Kärntner Lyrikpreis 2023: „Flügelschläge gegen das Böse!“
Einsendungen sind bis zum 16. Oktober möglich. Die Übergabe aller Auszeichnungen erfolgt am 5. Dezember im Stadthaus in Klagenfurt.
Große Chance für schreibfreudige Poeten
„Gedichte sind gemalte Fensterscheiben!“ Ein wunderbares Zitat von Johann Wolfgang von Goethe. Und die österreichische Philosophin Liz Hirn meinte gar: „Gedichte sind Wort gewordene Lieder der Seele!“ Wer heuer wieder seine poetischen Fähigkeiten und seine Lust am Schmieden von fantasievollen Sätzen zur Diskussion stellen und an die Öffentlichkeit bringen möchte, hat erneut Gelegenheit dazu – beim bereits „16. Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt“, der seit 2008 in ununterbrochener Reihenfolge durchgeführt wird. Den Autor:innen der deutschen und/oder slowenischen Sprache winken dabei Preisgelder von über 15.000 Euro! „Jährlich erfolgten bisher rund 250 Einsendungen mit beeindruckenden Sprachkreationen“, erklärte Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole im Rahmen einer Pressekonferenz zum Lyrikpreis im Klagenfurter Hotel „Sandwirth“. Smole und sein Vorstandskollege Harald Tschurnig geben deshalb erneut schreibfreudigen Poeten die Gelegenheit, ihre Werke einzusenden.
Preisverleihung im Stadthaus Klagenfurt
Neben neun Geldpreisen werden sechs Anerkennungspreise ausgelobt. Der/Die Sieger:in erhält am 5. Dezember um 18 Uhr im Rahmen einer feierlichen Kultur-Gala im Klagenfurter Stadthaus 5.000 Euro und eine von der HTL Ferlach angefertigte Trophäe. Zum zweiten Mal wird heuer auch ein eigener Preis der slowenischen Kulturverbände für einen Beitrag in slowenischer Sprache in der Höhe von 1.000 Euro vergeben. Weiters ist der zweite Preis mit 1.500 Euro sowie der dritte Preis mit 800 Euro dotiert. Zudem winken drei 500-Euro-Gewinne der PosterServiceGmbH, der Kraftwerkserrichtungs- und Betriebsgesellschaft KEG und der Sternenpreis des Planetariums. Das Land Kärnten (Kulturabteilung) vergibt auf Jurybeschluss außerdem einen Sonderpreis in der Höhe von 3000 Euro für ein Lebenswerk, die Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt einen Geldpreis in der Höhe von 1.500 Euro. STW-Vorstand Smole: „Mit der Pressekonferenz erfolgt der offizielle Startschuss für die Teilnahme an Kärntens zweitgrößer Literaturveranstaltung“. Zur feierlichen Preisübergabe ist die Bevölkerung herzlich eingeladen, der Eintritt frei.
Anthologie „Kärnten Lyrik“
Im Vorjahr wurde anlässlich des 15-jährigen Bestehens dieses über Österreich hinaus bekannten Kultur-Events die bei Hermagoras erschienene Anthologie „Kärnten Lyrik“ präsentiert – mit den bisherigen Siegern, mit Stellungnahmen von „Kulturarbeitern“, Beiträgen von Kulturreferenten und natürlich mit Gedichten ausgezeichneter Autoren. Vorstand Erwin Smole rechnet heuer erneut mit einem Berg von Einsendungen. Juryvorsitzender, Autor und Ex-Dramaturg Günter Schmidauer hebt hervor: „Die Themenvielfalt ist beachtlich angestiegen und reicht von Krieg, Liebe, Hoffnung, ungestillter Sehnsucht bis zum Tod. Gedichte sind unermüdliche Flügelschläge gegen das Böse, sind hörbare Anklagen gegen blutige Kriege. Dieser Wettbewerb gilt für manche Teilnehmer als Sprungbrett in die internationale Literaturszene. Es ist sehr erfreulich und keinesfalls selbstverständlich, wenn ein städtisches Vorzeige-Unternehmen Geld in Literatur investiert. Dafür möchte ich mich bei den Klagenfurter Stadtwerken bedanken!“ Der Klagenfurter Kulturstadtrat Franz Petritz sieht im „Kärntner Lyrikpreis“ eine „ideale Möglichkeit für heimische Poeten, sich in einer besonderen Literaturgattung einen Namen machen zu können“ und führt aus: „Bekanntlich fristet die Lyrik meist ein Stiefmütterchen-Dasein. Die Klagenfurter Stadtwerke haben im Lande eines Nobelpreisträgers Peter Handke und einer Ingeborg Bachmann dieser schönen Kunstform neues Leben eingehaucht. Das beweist schon die große Anzahl der Teilnehmer, die jährlich ihre lesenswerten Werke präsentieren und einsenden.“ So startete die bekannte Schriftstellerin Anna Baar ihre literarische Karriere mit einem Sieg beim Bewerb. Der „Kärntner Lyrikpreis“ wurde selbst schon mehrmals mit dem Maecenas gewürdigt.
Förderung der slowenischen Sprache
Seit Beginn des Lyrikpreises – derzeit überwiegen noch die Damen als Siegerinnen – wurde großer Wert auf die Aufwertung der slowenischen Sprache gelegt. Bekanntlich wird der Lyrikpreis an Dichter beider Kärntner Landessprachen vergeben. Der erste Sieger im Jahre 2008 war ein Klagenfurter Professor mit slowenischen Gedichten. Das Logo der Veranstaltungsreihe wurde vom slowenischen Künstler Gustav Janus entworfen. Manuel Jug vom Zentralverband der Kärntner Slowenen kommentiert: „Es freut uns, wenn wir sehen, dass es einen bedeutenden Literaturpreis gibt, bei dem an die Kärntner Slowenen gedacht wird und der die slowenische Sprache fördert und mit Leben erfüllt! Wir sind heuer gerne wieder als Partner dabei!“ Lyrikpreis-Erfinder und Autor Harald Raffer hebt ebenfalls hervor: „Mit der zusätzlichen Auszeichnung für slowenische Poet:innen stellen wir einmal mehr die slowenische Sprache in den Vordergrund.“
Änderung in der Jury
Bei der Jury erfolgt heuer eine Änderung: Das langjährige engagierte Mitglied Richard Götz aus Villach scheidet aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gremium aus, ihm folgt Zdenka Hafner-Celan aus Feistritz im Rosental, Expertin für slowenische Literatur. Den Vorsitz behält der Klagenfurter Günter Schmidauer. Ebenfalls in der Jury sind Büchner-Preis-Träger Josef Winkler, Autorin und Journalistin Ilse Gerhardt, Katharina Herzmansky und Harald Raffer (ohne Stimmrecht).
Bedingungen und Teilnahme
Erwartet werden bei freier Themenwahl Gedichte und lyrische Beiträge, auch abstrahierte Elaborate oder politische zeitkritische Kommentare in gebundener Sprache (Die Mundart bleibt ausgeschlossen!). Teilnahmeberechtigt sind Kärntner Lyriker:innen sowie in anderen Bundesländern oder im Ausland lebende Kärntner:innen mit Texten in deutscher und/oder slowenischer Sprache. Einreichungen werden von vier unveröffentlichten Gedichten in 8-facher Ausfertigung angenommen. Da das Auswahlverfahren anonymisiert erfolgt, soll auf den Texten kein Autorenname aufscheinen. Stattdessen sollte der Name mit einer kurzen Biografie und Telefonnummer sowie Post- und Mailadresse gesondert angegeben werden.
Einsendungen unter:
WISSENSWERT
Die „leise Schwester des Bachmannpreises“ gilt längst als leuchtender Fixstern am österreichischen Kulturhimmel. Und wie es scheint bekommen jene, die heuer bei den Preisen vielleicht leer ausgehen sollten, im nächsten Jahr wieder eine Chance – beim „17. Kärntner Lyrikpreis der STW“. STW-Vorstand Erwin Smole, der in der „Künstlichen Intelligenz“ noch keine starke Konkurrenz für feinsinnige Reim- Kompositionen sieht, überraschte Kulturjournalist:innen mit einer freudigen Nachricht: „Es wird sicher auch einen 17., 18. und 19. Lyrikpreis geben!“