark und Kärnten rücken näher zusammen Es ist eine ganz entscheidende Perspektive für die Zukunft. Die wirtschaftliche Entwicklung im gesamten Raum Südösterreich wird hier einen ganz wesentlichen Impuls erfahren. Es ist eine glückliche Fügung, dass für den Süden Österreichs nun eine Infrastruktur entsteht, gerade in einer Zeit, wo die Eisenbahn immer wichtiger wird, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Klimaschutzes.“
Die Koralmbahn im Überblick
130 Kilometer neue Strecke, davon 47 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Ihr Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel. Nach der Fertigstellung verkürzt sich die schnellste mögliche Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur 45 Minuten.
Mögliche Fahrzeiten ab 2025
- Klagenfurt – Graz: 0:45 min
- Wolfsberg – Klagenfurt: 0:40 min
- Wolfsberg – Graz: 0:59 min
- Paul im Lavanttal – Klagenfurt: 0:22 min
- Paul im Lavanttal – Graz: 0:36 min
- Ab 2030 mit Semmering-Basistunnel: Wien –Graz: 1:50 Stunden statt 2:40; Wien – Klagenfurt: 2:40 Stunden statt 4:00
Zahlen & Fakten Koralmtunnel:
- 33 km Länge
- 10 m Ausbruchsdurchmesser
- 2 eingleisige Röhren
- Alle 500 m Querschläge
- 250 km/h mögliche Höchstgeschwindigkeit
- 25-50 m Abstand der Tunnelröhren zueinander
- 1.200 m maximale Überlagerung
- 900 m lange Nothaltestelle
- 160.000 Tübbinge (Betonteile zur Auskleidung)
- 6 Millionen m³ Ausbruchsmaterial (= 2 Cheops Pyramiden)
- 13.000 Gleistragplatten
Fotocredit: Plimon, Zenz