"Durch diese Aktivitäten entstehen Wertschöpfung und hochqualifizierte Arbeitsplätze an unserem Unternehmenssitz in Klagenfurt."
Kelag setzt grüne Investitionsoffensive fort
Der Umsatz sank von 2.219 Mio. Euro im Jahr 2023 auf 1.979 Mio. Euro im Jahr 2024, während das Konzernergebnis von 462 Mio. Euro auf 438 Mio. Euro fiel. Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Bilanz positiv: Unter herausfordernden konjunkturellen Rahmenbedingungen konnte die Kelag insbesondere im Heimatmarkt bedeutende Fortschritte auf dem Weg zu einem unabhängigeren Energiesystem erzielen.
Warme Witterung beeinflusst Energieabsatz
Danny Güthlein, Vorstand der Kelag, macht vor allem die warme Witterung im Jahr 2024 für den geringeren Energieabsatz verantwortlich. „Hier wirkte sich die warme Witterung im Jahr 2024 aus, besonders im Segment Erdgas“, erläutert Güthlein. Die Wasserführung hingegen erreichte mit monatlichen Rekordspitzen im Gesamtjahr 2024 mit 117,2 Prozent einen der höchsten Werte der vergangenen 10 Jahre. „Trotz der erwähnten positiven Effekte fiel das Konzernergebnis geringer aus als 2023. Ausschlaggebend dafür waren die schwierige Konjunkturlage und die rückläufige Preisentwicklung an den Energiemärkten“, ergänzt Güthlein.
Nachhaltige Wertschöpfung
Mit Investitionen von knapp 400 Mio. Euro in erneuerbare Energien, Netz- und Glasfaserinfrastruktur sowie nachhaltige Fernwärmenetze zeigte sich die Kelag 2024 als einer der größten Investoren in Kärnten. „Die Kelag zählt zu den investitionsstärksten Leitbetrieben in Kärnten. Unsere Investitionen in der Region tragen maßgeblich zur nachhaltigen Wertschöpfung bei. Jeder Euro, den wir investieren, sichert und schafft Arbeitsplätze – besonders in einer Zeit wirtschaftlicher Herausforderungen“, erklärt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag.
Zu den wichtigsten Investitionsprojekten gehörten
- Wiederaufbau des Kraftwerks Arriach
- Inbetriebnahme des Gemeinschaftskraftwerkes Lamnitz im Mölltal gemeinsam mit Partnern
- Sanierungen an den Speichern Koralpe und Freibach
- Erneuerung eines Maschinensatzes im Kraftwerk Außerfragant
- Inbetriebnahme des Agri-PV-Projekts „Sonnen.Weide“ in Bleiburg
- Erneuerung des Umspannwerkes Treibach,
- Bauarbeiten für das neue Umspannwerk Rangersdorf
- Verkabelung der Stromversorgung für die Tourismusregion Turracher Höhe
- Weiterentwicklung des Projekts zur Erneuerung des 110-kV-Netzes in Mittelkärnten von St. Veit über Treibach-Althofen bis ins Görtschitztal
- Bau des dritten Biomassekessels für das Fernwärmenetz in Villach
Der Ausbau des Glasfasernetzes als neues Geschäftsfeld für rund 10.000 Haushalte und Unternehmen sowie Investitionen in Wind- und Wasserkraftwerke im In- und Ausland wurden ebenso erfolgreich vorangetrieben. „Alle diese Projekte sind entscheidend für einen ausgewogenen und nachhaltigen Energiemix in unserem Bundesland. Damit gestalten wir ein zukunftssicheres und selbstbestimmtes Energiesystem für kommende Generationen“, so Kelag-Vorstand, Reinhard Draxler.
Versorgungssicherheit durch Windkraft
Um die Winterstromlücke in Europa zu schließen, setzt die Kelag verstärkt auf den Ausbau der Windkraft, die als einzige erneuerbare Energiequelle überwiegend im Winter zur Verfügung steht und somit einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungssicherheit leistet. Bereits heute betreibt das Unternehmen 20 Windkraftanlagen in Österreich und entwickelt weitere Projekte, um die Unabhängigkeit Österreichs von fossilen Energien weiter zu stärken.
Internationale Investitionen
Auch außerhalb Österreichs treibt die Kelag ihre Investitionsstrategie konsequent voran. Über das Tochterunternehmen Kelag International betreibt das Unternehmen bereits 29 Windkraftanlagen in Südosteuropa, während sich weitere 10 Anlagen im Bau befinden. Ergänzt wird dieses Portfolio durch 39 Wasserkraftwerke mit einer Leistung von rund 170 Megawatt sowie Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 23 Megawatt-peak. Diese Projekte tragen nicht nur zur Stärkung der Versorgungssicherheit bei, sondern reduzieren auch die Abhängigkeit Europas von Energieimporten.
„Die Kelag kann über die Kelag International ihre langjährigen Erfahrungen in der Errichtung und im Betrieb von erneuerbaren Energien in anderen Märkten einbringen und damit die Importabhängigkeit Europas schrittweise reduzieren. Durch diese Aktivitäten entstehen Wertschöpfung und hochqualifizierte Arbeitsplätze an unserem Unternehmenssitz in Klagenfurt“, erklärt Güthlein.
"Jeder Euro, den wir investieren, sichert und schafft Arbeitsplätze – besonders in einer Zeit wirtschaftlicher Herausforderungen."
Attraktiver Arbeitgeber
Die umfangreichen Investitionen der Kelag schlagen sich auch positiv auf die Mitarbeiter:innenzahlen nieder. Im Jahr 2024 beschäftigte der Konzern insgesamt 2.058 Mitarbeiter:innen, ein Zuwachs von 169 gegenüber 2023. Darunter befinden sich 107 Lehrlinge, sechs mehr als im Vorjahr.
Ausblick 2025: Ergebnisrückgang erwartet
Im Jahr 2025 plant die Kelag mit einem grünen Rekordinvestitionsprogramm von rund 460 Mio. Euro. Die Schwerpunkte liegen in der Erzeugung erneuerbarer Energie aus Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie, dem Ausbau der Wärmeerzeugung auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme sowie der Modernisierung der Netzinfrastruktur.
Trotz dieser ambitionierten Vorhaben wird ein spürbarer Ergebnisrückgang erwartet. Dies ist vor allem auf den generellen Rückgang der Großhandelspreise für Strom sowie die gesunkene Gewinnerwartung aus der Beteiligung an der VERBUND Hydro Power GmbH zurückzuführen. Hinzu kommen mögliche regulatorische Maßnahmen und das neue Regierungsprogramm, das einen jährlichen Standortbeitrag von 200 Mio. Euro vorsieht, die zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen könnten.
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