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Wirtschaft
10.10.2022

Kirchturm-Denken war gestern

Die Region Südweststeiermark gewinnt durch die Koralmbahn und den Ausbau der Südbahn noch mehr an Attraktivität. (Anzeige)

Interview mit NR Bgm. Joachim Schnabel (Regionsvorsitzender) und Lasse Kraack (Geschäftsführer Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH).

Mit ihren 44 Gemeinden in den Bezirken Deutschlandsberg und Leibnitz macht sich die Region Südweststeiermark bereit für die Fertigstellung des Jahrhundertprojekts.

advantage: Welche Chancen bringt die Koralmbahn für die Region?

Joachim Schnabel: Die Südweststeiermark ist ein Wirtschafts- und Wohnstandort mit starker Entwicklungsdynamik. Es ist wichtig, dass sich entlang der gesamten Bahnstrecke eine Wertschöpfungskette bildet. Lasse Kraack: Wir haben zwei große Chancen. Wirtschaftsbetriebe in der Region können zukünftig auch auf einen urbanen Arbeitsmarkt zugreifen und Pendler haben ein attraktives ÖV-Angebot. Das ist das Um und Auf.

Viele Potenziale tun sich auf: In der Stadt wohnen, am Land arbeiten und vice versa. Wie werden die regionalen Mobilitätsangebote derzeit genutzt?

Schnabel: Der Umstieg auf die Schiene funktioniert bei uns bereits relativ gut. Es ist wichtig, niederschwellige Angebote und hohen Taktungen bereitzustellen. Die gesamten Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz sind mit der S-Bahn erschlossen. Die Menschen in der Region haben die Vorteile erkannt. Kraack: Mit dem RegioMOBIL betreiben wir zudem das umfassendste Mikro-­ÖV System in Österreich, das kürzlich mit dem VCÖ Mobilitätspreis ausgezeichnet wurde. Damit ist uns der Lückenschluss zu allen anderen öffentlichen Verkehrssystemen gelungen.

Welche Maßnahmen werden gesetzt, um den Standort weiter zu entwickeln?

Kraack: In Hinblick auf die Koralmbahn und die Südbahn gibt es künftig eine extrem schnelle Anbindung an die urbanen Räume Graz, Klagenfurt aber auch nach Maribor. Wir haben nun einen gemeinsamen Wirtschaftsraum. Schnabel: Wir gehen weg vom Kirchturmdenken und setzen stark auf interkommunale Zusammenarbeit. Hochrangige Gebiete entstehen etwa rund um den neuen Bahnhof in Groß St. Florian. Mit der Gründung der „Lassnitztal Entwicklungs GmbH“ wurde eine Top-Standortentwicklung zur Stärkung der Region Südweststeiermark eingeleitet. Wir wollen den Unternehmen eine passende Infrastruktur bieten, die professionell begleitet wird.

Stichwort Wirtschaftsraum Südösterreich: Wie wichtig ist die Vernetzung zwischen Kärnten und der Steiermark?

Schnabel: Es braucht eine verstärkte Zusammenarbeit der Entscheidungsträger und Institutionen beider Seiten, sodass wir auch im Mitbewerb als Wirtschaftsraum Südösterreich mehr Gewicht bekommen und in Wien stärker wahrgenommen werden, auch was rechtliche Rahmenbedingen betrifft.

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