„Die Wasserstoff-Wirtschaft ist eine große Chance für die Industrie. In ganz Europa werden die Weichen in diese Richtung gestellt.“
Kärnten setzt auf Wasserstoff
Für die Energiewende sind Alternativen zu fossilen Energieträgern unerlässlich. Wasserstoff, der bei der Verbrennung keine CO₂-Emissionen verursacht, ist daher ein entscheidender Baustein zur Erreichung der Klimaziele. Kärnten bietet als wasserreiches Bundesland ideale Voraussetzungen für den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoff-Wirtschaft. Ein wichtiger Schritt dafür wurde kürzlich in der Landesregierung beschlossen: Kärnten wird als erstes österreichisches Bundesland Mitglied im Netzwerk Hydrogen Europe, dem europäischen Verband für Wasserstoff-Wirtschaft.
Große Chancen
Diese Mitgliedschaft eröffnet Kärnten große Chancen, wie Sebastian Schuschnig, Landesrat für Wirtschaft, Energie und Mobilität, betont: „Die Wasserstoff-Wirtschaft ist aufstrebend und gerade für die Industrie eine große Chance. In ganz Europa werden die Weichen in diese Richtung gestellt. Kärnten und unsere Unternehmen sollen entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette Vorreiter sein.“ Mit der Mitgliedschaft im Netzwerk Hydrogen Europe könne sich Kärnten nun europaweit als innovativer Wasserstoff-Standort positionieren.
Hydrogen Europe ist ein Verband mit über 580 Mitgliedern, der die Interessen europäischer Unternehmen, Regionen und ihrer Stakeholder im Wasserstoff-Sektor vertritt. Ziel ist es, Wasserstoff als Schlüssel zu einer nachhaltigen europäischen Gesellschaft zu fördern. Der Verband bietet seinen Mitgliedern Zugang zu umfassenden Informationen, Netzwerkmöglichkeiten, thematischen Arbeitsgruppen, Seminaren, fachlichen Analysen und weiteren Ressourcen. „Ein breiter Service, auf den zukünftig auch Kärnten zurückgreifen kann“, so Schuschnig.
Jorgo Chatzimarkakis leitet die operative Arbeit von Hydrogen Europe. Er ist CEO (Chief Executive Officer) eines über 40-köpfigen Teams. Landesrat Schuschnig traf ihn in diesem Jahr zu einem persönlichen Austausch mit der Leiterin des Kärntner EU-Büros Martina Rattinger und Abteilungsleiter Albert Kreiner. Dabei wurden auch die Kärntner Initiativen präsentiert.
Roadmap
„Wir haben bereits 2022 eine Wasserstoff-Roadmap veröffentlicht, welche die vielseitigen Wasserstoff-Potenziale in unserer Region gezielt aufzeigt“, erklärt Schuschnig. „Diese werden wir weiter konsequent umsetzen und können als Hydrogen Europe-Mitglied dabei nun auch auf ein großes Netzwerk und umfassende fachliche Unterstützung zurückgreifen“, so der Landesrat.
Finanzielle Unterstützung
Kärnten will das „Wasserstoff-Netzwerk“ aber auch nutzen, um wichtige EU-Gelder für Wasserstoff-Projekte zu holen. „So wollen wir die Umsetzung der Wasserstoff-Strategie beschleunigen und den weiteren Aufbau der regionalen Wasserstoff-Wirtschaft fördern“, betont Schuschnig. Aus diesem Grund habe sich Kärnten im vergangenen Jahr auch beim größten Förderprogramm der Europäischen Union im Bereich Wasserstoff, den „Hydrogen Valley“ Call, beworben. Dieses sieht für die nächsten Jahre insgesamt 125 Millionen Euro Fördergeld vor.