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Umwelt
24.03.2025

Kelag setzt grüne Investitions­offensive fort

Der Kelag-Konzern musste 2024 trotz überdurch­schnittlich hoher Wasserführung einen Rückgang bei Umsatz und Konzern­ergebnis verzeichnen. Investitionen in die Energiewende stehen weiterhin im Fokus.

Der Umsatz sank von 2.219 Mio. Euro im Jahr 2023 auf 1.979 Mio. Euro im Jahr 2024, während das Konzern­ergebnis von 462 Mio. Euro auf 438 Mio. Euro fiel. Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Bilanz positiv: Unter herausfordernden konjunk­turellen Rahmenbe­dingungen konnte die Kelag insbesondere im Heimatmarkt bedeutende Fortschritte auf dem Weg zu einem unabhängi­geren Energie­system erzielen.

Warme Witterung beeinflusst Energie­absatz

Danny Güthlein, Vorstand der Kelag, macht vor allem die warme Witterung im Jahr 2024 für den geringeren Energie­absatz verantwortlich. „Hier wirkte sich die warme Witterung im Jahr 2024 aus, besonders im Segment Erdgas“, erläutert Güthlein. Die Wasser­führung hingegen erreichte mit monatlichen Rekord­spitzen im Gesamtjahr 2024 mit 117,2 Prozent einen der höchsten Werte der vergangenen 10 Jahre. „Trotz der erwähnten positiven Effekte fiel das Konzern­ergebnis geringer aus als 2023. Ausschlag­gebend dafür waren die schwierige Konjunktur­lage und die rückläufige Preis­entwicklung an den Energie­märkten“, ergänzt Güthlein.

"Durch diese Aktivitäten entstehen Wert­schöpfung und hochqualifizierte Arbeits­plätze an unserem Unternehmens­sitz in Klagenfurt."

Danny Güthlein, Vorstand Kelag

Nachhaltige Wert­schöpfung

Mit Investitionen von knapp 400 Mio. Euro in erneuerbare Energien, Netz- und Glasfaser­infrastruktur sowie nachhaltige Fernwärme­netze zeigte sich die Kelag 2024 als einer der größten Investoren in Kärnten. „Die Kelag zählt zu den investitionsstärksten Leit­betrieben in Kärnten. Unsere Investitionen in der Region tragen maßgeblich zur nach­haltigen Wertschöpfung bei. Jeder Euro, den wir investieren, sichert und schafft Arbeitsplätze – besonders in einer Zeit wirtschaftlicher Heraus­forderungen“, erklärt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag.

Zu den wichtigsten Investitions­projekten gehörten

  • Wiederaufbau des Kraftwerks Arriach
  • Inbetriebnahme des Gemeinschaftskraftwerkes Lamnitz im Mölltal gemeinsam mit Partnern
  • Sanierungen an den Speichern Koralpe und Freibach
  • Erneuerung eines Maschinensatzes im Kraftwerk Außerfragant
  • Inbetriebnahme des Agri-PV-Projekts „Sonnen.Weide“ in Bleiburg
  • Erneuerung des Umspannwerkes Treibach,
  • Bauarbeiten für das neue Umspannwerk Rangersdorf
  • Verkabelung der Stromversorgung für die Tourismusregion Turracher Höhe
  • Weiterentwicklung des Projekts zur Erneuerung des 110-kV-Netzes in Mittelkärnten von St. Veit über Treibach-Althofen bis ins Görtschitztal
  • Bau des dritten Biomasse­kessels für das Fernwärmenetz in Villach

Der Ausbau des Glasfaser­netzes als neues Geschäftsfeld für rund 10.000 Haushalte und Unternehmen sowie Investitionen in Wind- und Wasserkraft­werke im In- und Ausland wurden ebenso erfolgreich vorangetrieben. „Alle diese Projekte sind entscheidend für einen ausgewogenen und nachhaltigen Energie­mix in unserem Bundesland. Damit gestalten wir ein zukunftssicheres und selbst­bestimmtes Energie­system für kommende Generationen“, so Kelag-Vorstand, Reinhard Draxler.

Versorgungs­sicherheit durch Windkraft

Um die Winterstrom­lücke in Europa zu schließen, setzt die Kelag verstärkt auf den Ausbau der Windkraft, die als einzige erneuerbare Energiequelle überwiegend im Winter zur Verfügung steht und somit einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungs­sicherheit leistet. Bereits heute betreibt das Unternehmen 20 Windkraft­anlagen in Österreich und entwickelt weitere Projekte, um die Unabhängigkeit Österreichs von fossilen Energien weiter zu stärken.

Inter­nationale Investitionen

Auch außerhalb Österreichs treibt die Kelag ihre Investitions­strategie konsequent voran. Über das Tochter­unternehmen Kelag International betreibt das Unternehmen bereits 29 Windkraft­anlagen in Südosteuropa, während sich weitere 10 Anlagen im Bau befinden. Ergänzt wird dieses Portfolio durch 39 Wasserkraft­werke mit einer Leistung von rund 170 Megawatt sowie Photovoltaik­anlagen mit einer Gesamt­leistung von 23 Megawatt-peak. Diese Projekte tragen nicht nur zur Stärkung der Versorgungs­sicherheit bei, sondern reduzieren auch die Abhängigkeit Europas von Energie­importen.

„Die Kelag kann über die Kelag International ihre lang­jährigen Erfahrungen in der Errichtung und im Betrieb von erneuerbaren Energien in anderen Märkten einbringen und damit die Import­abhängigkeit Europas schrittweise reduzieren. Durch diese Aktivitäten entstehen Wert­schöpfung und hochqualifizierte Arbeitsplätze an unserem Unternehmens­sitz in Klagenfurt“, erklärt Güthlein.

"Jeder Euro, den wir investieren, sichert und schafft Arbeits­plätze – besonders in einer Zeit wirtschaftlicher Heraus­forderungen."

Reinhard Draxler, Vorstand Kelag

Attraktiver Arbeit­geber

Die umfang­reichen Investitionen der Kelag schlagen sich auch positiv auf die Mitarbeiter:innen­zahlen nieder. Im Jahr 2024 beschäftigte der Konzern insgesamt 2.058 Mitarbeiter­:innen, ein Zuwachs von 169 gegenüber 2023. Darunter befinden sich 107 Lehrlinge, sechs mehr als im Vorjahr.

Ausblick 2025: Ergebnis­rückgang erwartet

Im Jahr 2025 plant die Kelag mit einem grünen Rekordinvestitions­programm von rund 460 Mio. Euro. Die Schwerpunkte liegen in der Erzeugung erneuerbarer Energie aus Wasserkraft, Wind- und Sonnen­energie, dem Ausbau der Wärme­erzeugung auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme sowie der Modernisierung der Netz­infrastruktur.

Trotz dieser ambitionierten Vorhaben wird ein spürbarer Ergebnis­rückgang erwartet. Dies ist vor allem auf den generellen Rückgang der Großhandels­preise für Strom sowie die gesunkene Gewinn­erwartung aus der Beteiligung an der VERBUND Hydro Power GmbH zurückzuführen. Hinzu kommen mögliche regulatorische Maßnahmen und das neue Regierungs­programm, das einen jährlichen Standort­beitrag von 200 Mio. Euro vorsieht, die zusätzliche Herausforde­rungen mit sich bringen könnten.

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