Zinswende macht Sparen wieder interessant

Sparen ist und bleibt den Menschen in Kärnten ein wichtiges Anliegen. So sagen acht von zehn Kärntner:innen, dass es ihnen am Herzen liegt, Geld beiseitezulegen. Damit erreicht die Bedeutung des Sparens einen neuen Höchstwert. Das zeigt die repräsentative IMAS-Umfrage von Erste Bank und Sparkassen anlässlich des Weltspartags am 31. Oktober. Unter anderem bestätigt sie auch, dass die Käntner:innen weiterhin sicherheitsbetont in der Geldanlage sind. Kein Wunder also, dass das klassische Sparkonto ein kleines Comeback feiert, nachdem es jahrelang aufgrund von Niedrigzinsen an Beliebtheit verlor. Mit den gestiegenen Zinsen nutzen es heuer 73 % und damit um 5 % mehr als im Vorjahr zum Ansparen.

(Die gesamte Studie steht am Ende des Artikels als Download zur Verfügung.)

Wer spart wieviel?

Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag ist im letzten Jahr nur leicht gestiegen. Längerfristig legte die monatlich durchschnittliche angesparte Summe in den letzten zehn Jahren allerdings um rund 70 % auf 299 Euro zu. Bei genauerer Betrachtung lassen sich jedoch deutliche Unterschiede erkennen: So können Männer mit 347 Euro rund ein Viertel mehr zurücklegen als Frauen. Aber auch in den Altersgruppen variiert der Sparbetrag deutlich. Hier ist es die Generation Y, die mit durchschnittlich 353 Euro monatlich am meisten zur Seite legt. Deutlich darunter und hinter Generation X und Z liegen die Baby Boomer mit 286 Euro.

Kärntner würden gerne mehr sparen

Obwohl der Sparbetrag laufend steigt, sind nur 45 % der Kärntner:innen mit der Höhe zufrieden. „Das überrascht nicht. Einerseits haben sich während der Pandemie viele daran gewöhnt, einen hohen Betrag auf die Seite legen zu können. Andererseits hört man oft, wie teuer alles ist, da würden viele natürlich gerne mehr vorsorgen und sind dementsprechend unzufrieden mit dem aktuellen Betrag“, ordnet Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandssprecherin der Kärntner Sparkasse, die Umfrageergebnisse ein.

Vorsorge ist wichtigstes Sparmotiv

Als Sparziel steht bei vielen die Vorsorge und der Aufbau eines finanziellen Polsters im Fokus. Mit 79 % der Bevölkerung sparen heuer um 12% mehr Kärntner:innen im Vergleich zum Vorjahr, um auch bei gestiegenen Preisen auf unerwartete Ausgaben vorbereitet zu sein. Davon legen 59 % zur finanziellen Absicherung und Vorsorge für das Alter Geld an und ebenso viele um sich zukünftig einen Urlaub, eine Immobilie oder anderweitige Konsumgüter leisten zu können. Lediglich 4 % sparen ohne bestimmten Grund.

Weiterhin gefragt: Alternative Veranlagungsformen

Trotzdem bleibt die Nachfrage nach Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds im Jahresvergleich nahezu unverändert. Sie stellen für viele Anleger eine gute Ergänzung zum Sparkonto dar und werden als adäquates Mittel für die Altersvorsorge gesehen. Für Semmelrock-Werzer wenig verwunderlich: „Um in der Nullzinsphase ihr Erspartes abzusichern, haben viele Kärntner:innen begonnen, in alternativen Veranlagungsformen anzusparen – und dabei die positiven Aspekte erkannt. Auch weiterhin sehen wir in unseren Zahlen ein Wachstum bei den Investmentplänen.“

Vermittlung von Finanzwissen

Trotz dieser positiven Zahlen geben landesweit sechs von zehn Befragten an, dass Wertpapiere für sie nur schwer zu verstehen seien. Deshalb hat auch etwas mehr als ein Drittel demnächst vor, sich mehr Wissen zu Wirtschafts- und Finanzthemen anzueignen. Dabei spielen vor allem Finanzinstitute wie Banken und Sparkassen eine wichtige Rolle. „Es ist unsere Aufgabe, der Finanzwelt die gefühlte Komplexität zu nehmen und Finanzwissen auf einem einfachen, niederschwelligen und spielerischen Weg zu vermitteln. Mit unserer Finanz-KI, dem Financial Health Prototype, haben Erste Bank und Sparkassen dafür erst kürzlich ein Tool vorgestellt, das Finanzwissen für alle 24/7 einfach zugänglich macht“, so Semmelrock-Werzer.