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Wirtschaft
20.09.2023

Kärnten und Steiermark besiegeln gemeinsamen Weg

Die von beiden Landesregierungen unterzeichnete Absichtserklärung soll die künftige Zusammenarbeit bekräftigen.

Mit dem Koralmtunnel rücken Kärnten und die Steiermark noch näher zusammen: Der neue Wirtschafts- und Lebensraum Südösterreich bringt Chancen für beide Bundesländer. Um diese optimal zu nutzen, ist eine enge und koordinierte Zusammenarbeit erforderlich. Im Rahmen der ersten "Kärnten-Steiermark-Konferenz" in Wolfsberg wurde der gemeinsame Kurs diskutiert und durch eine Absichtserklärung mit klar definierten Kooperationsfeldern untermauert.

Infrastrukturelle Hauptschlag­ader

„Der neue Zentralraum, der hier entstehen wird, bringt für beide Länder unschätzbare Vorteile“, so Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler sowie die beiden stellvertretenden Landeshauptmänner Martin Gruber und Anton Lang unisono. „Mit 1,1 Millionen Einwohnern, über 500.000 Arbeitskräften und einer demographischen Wachstumsrate von 2,5 Prozent wird der neu entstehende Zentralraum zu einem der dynamischsten Mitteleuropas“, so Kaiser. Im Rahmen der Konferenz wurden Arbeitsprozesse vereinbart und gemeinsame Ziele und Maßnahmen definiert. „Wir fangen dabei nicht bei Null an, sondern haben schon sehr viel Gemeinsames in Angriff genommen“, so der Kärntner Landeshauptmann weiter. Damit soll eine neue Form der Interregionalität auf allen Ebenen entstehen.

Bundesländer­übergreifendes Bündnis

Beschlossen wurde etwa die gemeinsame Präsentation auf den europäischen Märkten, die Erstellung einer gemeinsamen Bodendatenbank für Betriebsansiedelungen und der regelmäßige Austausch im Bereich der Elementarpädagogik. „Geplant ist auch eine länderübergreifende Hochschulkonferenz sowie eine noch engere Verbindung im Bereich der Kultur“, so Kaiser. Um die Anbindung der Regionen an die Koralmbahn effizient zu gestalten, ist auch ein „Südösterreich-Ticket“ in Planung. Darüber hinaus will man auch im Katastrophenschutz verstärkt zusammenarbeiten. „Die Chemie in der bisherigen aber noch mehr in der zukünftigen Zusammenarbeit stimmt jedenfalls. Die Umsetzung aller Vorhaben ist aber nur dann möglich, wenn wir die dafür nötigen Mittel über den Finanzausgleich sicherstellen können“, sprach Kaiser auch die derzeit laufenden Verhandlungen mit dem Finanzminister an.

Qualitätsvolle Zusammenarbeit

„Die Regierungen in Kärnten und in der Steiermark haben bereits bewiesen, dass sie nicht nur gut arbeiten, sondern vor allem gut zusammenarbeiten“, so Drexler. „Diese Qualität der Zusammenarbeit wollen wir nun über die Landesgrenzen hinaus etablieren, denn es ist eine Zusammenarbeit im Interesse der Menschen in unseren Ländern.“ In einer Zeit mit vielen Herausforderungen schaffe die neue Infrastruktur positive Rahmenbedingungen, welche die Perspektiven für beide Länder grundlegend verändern. „Es wird sich ein neues Band von Wohlstand und Arbeit entwickeln, das die beiden Länder miteinander verbindet.“ Wenn es gelingt, die Kooperation auch auf die Bereiche Nachhaltigkeit und Kultur auszuweiten, könnte der neue Zentralraum zu einer Benchmark in der interregionalen Zusammenarbeit werden.

Mehr als ein Lippenbekenntnis

Die erste Kärnten-Steiermark-Konferenz ist zudem ein wichtiger Schritt in Richtung institutionalisierte Kooperation. „2025 ist der Anfang von etwas Großem, auf das wir uns gut vorbereiten müssen, damit beide Länder auch davon profitieren“, so Kärntens LHStv. Martin Gruber, dem vor allem wichtig ist, sicherzustellen, dass nicht nur die Gebiete entlang der Koralmbahn, sondern auch die umliegenden Regionen vom neuen Zentralraum profitieren werden. Vorteile der Kooperation sieht er beispielsweise im Bereich der Flächensicherung und -entwicklung, der Mobilität, im Energiebereich und in der Holzbranche. Gerade hier würden gemeinsam gesetzte Akzente einerseits Arbeitsplätze sichern und schaffen sowie andererseits regionale Wertschöpfung bringen. „Ich bin mir sicher, dass der heutige Tag nur der Anfang ist, und bin nunmehr bestärkt darin, dass es keinen Grund gibt, sich vor der Koralmbahn zu fürchten. Wir müssen die Chancen nutzen, die sich uns damit ergeben“, so Gruber.

Südösterreich stärken

„Auf beiden Seiten des Koralmtunnels entstehen Möglichkeiten, die heute kaum fassbar sind“, betonte auch der steirische LHSTv. Anton Lang und unterstrich wie Gruber, dass die entlegeneren Regionen in der Entwicklung nicht zurückgelassen werden dürfen. Lang appellierte auch an den Bund, dass Länder, Gemeinden und Städte ihre Aufgaben nur bewältigen könnten, wenn auch die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.

Fotocredit: LPD Kärnten/ Steinacher

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