„Mein Ziel ist, den KWF zum kreativsten und innovativsten Unternehmen Kärntens zu entwickeln.“
„Ich bin der Regisseur des Films KWF“
advantage: Wie sehen Sie Ihre Rolle als Vorstand des KWF?
Roland Waldner: Ich sehe mich in erster Linie als Gestalter. Meine Aufgabe, die ich mir gestellt habe, ist, den KWF zukunftsfit zu machen. Ich vergleiche es gern mit dem Regisseur eines Films und dieser Film heißt KWF. Das Budget und die Rahmenbedingungen sind vorhanden, mir obliegt nun die kreative Gestaltung. Dazu möchte ich eine Kultur der Offenheit und Flexibilität etablieren. Die Kultur, das sind die Werte, die man lebt. Die kann man nicht verordnen, man muss sie vorleben.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben Sie?
Es geht darum, Strukturen und Prozesse so anzupassen, dass sie gut funktionieren. Denn ich möchte, dass mein Team Erfüllung im Job findet. Das bedeutet Prozessinnovation, Strukturinnovation und Sozialinnovation. Dann erst kann ich hinausgehen und überlegen, wie ich auf dem Markt auftrete. Mein Ziel ist, den KWF zum kreativsten und innovativsten Unternehmen Kärntens zu entwickeln.
Was möchten Sie verändern?
Ich denke weniger an Veränderung als vielmehr an Anpassung an den Wandel der Möglichkeiten. Ich sehe den KWF als Edelstein, der einen neuen Schliff bekommt. Viele Dinge funktionieren gut, doch die Welt verändert sich sehr schnell, daher müssen auch wir schneller und freier agieren können. Der KWF ist eine Plattform, die das Förderungsgeld so weiterleiten soll, dass die Kärntner Wirtschaft maximal davon profitiert. Dazu sollten wir im besten Fall die Kund:innen besser kennen als sie sich selbst, um Produkte in die Zukunft entwickeln zu können. Das heißt, ich sollte heute schon wissen, was die Bedürfnisse von morgen sein werden.
Was sind Ihre Hauptthemen für die nächsten Jahre?
Ich bin dabei, den KWF als High Performance Organisation aufzubauen. Das ist etwas, das ich in den vergangenen zehn bis 15 Jahre erfolgreich umgesetzt habe. Es geht um Leadership, was bedeutet, dass nicht alles über den Vorstand laufen muss. Gewisse Dinge sind vom Gesetz vorgegeben, die man managen muss. Für andere wiederum bedarf es nur klar definierter Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Mitarbeiter:innen eigenverantwortlich agieren können und sollen. Das Ziel ist, dass sie ihre Ideen zur Verbesserung der Produkte einbringen, nicht auf Zuruf, sondern eigenständig. Im Prinzip nehme ich mir Macht weg, um eine mächtige Organisation zu haben, die flexibel agieren kann.
Wie steht es mit der Umsetzung?
Derzeit laufen die Vorbereitungen. Das kann nur schrittweise gehen. Meinen Mitarbeiter:innen stelle ich drei Grundfragen: Wovon würden Sie sich arbeitsmäßig trennen wollen? Was davon sollte anders laufen? Was benötige ich, damit mein Job besser läuft? Dazu muss ich meine Geschwindigkeit dem Team anpassen, mit dem ich arbeite. Denn es geht nur gemeinsam.