Am 1. Februar startet der Regelbetrieb für mehrstündige mobile Betreuung. – Foto: Pixabay/Chraecker
Gesundheit
26.01.2021

Kärntner Pilotprojekt der mehrstündigen mobilen Betreuung geht in Regelbetrieb über

Das Pilotprojekt zur mehrstündigen mobilen Betreuung wurde evaluiert. Nun geht es in den Regelbetrieb über und wird auch erweitert. Es soll pflegende Angehörige entlasten.

Mit dem Ziel einer Entlastung von pflegenden Angehörigen läuft in Kärnten seit einiger Zeit ein Pilotprojekt. Gebucht werden konnte eine mehrstündige mobile Betreuung – vier, sechs, acht oder zehn Stunden am Stück – und das zu stark reduziertem Selbstbehalt (50 Prozent weniger). Für eine vierstündige Betreuung waren im Durchschnitt 30 Euro zu zahlen, vom Land wurden 133 Euro übernommen.

Betreuung wird erweitert

Das Angebot kam gut an, weshalb es ab 1. Februar in den Regelbetrieb übergeht. "Neu wird sein, dass es zusätzlich ein Paket über fünf und sieben Sunden geben wird. Wir gehen pro Jahr von 3.200 Paketen aus", berichtet Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Das Land lässt sich das 500.000 Euro pro Jahr mehr kosten. Nicht nur pflegende Angehörige kommen in den Genuss dieser Möglichkeit, sondern auch alleinstehende Senioren. Voraussetzungen sind ein Bezug von Pflegegeld oder eine Bestätigung des Arztes, dass eine demenzielle Erkrankung vorliegt. Prettner informiert: "Das notwendige Erstgespräch mit einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegefachkraft ist überhaupt kostenlos: Der Stundensatz in Höhe von 82 Euro wird zur Gänze vom Land abgegolten."

Vier-Stunden-Paket war der Renner

Nach der Pilotphase wurde unter den Klienten eine Umfrage durchgeführt. Prettner: "Die angebotenen Stunden-Pakete wurden mit 85 Prozent und die reduzierten Selbstbehalte wurden mit 90 Prozent als völlig ausreichend bzw. angemessen erachtet."

Aufgrund des Lockdowns war die Nachfrage im Frühjahr und Frühsommer nicht so hoch, ab Juni stieg sie wieder an – auf mehr als 250 Pakete pro Monat. Das vierstündige Paket wurde am häufigsten nachgefragt (83 Prozent), gefolgt von der sechsstündigen Variante (zwölf Prozent). 81 Prozent der Klienten hatten eine demenzielle Diagnose.

 

Am 1. Februar startet der Regelbetrieb für mehrstündige mobile Betreuung. – Foto: Pixabay/Chraecker
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