Horst J. Jöbstl, Geschäftsführer
Innovationsstark in die Zukunft
Schwing hat in enger Kooperation mit der TU Graz ein komplett neues Produkt für die Natursteinindustrie entwickelt, das kürzlich mit dem Innovationspreis des Landes Kärnten ausgezeichnet wurde und für den Staatspreis im Herbst nominiert ist. Als weltweit führendes Industrieunternehmen für betonverarbeitende Baumaschinen beschreitet man völlig neue Wege. „Am Produktionsstandort in St. Stefan im Lavanttal wurde mit der mobilen Diamantseilsäge MDS 5034 eine Innovation entwickelt, welche die Arbeit in Steinbrüchen maßgeblich revolutioniert und gleichzeitig die Transportkosten und den CO2-Fußabdruck erheblich senkt“, betont Geschäftsführer Horst J. Jöbstl.
Nachhaltige Kooperationen
„Innovation ist der Schlüssel für zukünftige Wettbewerbsfähigkeit in Europa. Dazu braucht es Ideen, die es in dieser Form noch nicht gibt. Eine funktionierende Startup-Kultur hilft da ungemein“, ist sich Jöbstl sicher. Denn auch die Grundidee der mobilen Diamantseilsäge geht zurück auf ein Startup. Markus Hatzer, ehemals Betriebsleiter in einem Steinbruch, suchte nach Möglichkeiten, um die Bearbeitung von Rohsteinblöcken zu erleichtern. Schwing hat diese Grundidee aufgegriffen, gemeinsam ein Konzept entwickelt und die Maschine schließlich zur vollständigen Serienreife gebracht. Das Produkt wird seit letztem Jahr am Weltmarkt verkauft. Federführend für die Umsetzung zeichnet sich ein Team rund um Entwicklungsleiter Daniel Kriegl, der bereits während seinem Studium an der TU Graz bei Schwing tätig ist.
Hoher Stellenwert der Fachkräfte
„Wir arbeiten sehr eng mit Universitäten wie der TU Graz zusammen. Dadurch haben wir nicht nur den Zugang zu wertvollem Know-How, sondern auch zu jungen Talenten“, bekräftigt Jöbstl. Neben der Kooperation mit Hochschulen und Startups hat die Lehre beim Lavanttaler Leitbetrieb einen ebenso hohen Stellenwert „Insbesondere mittelständische Unternehmen benötigen neben hochwertigen Ingenieuren auch sehr gut ausgebildete Facharbeiter, die in der Lage sind die Produkte mit den neuesten Technologien wettbewerbsfähig herzustellen,“ so Jöbstl.
Erweiterung der Produktpalette
Schwing hat sich bis dato in erster Linie der Entwicklung und Produktion von betonverarbeitenden Baumaschinen verschrieben. „Mit der mobilen Diamantkreissäge erweitern wir unsere Produktpalette hin zu Natursteinen, stellen uns breiter auf und haben ein weiteres Standbein. Wir sehen das gerade in Zeiten wie diesen als eine große Chance,“ unterstreicht Jöbstl. Das System ist mittlerweile weltweit patentiert und bringt viele Vorteile. „Mit der mobilen Diamantseilsäge können die Natursteine bereits direkt vor Ort im Steinbruch zerkleinert und bearbeitet werden. Dadurch muss zwischen 30 bis 40 % weniger Gesteinsmasse in die Weiterverarbeitungsbetriebe transportiert werden“, so Jöbstl. Auf diese Weise können die Transportkosten vom Steinbruch zu den Betrieben signifikant eingespart werden, was gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck reduziert.
Motivierte Mitarbeiter
Auszeichnungen wie der Innovationspreis des Landes Kärnten heben nicht nur den einzigartigen Charakter einer Produktneuheit hervor, sondern wirken sich auch positiv auf die Unternehmenskultur und die Motivation der Mitarbeiter aus, ist sich Jöbstl sicher: „Wenn man hier einen sportlichen Ehrgeiz erweckt, kann das dazu beitragen, dass im Unternehmen zusätzliche Dynamik entsteht, die wir dringend zur Sicherstellung des Wettbewerbs benötigen. Viele Leistungen im Sport werden ausgezeichnet, doch es kann auch etwas Besonderes sein als Unternehmen mit einem Produkt einen Preis zu gewinnen. Es ist wichtig, dass industrielle Leistungen und Innovationen prämiert und vor den Vorhang geholt werden.“
Fotocredit: Schwing/ LPD-Stein