Kärnten setzt auf nachhaltige Energiestrategie
Der Energiemasterplan Kärnten (EMAP) bildet seit mittlerweile über zehn Jahren die Grundlage für Kärntens Energiepolitik. Doch seither haben sich die Rahmenbedingungen deutlich geändert. Deshalb gab das Land nun den Startschuss zur Erarbeitung einer zeitgemäßen Kärntner Energiestrategie: „Energiepolitik ist immer mehr auch Standortpolitik. Wir können nicht mit alten Instrumenten die Herausforderungen der Zukunft lösen. Kärnten erhält deshalb noch 2024 eine moderne Energiestrategie, die das Tempo in den Erneuerbaren-Ausbau weiter erhöht und den Wirtschaftsstandort Kärnten stärkt.“
Wissenschaftliche Expertise
Die Komplexität des Themas erfordert einen ganzheitlichen Zugang, um den Entwicklungsprozess in die richtige Richtung voran zu treiben. Für den wissenschaftlichen Prozess wird daher auf regionale und internationale Expertise gleichermaßen zurück gegriffen. Dementsprechend holt die FH Kärnten als Kooperationspartner des Landes auch Experten der Hochschule Nordhausen in Thüringen ins Boot, die mit ihrem Institut für regenerative Energietechnik viel Erfahrung in solchen Projekten aufweisen können. Gemeinsam wird die Strategie unter Einbeziehung der verschiedenen Stakeholder in wissenschaftlicher Hinsicht erarbeitet. Im ersten Schritt wird eine Energiebedarfs- und Potenzialanalyse für die erneuerbare Energieerzeugung in Kärnten durchgeführt. Bis Mitte 2024 sollen die ersten Ergebnisse bereits stehen. „Wir werden einen wissenschaftlichen Zielwert festlegen, wie viel Kärnten an Energie künftig braucht und wo und vor allem mit welcher Technologie wir diese erzeugen können. Gleichzeitig wollen wir auch in Erfahrung bringen, welche volkswirtschaftlichen und klimarelevanten Effekte solche Investitionen haben. Vor allem wird auch berechnet, welche Folgen es für den Standort hat, wenn wir nicht investieren“, so Schuschnig.
Nachhaltige Energiestrategie
Peter Granig, der Rektor der Fachhochschule Kärnten, ist stolz in einem interdisziplinären Projekt mitzuwirken, das den bestehenden Energiemasterplan auf neue Beine stellen soll: „Eine nachhaltige Energiestrategie ist eine zentrale Voraussetzung für die Weiterentwicklung von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Wir freuen uns, unsere interdisziplinären Kompetenzen einzubringen und einen Beitrag zur wirtschaftlichen sowie ökologischen Weiterentwicklung des Landes Kärnten zu leisten.“ Neben der Produktion von erneuerbarer Energie soll bei der Strategieentwicklung vor allem die Versorgungssicherheit für die Wirtschaft und den Verkehrsbereich im Fokus sein. Dabei müssen sowohl die EU- als auch die nationalen Ziele zur Treibhausreduktion und auch die Ausbaupläne des erneuerbaren Energiegesetzes berücksichtigt werden.
Standort Kärnten stärken
Mit der neuen Strategie sollen gleichzeitig mehr Anreize geschaffen und deutlich mehr Energieversorgungsprojekte umgesetzt werden. „Wir wollen mehr Projekte ermöglichen“, so Schuschnig und betont, „dass derzeit an einem Landesgesetz zur Beschleunigung der Energiewende sowie an einer Liberalisierung der Regelungen zur Photovoltaik-Errichtung mit Hochdruck gearbeitet wird“. Kärnten als Standort zu stärken, ist schließlich das vorrangige und gemeinsame Ziel. „Dazu wollen wir auch eine nachhaltige Energiepolitik forcieren – mit dem Ziel, das ganze Jahr hinweg regional möglichst unabhängig zu werden“, so Schuschnig abschließend.