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Umwelt
30.03.2023

Klagenfurt ist Teil der EU-Cities-Mission 2030

Ein Bündel an Maßnahmen wurde vorgestellt, mit denen Klagenfurt bis 2030 klimaneutral sein will.

Klagenfurt ist als einzige österreichische Stadt Teil der EU-Cities-Mission 2030. Wie  Rom, Barcelona, Laibach und weitere Städte Europas setzte sich die Hauptstadt  Kärntens die Klimaneutralität zum Ziel – und das bis 2030! Bei Einer Pressekonferenz wurde im Detail vorgestellt, dass dies ganz und gar keine Utopie, sondern ein realistisches Vorhaben darstellt. „Klimaneutralität ist keine Utopie, sondern machbar!“, bestätigt Wolfgang Hafner, Leiter der Abteilung Klima und Umweltschutz und Geschäftsführer der KMG, überzeugt. 

Klimaschutzbemühungen tragen Früchte 

Seit vielen Jahren setzt sich Klagenfurt für den Klimaschutz ein. Eine wesentliche Rolle dabei spielt die Smart-City-Strategie und die im Jahr 2021 im Stadtsenat und Gemeinderat beschlossenen Klimaschutzziele. Nun tragen alle Bemühungen und die 236 Maßnahmen der Smart City Strategie auch international Früchte: als eine von 112 Städten will Klagenfurt bis 2030 klimaneutral sein. Somit ist Klagenfurt ein Mitglied der EU-Cities-Mission 2030! Dadurch kann die Landeshauptstadt Kärntens ein Alleinstellungsmerkmal vorweisen und nimmt  österreichweit eine Vorreiterrolle ein! Bürgermeister Christian Scheider nimmt motivierend Stellung: „Wir haben eine gute Ausgangsposition, dürfen uns aber nicht darauf ausruhen. Dass wir Teil der EU-Cities-Mission sind ist eine Herausforderung, die wir bewältigen werden, um die Lebensqualität, das Wohlfühlen und den Umweltschutz in Klagenfurt nachhaltig zu verbessern. Diese Schritte gehen wir gemeinsam für und mit der Bevölkerung!“  

Auf dem Weg zur Klimaneutralität 

Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein wesentlicher Teil die Reduktion von CO2 erforderlich. Bis 2030 muss Klagenfurt 350.000 Tonnen CO2 jährlich (insgesamt bis 2030 1,93 Millionen CO2) einsparen. Das soll in verschiedenen Bereichen passieren bzw. sind einige Maßnahmen auch bereits umgesetzt worden: Bei den Stadtwerken erfolgte eine ganzheitliche Umstellung auf erneuerbare Energien im Stromkauf und eine Umstellung von Fernwärmeerzeugung auf Biomasse. Zusätzlich ist die weitere Forcierung des Fernwärmeausbaus und die Umsetzung eines Fernkälteprojekt geplant. Außerdem muss eine Ersetzung von Erdgas durch grünes Gas sowie die Installation von PV-Anlagen (Gründung der Dachstromgesellschaft) gewährleistet werden. 

Maßnahmen in Wohnen und Mobilität 

Mit Wohnprojekten wie „Hi Harbach“ wird bereits veranschaulicht, wie Klimaneutralität im Siedlungsbereich fungiert. Ein essentieller Punkt ist eine klimafitte Sanierung der Gebäude, die ohnehin renoviert werden müssen.  In Klagenfurt findet diese Maßnahme schon Umsetzung, denn die Sanierungen des Heiligengeistplatzes und des Pfarrplatzes werden im Hinblick auf die Klimaneutralität geschehen. Weiters steht die Schaffung von Grünflächen am Plan. Auch im Verkehr und der Mobilität sollen einige klimafreundliche Projekte getätigt werden: zwei KMG-Linien (B, C) können bereits im 10-Minuten-Takt auf den Straßen gefunden werden. Im Herbst sollen weitere Linien folgen, wodurch sich die tendenzielle Neigung zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs bei den Einwohnern langfristig ändern wird. Das Fahrradverleihsystem „nextbike“ fand sehr guten Anklang und wird sich eines weiteren Ausbaus erfreuen können – bis über die Stadtgrenzen hinaus. Als Zusatz startet im Herbst E-Car-Sharing und auch das Radwegnetz wird ausgeweitet.  Schließlich wird auch eine Umstellung der KMG-Busflotte auf E-Busse in die Tat umgesetzt.   

Budgetvolumen vs. CO2 Ersparnis 

Mit einer planweise 144 Millionen schweren Investition erfordert das KEPIP Projekt das meiste Budget der EU Cities- Mission, jedoch verspricht das Projekt KEBIP (Klagenfurt Electric Bus Investment Project) eines der größten CO2-Einsparungspotenziale! Doch nicht nur dieses Projekt hat hohe finanzielle Ansprüche. Schätzungsweise ist bis 2030 ein Budgetvolumen von 500 Millionen Euro notwendig. Davon sollen 40 bis 50 Prozent durch Förderungen abgedeckt werden. Bei der Implementation ist Klagenfurt allerdings auf Unterstützung von Land und Bund angewiesen. Durch die Maßnahmen wird bis 2030 aber eine Ersparnis von beinahe 2 Millionen Tonnen verzeichnet werden. Wenn die EU ihre Klimaziele verfehlt, drohen Strafzahlungen in der Höhe von ca. 200 Millionen Euro. Mit den Maßnahmen können diese vermieden werden. 

Gemeinsam generationsübergreifend und klimaneutral wirken 

In der Bahnhofstraße 19 wird im Mai dieses Jahres das so genannte „Smart City Lab“ eröffnet. Die Bevölkerung soll freien Zugang zu den Räumlichkeiten und dadurch allen Informationen zum Thema Klimaneutralität, Smart City und EU-Cities-Mission bekommen. Zudem läuft aktuell die Installierung eines Jugendbeirates, dessen wesentlichster Kern die Klimaneutralität darstellt. Trotz Klimawandel muss Klagenfurt nachhaltig eine gute Lebensqualität nicht nur für unsere Generation, sondern vor allem für unsere Kinder, Enkelkinder und Urenkel bereitstellen. 

 

Projekt KEBIP  

Das Projekt KEBIP (Klagenfurt Electric Bus Investment Project) hat eines der größten CO2-Einsparungspotenziale! Mit einem Investitionsvolumen von 144 Millionen ist es auch finanziell der größte Brocken, den es im Rahmen der EU Cities- Mission zu stemmen gilt. 44 Millionen davon sind bereits durch Förderungen abgedeckt. Bis Ende 2025 sollen alle KMG-Busse von Diesel auf Elektro umgestellt sein. Die Ausschreibung für die Busse ist bereits erfolgt, die ersten E-Busse sollen im Herbst 2024 in Klagenfurt fahren! Neben den Lademöglichkeiten in einer neuen Bus-Remise, wird es auch an den End- Haltestellen Ladestationen geben. 

 

Fotocredit: pixabay; Stadtkommunikation Klagenfurt

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