"Seit mehr als sechs Jahren ist das HyCentA der wichtigste Partner Kärntens auf dem Weg zur Wasserstoff-Modellregion."
HyCentA: 20 Jahre im Zeichen der Wasserstoff-Forschung
Am Campus der TU Graz arbeitet die HyCentA Research GmbH (Hydrogen Research Center Austria) bereits seit zwei Jahrzehnten an der Erforschung und Entwicklung grüner Wasserstofftechnologien und ist inzwischen auch COMET-K1-Zentrum. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft fanden sich kürzlich bei der Jubiläumsfeier in Graz ein, darunter TU-Graz-Rektor Horst Bischof, Vizerektorin Andrea Hoffmann, die Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft, Karin Tausz sowie die beiden Wirtschaftslandesräte Willibald Ehrenhöfer (Steiermark) und Sebastian Schuschnig (Kärnten).
Wasserstoff-Roadmap für Kärnten
„Wasserstoff bietet große wirtschaftliche Potenziale für Kärnten. Seit mehr als sechs Jahren ist das HyCentA der wichtigste Partner Kärntens auf dem Weg zur Wasserstoff-Modellregion. Durch diese enge Partnerschaft haben wir viel erreicht und noch viel mehr vor. Denn Kärnten liegt künftig an einer europäischen Wasserstoff-Pipeline, deren Chancen wir nutzen wollen“, betonte LR Sebastian Schuschnig. Gemeinsam mit Alexander Trattner, dem wissenschaftlichen Leiter von HyCentA, wurde eine Wasserstoff-Potenzialanalyse und darauf basierend eine „Wasserstoff-Roadmap" als eigene Landesstrategie für Kärnten entwickelt.
Erste Wasserstoffbusflotte im Regionalverkehr
Die Forschungsarbeit von HyCentA hat auch dazu beigetragen, dass Kärnten ab Frühjahr 2026 in der Region Villach erstmals eine emissionsfreie Wasserstoffbusflotte einsetzen wird. „Nächste Woche findet in diesem Zusammenhang der Spatenstich für eine Elektrolyseanlage zur Wasserstofferzeugung in Arnoldstein statt“, informierte Schuschnig. Es wird die erste Wasserstoffbusflotte im Regionalverkehr sein. „Durch die Forschungsarbeit von HyCentA ist es uns gelungen, die Abwärme und den entstehenden Sauerstoff doppelt zu nutzen. Das ist echte Kreislaufwirtschaft“, so der Landesrat.
Hydrogen Valley nimmt Fahrt auf
Zudem sei es Kärnten in Zusammenarbeit mit HyCentA gelungen, gemeinsam mit der Steiermark und Oberösterreich das erste Wasserstoff-Industrie-Valley Österreichs zu etablieren. „Dadurch konnten wir viele Millionen an Forschungsgeldern ins Land holen“, so der Landesrat. Insgesamt sollen in den drei Bundesländern bis 2030 578 Mio. Euro investiert werden.
„Wir wollen die Kooperation für Kärnten weiter vertiefen und die Wasserstoffforschung und –entwicklung auch nach Kärnten holen. Das würde den mit der Koralmbahn neu entstehenden gemeinsamen Wirtschaftsraum im Süden Österreichs weiter festigen. Kärnten und die Steiermark haben ihre Stärken, die sich bestens ergänzen. Wasserstoff spielt in Europa eine immer größere Rolle. Wir haben die Chance, davon wirtschaftlich zu profitieren, wenn wir den Mut haben, weiter in die Wasserstofftechnologie zu investieren“, so Schuschnig.
Standortfaktor Wasserstoff
Gemeinsam mit Oberösterreich und der Steiermark strebt Kärnten an, die Position als führende Regionen in der Wasserstoffforschung weiter auszubauen. „Denn Wasserstoff wird zum Standortfaktor. Dafür müssen wir weiter Bewusstsein schaffen und die Bevölkerung gewinnen. Das HyCentA spielt dabei eine wesentliche Rolle“, so Schuschnig.