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Bildung
18.01.2022

Künstliche Intelligenz im Lehrplan

Softwareunternehmen setzen gern auf die Kompetenz der Absolvent*innen des Informatikzweigs der HTL Villach. Diese Ausbildung ist einzigartig in Kärnten.

Die Informatikabteilung der HTL Villach bietet ein breites Ausbildungsspektrum, wobei die Kernkompetenz in der Entwicklung von Software liegt. Dazu zählen Computerprogramme, Websites, Apps, die Steuerung von einfacher Hardware, wie beispielsweise in einem Smart Home, und ganz neu: künstliche Intelligenz (KI). Damit ist die HTL Villach Vorreiter in Kärnten und landesweit die erste HTL, die diese Ausbildung anbietet.

Ermöglicht wurde der rasche Einstieg in den Bereich der künstlichen Intelligenz durch einen neuen Kollegen, der im Bereich KI an der Uni geforscht und in der Industrie zehn Jahre lang in diesem Bereich gearbeitet hat. Von diesem Wissen und der praktischen Erfahrung profitieren nun die Schüler*innen. „Das Besondere an unserer Ausbildung ist auch, dass wir KI nicht nur anwenden, sondern auch entwickeln“, erklärt Dr. Karl-Heinz Eder, Abteilungsvorstand für Informatik der HTL Villach. In den Bereich KI fallen beispielsweise die Abstandsassistenten in Autos oder die Gesichtserkennungssoftware. So können Zutrittsberechtigungen in Schulen oder Unternehmen damit organisiert werden. Auch das Garagentor erkennt aufgrund der hinterlegten Software den Heimkommenden und öffnet sich, die Suche nach der Fernbedienung erübrigt sich. Auch Apps zur Bestimmung von Pflanzen mittels Bilderkennung fallen in den Bereich KI. Die ersten Schüler*innen der HTL Villach beschäftigten sich in ihrer Diplomarbeit bereits mit den vielfältigen Feldern dieser Disziplin.

Einzigartig in Kärnten ist auch die umfassende Ausbildung in Betriebswirtschaft an HTLs. Es ist ein Hauptfach im Rahmen der Informatikausbildung und befähigt die Absolvent*innen zur Er­stellung umfassender Businesspläne und zur Führung eines Unternehmens. Und so ist es kein Zufall, dass der Anteil der Start-up-Gründer unter den ehemaligen Schüle*innen überproportional hoch ist. Die Informatikabteilung agiert in enger Kooperation mit der Wirtschaft. Software-Unternehmen nehmen Schüler*innen, die eine Diplomarbeit schreiben müssen, zwischen dem 4. und 5. Ausbildungsjahr, gern als Praktikanten. Das Unternehmen definiert dafür eine Aufgabe, für die eine Lösung gesucht wird. Nicht selten wird aus solch einem Praktikum nach der Matura die erste Anstellung. Großen Wert wird auch auf die Entwicklung sicherer Software gelegt. Das sind beispielsweise Apps für Smartphones und Tabletts, die Daten für die Übertragung sicher verschlüsseln.

Wahlweise können sich die Schüler*innen nach der 3. Klasse für die Spezialisierung in Wirtschaftsinformatik entscheiden. Dabei lernen sie unter anderem durch Analyse und Modellierung von Geschäftsprozessen zu verstehen, wie Abläufe in Unternehmen funktionieren.

HTL Villach –Abteilung Informatik

HTL – 5 Jahre mit Matura
Die Absolvent*innen sind nach Abschluss der Ausbildung Software-Entwickler*innen und können sofort in einschlägigen Unternehmen eingesetzt werden. Ein Drittel von ihnen wählt ein weiterführendes Studium an einer FH oder Universität. Ab dem 4. Jahrgang können die Schüler*innen zur Vertiefung zwischen Industrieller Informationstechnik oder Wirtschaftsinformatik wählen.

Fachschule – 3,5 Jahre mit Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung entspricht der Lehrabschlussprüfung für „Informationstechnologie – Technik“. Vier Wochen Praktikum während des Sommers und zehn Wochen Betriebspraxis während des abschließenden Jahrgangs sind Teil der Ausbildung.

Aufbaulehrgang –2,5 Jahre mit Matura
Für Absolvent*innen der Fachschule für Informationstechnik.

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