Kryptowährungen als neue Assetklasse oder läuft im Hintergrund etwas anderes?
Wer sich mit Kryptowährung beschäftigt, steht immer wieder vor der Frage: Welche Coins sollte man jetzt kaufen und welches Potenzial wird diese oder jenes digitale „Geld“ haben? Ich persönlich habe keine Investitionen in dieser Richtung getätigt, kann deshalb unbefangen an das Thema herangehen. Vorweg eine Feststellung: Jene, die Tipps zu Aktien und Kryptos geben, sind meist nur „Händler“. Sie wollen verkaufen und Gewinne machen. Die Käufer wollen auch profitieren. Wie kann das funktionieren?
Bei Kryptowährungen handelt es sich um „digitales“ Geld, welches nur als Zahlen in Computern vorhanden ist. Wer glaubt, dass ein Satoshi Nakamoto es schaffte, weltweit eine von den Zentralbanken unabhängige „Währung“ zu schaffen, der unterliegt meiner Meinung nach einer gewaltigen Täuschung. Dieser sagenumwobene Bitcoin-Erfinder ist nach wie vor eine mysteriöse Person. Niemand kennt einen Hintergrund zu diesem Menschen. Außerdem ist „Satoshi Nakamoto“ ein Allerweltsnamen. Das Gerücht, der amerikanische Geheimdienst CIA sei der Erschaffer des Bitcoin, hält sich hartnäckig. Was man weiß, ist, dass im Oktober 2008 mit dem White Paper „Bitcoin: A PeertoPeer Electronic Cash System“ erstmals die Funktionsweise von Bitcoin und Blockchain erläutert wurde. Ein Jahr später war das Konzept „Bitcoin“ Realität und die ersten Bitcoins wurden gemined. Seither läuft die Bitcoin-Blockchain unermüdlich weiter und scheint sich als globale Kryptowährung zu etablieren. Möglicherweise geht es hier auch darum, dass sich die Menschen an das „digitale Geld“ gewöhnen.
Skeptisch sollte man allemal sein: Dieses „digitale Kapital“ kann jederzeit „gestohlen“ werden oder bei einer Pleite wird einfach nichts mehr ausgezahlt. Der prominenteste Fall ist wohl Bankman-Fried und die Börse FTX. Viele Millionen sind einfach verschwunden. Wer sich im Internet nach Krypto-Handelsplattformen umschauen will – dazu acht Beispiele: Krakn, Binance, Etoro, Coinbase, Bitpanda, Bitfinex, PrimeXBT und ByBit. Vorsicht ist vor allem bei den Bewertungsportalen geboten. Präsident Donald J. Trump unterzeichnete nach seiner Amtseinführung eine Durchführungsverordnung zur „digitalen Finanztechnologie“.
Ist nur Bares Wahres?
Der digitale Euro ist in Diskussion. Von der Politik wie auch von der Nationalbank (OeNB) wird immer wieder beteuert, dass es keine Bargeld-Abschaffung geben werde. Augenscheinlich erfolgt eine Verdrängung mit einem einfachen Trick: Wenn an der Kassa kein Bargeld mehr angenommen wird, dann beantwortet sich die Frage von selbst. In Schweden oder in den Niederlanden kommt man relativ schwierig an Bargeld bzw. man kann nicht bar bezahlen. Während der sogenannten Pandemiezeit ist das bargeldlose Bezahlen relativ stark gestiegen, wie die Daten der OeNB widerspiegeln: Von 25 Prozent (2019) auf 34 Prozent (2022); 2023 gab es sogar einen Anstieg auf fast 40 Prozent.
Um in Zukunft auch mit Bargeld bezahlen zu können, sollte man es kontinuierlich nutzen. Der Euro ist nach wie vor das gesetzliche Zahlungsmittel. Wer im Internet einkauft, hat kaum eine Möglichkeit, bar zu bezahlen. Man muss sich auch bewusst sein, dass jede digitale Transaktion Spuren hinterlässt. Und die Daten sind in Zukunft der wichtigste Rohstoff . Digitales Bezahlen verursacht auch Kosten. Beim Geldschein zahlt der Staat den Druck, bei der Münze die Prägung. Der Wert bleibt immer gleich. Für jede digitale Transaktion ist eine Gebühr fällig. Wenn es nur noch digitale Geldbörsen gibt, kann das Konto jederzeit abgeschaltet werden. Gründe dafür gibt es genügend.