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Wirtschaft
23.05.2023

Koralmtunnel im Zielsprint:­ Letzte Gleistragplatte montiert

Der 33 km lange Koralmtunnel wird derzeit komplett mit Schienen und jeder Menge Bahntechnik ausgestattet.

Die Bauarbeiten der Koralmbahn befinden sich in der finalen Phase. Unter Hochdruck arbeiten die Fachkräfte 24 Stunden, sieben Tage die Woche an der Fertigstellung des Herzstückes der Koralmbahn: Dem 33 km langen Koralmtunnel. Um die zeitgerechte Fertigstellung des Megatunnels zu ermöglichen, beschäftigten sich aktuell 400 Personen mit dem Großprojekt. Bereits Ende 2025 werden die ersten Züge mit bis zu 230 km/h, Fahrgäste zwischen Graz und Klagenfurt in nur 45 Minuten befördern. Der zukunftsorientierte Ausbau dieser Strecke bietet viele Vorteile für den Personen- und Güterverkehr.

Fertigstellung in Reichweite

Durch die Montage der letzten von rund 13.000 Gleistragplatten ist ein weiterer Meilenstein in der Entstehung erreicht. Die Dimensionen sind gewaltig. Eine einzige Platte wiegt mehr als fünf Tonnen und ist über fünf Meter lang. Auf den Gleistragplatten werden Schienenstücke mit je 120 Meter Länge montiert. Bei der Anlieferung dieser kolossalen Bauteile war den Österreichischen Bundesbahnen ein umweltfreundlicher Transport sehr wichtig, betont ÖBB-Projektleiter Klaus Schneider: „Die umweltfreundliche Anlieferung der Gleistragplatten war uns ein besonderes Anliegen. Die Betonteile wurden bei der Produktionsstätte in Niederösterreich verladen und per Zug über die steirischen Portale direkt in den Tunnel gebracht. Auf diese Weise konnten viele Transporte auf der Straße eingespart werden.“

Meilenstein in der Infrastruktur

Durch den Ausbau der Koralmbahn wird eine wichtige Direktverbindung zwischen den Landeshauptstätten der Steiermark und Kärntens hergestellt. Das Projekt beinhaltet die Erweiterung der Strecke um 130 Gleiskilometer und die Modernisierung der bestehenden Bahninfrastruktur. Um eine schnellere und effizientere Zugverbindung zu ermöglichen, wurden über 100 Brücken, 23 zeitgemäße Bahnhöfe und Zughaltestellen errichtet. Es handelt sich um eines der bedeutsamsten Infrastrukturprojekte Europas.

Digitalisierung revolutioniert den Schienenverkehr

Ein Tunnel dieser Größe umfasst eine Vielzahl an komplexen technischen Anlagen. Diese werden unter anderem für die Tunnelsicherheit, die Kommunikationseinrichtungen und die elektronischen Stellwerke benötigt. Eine innovative Deckenstromschiene ermöglicht die Vereinigung von Schnelligkeit und Nachhaltigkeit im Bahnverkehr. Um die Wartung der neuen Bahnstrecke zur erleichtern, wurden für einige Bauwerke entlang der Koralmbahn, wie den Koralmtunnel, digitale Zwillinge erstellt. Diese liefern jederzeit wichtige Informationen über Materialien, Mengen oder Leitungen.

Fotos: ÖBB/Chris Zenz

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