Schockzustand bei Tourismus und Freizeitwirtschaft wegen verlängertem Lockdown – Foto: Pixabay/jag2020
Wirtschaft
18.01.2021

Kärntens Gastronomie und Hotellerie zu Lockdown-Verlängerung

Aus einer Öffnung am 25. Jänner wurde nichts. Das ist ein schwerer Schlag für Kärntens Gastronomie und Hotellerie. Nun erwartet man sich rasche Wirtschaftshilfen, einen klaren Fahrplan bis zum Sommer und eine durchdachte Impfstrategie.

Noch am Freitag wandten sich Kärntens Vertreter von Tourismus und Veranstaltungswirtschaft an die Öffentlichkeit und forderten ein Wiederaufsperren am 25. Jänner (mehr dazu hier). Seit der Pressekonferenz gestern, Sonntag, herrscht Gewissheit, dass daraus nichts wird. Große Enttäuschung macht sich breit, Josef Petritsch als Obmann der Wirtschaftskammer-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft spricht vom "Worst-Case-Szenario".

Als Fachgruppen-Obmann für Hotellerie sagt Sigismund E. Moerisch: "Der Februar ist für unsere Betriebe nicht nur einer der wichtigsten Monate in der Wintersaison, sondern spielt auch im Jahresschnitt eine entscheidende Rolle: Mehr als sieben Prozent der jährlichen Nächtigungen werden im Februar erzielt." Doch für viele Betriebe ist die Wintersaison nun vorbei.

Wirtschaftshilfen schneller auszahlen

Dass erste Wirtschaftshilfen zugesagt wurden, wertet Petritsch als "Tropfen auf dem heißen Stein": "Was wir jetzt brauchen, ist ein umfassendes Rettungspaket für die Tourismusbetriebe. Viele Betriebe stehen bereits mit dem Rücken zur Wand." Das Geld müsse rascher bei den Betrieben ankommen. Gehofft wurde, dass der Umsatzersatz für behördlich geschlossene Betriebe bei einer Verlängerung des Lockdowns ebenfalls verlängert wird. Die WK-Vertreter fordern nun: flotte Ausbezahlung des 30-prozentigen Ausfallsbonus (bereits mit Jänner statt mit Februar), schnellere Auszahlung von Kurzarbeit, Umsatzersatz und Fixkostenzuschuss II.

Planungssicherheit gefordert

Stefan Sternad, Sprecher der Gastronomie, fordert nun Planungssicherheit, also einen Fahrplan bis zum Sommer: "Mit den geeigneten Maßnahmen und Sicherheitskonzepten muss es möglich sein, im Frühsommer wieder durchzustarten und auch kleinere, private Feiern in den Gastronomiebetrieben wieder zu ermöglichen." Doch dafür brauche es jetzt eine Zusage der Politik, um planen zu können.

Eine weitere Forderung der Herren: eine durchdachte Impfstrategie, um die Infektionszahlen zu drücken. Petritsch abschließend: "Entscheidend wird sein, dass wir im März wirklich wieder durchstarten können. Alles andere wäre ein Fiasko!"

Wann dürfen Sport- und Freizeitbetriebe öffnen?

Überhaupt keine Perspektive, wann wieder geöffnet werden kann, haben Sport- und Freizeitbetriebe. Der zuständige Fachgruppen-Obmann Andy Wankmüller ist sauer: "Derzeit werden wir völlig im Unklaren gelassen. Wir haben keinerlei Planungssicherheit." Man erwartet sich nun Angaben zu einem Zeitpunkt.

Eine weitere Forderung: die Senkung der Mehrwertsteuer auf fünf Prozent (wie bei Gastronomie, Hotellerie und Kulturbetrieben). Wankmüller: "Es ist völlig unverständlich, warum dies nicht für die gesamte Tourismuswirtschaft gelten sollte. Wir fordern hier eine Gleichstellung, so dass auch unsere Betriebe die Fünf-Prozent-Mehrwertsteuerregelung nutzen können."

Die Betriebe hätten sich in den letzten Wochen intensiv mit Sicherheits- und Hygienekonzepten beschäftigt, man sei startklar.

Schockzustand bei Tourismus und Freizeitwirtschaft wegen verlängertem Lockdown – Foto: Pixabay/jag2020
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