© Nicole Beclin
Umwelt
13.04.2024

Kärntner Mobilitäts­initiativen mit Nachhaltigkeits­preis ausgezeichnet

Im Zuge der Generalversammlung der Euregio Senza Confini wurden der Biosphärenpark Nockberge, die NLW Tourismus Marketing GmbH und die Region Villach Tourismus GmbH prämiert.

Im Rahmen der 24. Generalversammlung von „Euregio Senza Confini/Ohne Grenzen“ wurde kürzlich zum zweiten Mal der Nachhaltigkeitspreis verliehen, der sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientiert. Dabei fanden sich u.a. Landeshauptmann Peter Kaiser, Massimiliano Fedriga als Präsident von Friaul-Julisch Venetien und Assessore Federico Caner für die Region Veneto zusammen. Kaiser wurde im Rahmen der Versammlung auf Vorschlag der beiden italienischen Regionen abermals zum Präsidenten dieses Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) gewählt. Vergeben wurde der Nachhaltigkeitspreis an neun Mobilitätsprojekte aus den drei Mitgliedsregionen. Die Gewinner:innen aus Kärnten sind der Biosphärenpark Nockberge, die NLW Tourismus Marketing GmbH und die Region Villach Tourismus GmbH, welche jeweils 20.000 Euro erhalten. Der Preis wurde von LH Peter Kaiser übergebn, welcher die Gewinner:innen als „Botschafter der Nachhaltigkeit“ bezeichnete.

Euregio Senza Confini als Vorbild

LH Kaiser betonte bei der Generalversammlung, dass die Euregio Senza Confini in Europa immer stärker sichtbar werde und auch als Vorbild für andere EVTZ gelte. „Wir zeigen gemeinsam vor, wie Europa in den Regionen, Städten und Kommunen lebt“, so der Landeshauptmann, der auch EVTZ-Direktorin Sandra Sodini und ihrem Team dankte. Auf Kaisers Antrag hin wird auch das 2014 beschlossene Zivilschutzabkommen der drei Euregio-Regionen bis Oktober 2024 überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht: „Damals haben wir mit diesem Abkommen Pionierarbeit geleistet“, so Kaiser. Mitteilen konnte er zudem, dass die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt mit der Universität Udine für ein Studium der Rechtswissenschaften kooperiere. Assessore Caner gab dazu außerdem bekannt, dass auch die Universität Venedig Interesse bekundet habe, sich daran zu beteiligen. „Unsere Euregio hat eine effiziente Struktur und wir haben unglaublich viele Ziele gemeinsam erreicht“, so der Präsident von Friaul-Julisch Venetien.

Nockmobil für flexible Mobilität

Die ausgezeichnete Nockmobil-Initiative des Biosphärenparks Nockberge bietet 365 Tage im Jahr flexible und kostengünstige Mobilität durch die clevere Vernetzung bestehender öffentlicher Verkehrsmittel, Anrufsammeltaxis und einer Buchungs-App. Dieses Konzept, unterstützt von lokalen Behörden und Tourismusorganisationen, ist ein wesentlicher Schritt gegen die Landflucht und trägt dazu bei, eine attraktive Infrastruktur für Arbeitnehmer:innen und Gäste zu schaffen. Dietmar Rossmann, Geschäftsführer Biosphärenpark Nockberge, und Daniel Wurster-Ellinger, Projektverantwortlicher bei der Touristischen Mobilitätszentrale Kärnten, betonten: „Das Mobilitätskonzept Nockmobil ist eine Investition in eine absolut notwendige Basisinfrastruktur.“ Auch Stefan Brandlehner, Geschäftsführer der Millstätter See-Bad Kleinkirchheim-Nockberge Tourismusmanagement GmbH, fügte hinzu: „Mobilität ist entscheidend, um Betriebe und Regionen attraktiv zu halten und der Landflucht entgegenzuwirken.“

Mobilität als ganzheitlicher Zukunftsfaktor

Die NLW Tourismus Marketing GmbH (Region Nassfeld-Pressegger See/Lesachtal/Weissensee), wurde für ihr wegweisendes Engagement im Bereich nachhaltigere Gäste- und Arbeitnehmermobilität mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Im Mittelpunkt ihres Erfolgs steht die Implementierung einer Mobilitätszentrale für die gesamte Region. Das Projekt hat zum Ziel, die Mobilitätsbedürfnisse der lokalen Bevölkerung und des Tourismus zu koordinieren, Synergien besser zu nutzen und effizientere Verkehrslösungen zu entwickeln. Hinzu kommen Aktivangebote in der Natur sowie kulinarische Erlebnisangebote, die mit dieser Mobilität – bis hin zu Angeboten mit dem „Fred-car-sharing“ als Ausflugsmobil – kombiniert wurden. Spezielles Augenmerk wurde auf die Kombination grenzüberschreitender Mobilität mit der Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien genommen. Der Nachhaltigkeitspreis, überreicht von LH Peter Kaiser in seiner Funktion als Vorsitzender der „Euregio Senza Confini“, wurde von den beiden Geschäftsführern Markus Brandstätter und Christopher Gruber sowie Vertretern der Region, Bezirkshauptmann Heinz Pansi, dem Mobilbüro, der LEADER-Region und der KEM, entgegengenommen.

Vorreiter für klima­freundliche Mobilität

Seit ihrer Gründung im Jahr 2016 spielt die Touristische Mobilitätszentrale Kärnten eine entscheidende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Mobilität im Kärntner Tourismus. Durch die Zusammenarbeit von acht Tourismusregionen und die kontinuierliche Entwicklung innovativer Mobilitätslösungen ist die Mobilitätszentrale zum Vorreiter für nachhaltige Mobilität in Kärnten geworden. Die Einführung des kärntenweit einheitlich buchbaren Bahnhof-Shuttles und die kostenlose Nutzung der S-Bahn mit regionalen Gästekarten stellen Meilensteine auf dem Weg zu einem Mobilitätssystem abseits des Individualverkehrs dar. Die ausgezeichnete Touristische Mobilitätszentrale (TMZ) und ihre Partner sind stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilitätsentwicklung Kärntens zu leisten: „Denn der Wandel hin zu einem vom Individualverkehr unabhängigen Mobilitätsverhalten erfordert nicht nur Ausdauer, sondern vor allem gemeinsame Initiativen und langfristige Strategien“, so Georg Overs, Geschäftsführer Region Villach Tourismus GmbH, und Markus Reisner, Projektleiter Touristische Mobilitätszentrale Kärnten.

© Giovanni Montenero

Schlagwörter