Fotocredit: LPD Kärnten/Varh
Bildung
22.04.2023

HTL Wolfsberg lud zu Europäischen Zukunfts­gesprächen

Schüler diskutierten mit EU-Vertretern über Chancen und Herausforderungen der Zukunft.

Die Europäischen Zukunftsgespräche fanden unter dem Motto „Das europäische Jahr der Aus- und Weiterbildung – Wo liegen meine Chancen?“ in der HTL Wolfsberg statt. LH Peter Kaiser sprach bei der hochkarätig besetzter Diskussion mit Schülern über die Chancen in der EU und die Wichtigkeit, Fähigkeiten durch Aus- und Weiterbildung erwerben, um den Herausforderungen begegnen zu können. Mit dabei waren zahlreiche Vertreter der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments und des Ausschusses der Regionen, des Bundesministeriums, der Gemeinden und der heimischen Wirtschaft.  

„Wir sind heute hier, um euch zuzuhören“ 

Christian Gsodam vom Ausschuss der Regionen sagte: „Wir sind heute nicht in diesem Saal, damit ihr uns zuhört, sondern wir sind heute hier, um euch zuzuhören. Europa kann nur dann gelingen, wenn es von unten her wächst - wenn es aus euch heraus wächst. Ich freue mich daher über diese Diskussion, die nicht das Ende, sondern der Anfang unserer Bemühungen sein soll.“ Bundesminister Martin Polaschek schickte eine Videobotschaft, in der er die Möglichkeit, sich untereinander aber auch mit wichtigen Steakholdern auszutauschen, als einen der wichtigsten Mehrwerte der heutigen Diskussion hervorhob.

Die Jugend für die Zukunft aktivieren 

„Die Aktivierung der Jugend sowie die Vernetzung sind unheimlich wichtig, um innerhalb Europas Fuß zu fassen“, so Kaiser über die Wichtigkeit von Veranstaltungen dieser Art. Laut ihm gäbe es zwei Forderungen, die untrennbar mit Europa untrennbar einhergehen: einerseits den Frieden in der Ukraine zu erreichen und andererseits das Erreichen der Klimaziele an. „Wir haben klimapolitisch alles zu tun, damit Nachhaltigkeit und Enkelverantwortung zum Lehrplan für die Menschheit werden. In nachhaltige Energiequellen zu investieren wird notwendig sein – die dazu nötigen Fähigkeiten müssen jetzt erworben werden“, hob Kaiser hervor. „Wir werden immense Fortschritte erleben. Dafür Strukturen zu finden ist eine wesentliche Aufgabe politischer Entscheidungsträger. Die dadurch entstandenen Chancen müssen dann aber auch genutzt und gelebt werden“, meint Kaiser.  

Bildung als Basis für Wohlstand 

Laut HTL-Direktor Jantschgi ist Bildung die Basis, um den Wohlstand in unserem Land zu sichern. Deshalb sollen neben Lehrplänen auch Netzwerke erarbeitet werden. Jürgen Jöbstl von der Stadtgemeinde Wolfsberg erklärte, dass auch die Entwicklung eines Wirtschafts- und Lebensraumes von den Bildungsmöglichkeiten abhängt. „Denn Bildung fördert Entwicklung, Offenheit sowie Chancengleichheit und trägt dazu bei, dass Grenzen im Kopf der Menschen abgebaut werden“, unterstrich er. Lukas Mandl erläuterte: „Wir haben mittlerweile nicht mehr nur einen Fachkräfte- sondern einen Arbeitskräftemangel. Europa darf aber nicht nur der Kontinent des Konsums sein, sondern wir müssen auch produzieren. Dazu müssen wir ein Bildungssystem erhalten, das es möglich macht, in sehr jungen Jahren wichtige Kompetenzen zu erwerben.“ Auch Claudia Plakolm, Jugend-Staatssekretärin, meldete sich zu Wort. Sie sieht der Fachkräftemangel auch als eine Chance: „Denn endlich ist im Fokus, dass eine Lehre nicht nur der Plan B ist.“  

Generation der Hoffnung 

Die Wichtigkeit der Bildung wird vor allem durch das von der EU ausgerufene Jahr der Kompetenz deutlich. Kaiser dazu: „Mit 1. September diesen Jahres wird in Kärnten der Besuch aller elementarpädagogischen Einrichtungen kostenlos sein. Das führt dazu, dass jedes Kind die gleiche Möglichkeit hat, Kinderbildung und Kinderbetreuung zu erlangen, was den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern kann.“ Einerseits verwies Kaiser auf die breiten Ausbildungsmöglichkeiten in Kärnten, andererseits erwähnte er aber auch die entstehenden transeuropäischen Verkehrswege als Chance für den Lebens- und Wirtschaftsraum Lavanttal. „Dafür brauchen wir euch. Denn dort, wo man aufgewachsen ist, ist man auch verwurzelt. Die Verbindung zur Heimat bleibt. Macht etwas aus euch! Auf eurer Generation ruhen viele Hoffnungen. Setzt euch für ein gemeinsames, prosperierende Europa ein!“, appellierte er abschließend an die Schüler.

Fotocredit: LPD Kärnten/Varh

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