Foto: Johannes Puch
Hohe Energiekosten belasten die Industrie
„Das Merit-Order-Prinzip in der Strompreisfindung ist dringend weiter zu entwickeln, um die völlig aus dem Ruder gelaufenen Kosten wieder auf Kurs zu bringen“, fordert IV-Kärnten-Präsident Timo Springer. „Da solche Veränderungen auf europäischer Ebene erfahrungsgemäß eher lange dauern, ist schnelle nationale Hilfe gefragt“, so Springer, der sich eine rasche Reaktion der Politik erwartet. Das Thema Energie hat längst sämtliche Bereiche der Wirtschaft erfasst, weil die steigenden Gaspreise trotz ihrer geringen Beteiligung an der Stromerzeugung trotzdem direkt den Strompreis in absurde Höhen treiben.
Preisstabilisierungsmaßnahmen notwendig
„Das europäische System der Energiepreisfindung, das ursprünglich vor allem dazu entwickelt wurde, einen Anreiz zu bieten, Erneuerbare Energien rascher auszubauen, ist offensichtlich nicht krisen- und versorgungssicher“, bringt es Springer auf den Punkt. Es brauche dringend und rasch Preisstabilisierungsmaßnahmen, um aus dem Teufelskreis herauszufinden. „Unternehmen sind es gewöhnt, mit sich wandelnden Rahmenbedingungen umzugehen. Die Situation jetzt sei aber in keiner Weise vorhersehbar gewesen“, beschreibt der IV-Kärnten-Präsident die beinahe ausweglose Lage vieler Betriebe.
Deindustrialisierung verhindern
Springer befürchtet eine regelrechte Kettenreaktion in der Industrie, wenn die hohen Energiekosten Produktionen serienweise unrentabel machen bzw. Lieferketten zusammenbrechen und jene, die noch fertigen könnten, keine Vormaterialien mehr beziehen. Springer spricht in dem Zusammenhang von einer drohenden Deindustrialisierung Österreichs und Europas, die zu Massenarbeitslosigkeit führen würde und weiter: „Die österreichische Politik muss jetzt weiter Gestaltungswillen zeigen, die Zukunft unseres Wohlstands steht auf dem Spiel!“ Jetzt gehe es nicht mehr nur um sofortige Entlastung der Haushalte, sondern um den gesamten Industriestandort Österreich.