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Leben
01.12.2019

Keine „Vater Morgana“

Über die Bedeutung der Vater-Kind-Beziehung

Die Zukunft selbst in die Hand nehmen

„Vater werden ist nicht schwer – Vater sein dagegen sehr!“ – Wie oft man diesen Satz schon gehört und darüber geschmunzelt hat! Die Rolle des Vaters darf aber keinesfalls unterschätzt werden: Kinder brauchen Väter! Diese Einsicht ist inzwischen längst wissenschaftlich untermauert.

Mutterschaft und Vaterschaft sollten heute in gleicher Wertigkeit dastehen. Väter dürfen nicht als „Anhängsel“ gesehen werden, denn Vaterschaft ist viel mehr. Kinder brauchen Väter, weil sie mehr als nur das Mütterliche als Orientierungsmuster benötigen. Nur so können sie die Vielfalt an Möglichkeiten kennenlernen, wie man Frau- und Mannsein leben kann. „Vatersehnsucht“ ist eines der stärksten Gefühle überhaupt.

Durch die hohe Scheidungs- und Trennungsrate verlieren jährlich viele Kinder und Jugendliche ihre Väter und leiden oft ihr ganzes Leben lang darunter. Vater bleibt man aber sein ganzes Leben lang, auch wenn der Kontakt zwischen Vater und Kind abgebrochen wurde.

Mag. Wolfgang Unterlercher / Foto: KFW

Sogenannte „gute“ Väter verbringen ein bis zwei Stunden täglich mit ihren Kindern, später, im Jugendalter, verkürzt sich die gemeinsame Zeit auf eine halbe Stunde. Entscheidend ist aber die Qualität der Beziehung: Väter sollten dem Kind den Zugang zur Welt erleichtern, seine motorischen Fähigkeiten, die Kontaktpflege zur Umwelt, seine Interessen und sein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten fördern.

Trotz Trennung oder Scheidung ist es möglich, eine positive Väterlichkeit zu erhalten bzw. weiterzuentwickeln. Ganz wichtig ist es, dass der Kontakt zum Vater erhalten bleibt und die Trennung nicht auf Kosten der Kinder ausgetragen wird. Die Bedeutung der Vater-Kind-Beziehung für die weitere Entwicklung des Kindes muss daher immer wieder betont werden, auch von den Medien.

Durch Vorträge, Seminare und „Väter-Kinder-Workshops“ lenkt daher auch das Katholische Familienwerk das Augenmerk verstärkt auf die Rolle des Vaters in der Familie. Auch bei den Kindergottesdiensten wird ein spezieller „Väter-Schwerpunkt“ gesetzt. So ist beispielsweise am Vatertag ein Gottesdienst zum Thema „Gott, unser Vater“ geplant.

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