Foto: Land Steiermark / Andreas Resch
Umwelt
19.09.2022

Innovative Mobilitäts-Konzepte prämiert

Unter dem Motto „Verkehrswende umsetzen“ wurde der VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark 2022 verliehen. Gewinner ist Wenzel Logistics. Das RegioMOBIL aus der Südweststeiermark wurde als vorbildliches Projekt geehrt.

Wenzel Logistics gewinnt den steirischen Mobilitätspreis für die Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene. Das „RegioMOBIL“ in der Südweststeiermark und die "Energiesparpilot*in" der Gemeinde Hart wurden als vorbildliche Projekte ausgezeichnet.

Vom LKW auf die Schiene

Wenzel Logistics arbeitet seit dem Jahr 2004 daran, auf der Pyhrn-Schoberachse Transporte vom Lkw auf die Bahn zu bringen. Denn mehr Lkw-Verkehr bedeutet mehr CO2-Emissionen, mehr Abgase, Lärm und Staus. Das Premstättner Unternehmen bietet Bahntransporte zwischen der Steiermark und dem Ruhrgebiet in Deutschland an, ebenso Transporte von Ungarn und Kroatien bis in die Beneluxstaaten. Jährlich werden rund 15.000 Lkw-Fahrten und rund sechs Millionen Kilogramm CO2 vermieden. Verkehrsreferent Anton Lang, VCÖ-Expertin Lina Mosshammer und Postbus-Regionalmanager Chrysanth Ebner überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark an Markus Himmelbauer und Stephan Platzer von Wenzel Logistics.

RegioMOBIL revolutioniert Mikro-ÖV

Das Regionalmanagement Südweststeiermark hat im Jahr 2020 in den Bezirken Deutschlandsberg und Leibnitz das "regioMOBIL" ins Leben gerufen. Das bedarfsorientierte Service ergänzt den öffentlichen Linienverkehr. Zusätzlich gibt es das "WEINmobil". Für mobilitätseingeschränkte Personen bietet regioMOBIL auch Hausabholungen an. Seit Juli 2022 können beim Zugpersonal der Graz-Köflacher-Bahn Fahrten mit dem Mikro-ÖV Service bestellt und bezahlt werden. Im Jahr 2021 konnten trotz Pandemie 60.000 Personen befördert werden. Mehr als 5.500 Fahrten wurden von oder zu einem Bahnhof gebucht. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark nahmen die stellvertretende Regionsvorsitzende Bernadette Kerschler und Lasse Kraack vom Regionalmanagement Südweststeiermark entgegen.

Energiesparpilot

Um Lösungen zu finden, den Energiebedarf der Mobilität zu reduzieren, startete die Gemeinde Hart bei Graz im Jahr 2021 ein sechsmonatiges Projekt, bei dem 97 Personen unterschiedliche Mobilitätsformen ein Monat lang kostenlos ausprobierten. Es wurden 56 Monatskarten für den Öffentlichen Verkehr ausgegeben, 35 E-Bikes verliehen, fünf Carsharing Zugänge eingerichtet und das GUSTMobil konnte genutzt werden. Aufgrund des großen Erfolges beschloss der Harter Gemeinderat, das Programm bis Ende 2024 fortzuführen. Nun kann die gesamte Bevölkerung für einen längeren Zeitraum und einen geringen Selbstbehalt die verschiedenen Mobilitätsangebote testen. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark nahmen die Gemeinderätin Martina Schellander und Jakob Seidler von verkehrsplus entgegen.

Umstieg auf die Öffis erleichtern

Der VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Steiermark und den ÖBB durchgeführt sowie vom Verkehrsverbund Steiermark, der Holding Graz und der Energie Steiermark unterstützt. "Als Land Steiermark haben wir auch im letzten Jahr zahlreiche Projekte umgesetzt, um noch mehr Menschen zum Umstieg auf unsere Öffentlichen Verkehrsmittel zu bewegen. Dazu zählt der weitere Ausbau der S-Bahn und des RegioBus Angebotes, aber auch die konsequente Umsetzung unserer Radverkehrsstrategie. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich", sagt Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang. "Das Beförderungsangebot für Personen und Güter muss umfangreich, flexibel auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst, einfach zugänglich, preiswert und umweltfreundlich sein. Das ist unsere Herausforderung für die nahe Zukunft", stellt Postbus Regionalmanager Chrysant Ebner fest.

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