© KWF / Karin Scheidenberger
Wirtschaft
26.02.2024

KWF forciert Förderungen für Klein- und Mittel­betriebe

Konjunkturstützende Maßnahmen werden vor allem in den Bereichen Digitalisierung, Tourismus und Gewerbe gesetzt.

Um Kärntner Unternehmen einen Anreiz zur Investition zu bieten, legt der KWF neue Förderungen auf. Im Fokus stehen weiterhin die grüne und digitale Transformation, sowie die Unterstützung der Innovationsstärke der Unternehmen.

Attraktives Förderpaket für KMUs

Die wirtschaftlichen Aussichten für das Jahr 2024 bleiben herausfordernd. „Wir arbeiten deshalb auf allen Ebenen darauf hin, dass es wieder zu einer konjunkturellen Erholungsphase kommt und die Wirtschaftsleistungen wieder steigen. Dafür setzen wir auch konjunkturstützende Maßnahmen im Rahmen der Wirtschaftsförderung“, betont Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig. In einem ersten Maßnahmenbündel wird nun ein Förderpaket für Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) aufgelegt. „Damit es nicht weiter zur Verschiebung von für den Standort wichtigen Investitionen kommt, sondern neue Konjunkturimpulse ausgelöst werden“, so Schuschnig.

Anreize für Investition­en schaffen

Mit dem neuen Konjunktur.BONUS wird die Förderungsquote in fünf KWF-Produkten, die besonders auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten sind, um zehn Prozent erhöht. Insgesamt stehen somit für KMUs rund fünf Millionen Euro zur Verfügung. „Wir wissen aus den Investitions- und Konjunkturumfragen der Wirtschaftskammer, dass viele Betriebe derzeit mit neuen Investitionen sehr zurückhaltend sind und abwarten. Dem wollen wir nun entgegenwirken. Gerade der Mittelstand hat jedoch große Auswirkungen auf die Wertschöpfung und die Beschäftigung einer Region“, so Schuschnig und weiter: „Dieses Paket soll dafür sorgen, dass Investitionen nicht verschoben, sondern trotz der schwierigen wirtschaftlichen Ausgangslage, getätigt werden und damit auch die Modernisierung und die zukünftige Ausrichtung der Betriebe vorantreiben.“ Der neue Bonus wird automatisch und ohne zusätzliche Antragsstellung gewährt. „Um Bürokratie weiter abzubauen“, wie Schuschnig betont. Der Bonus wird zu den Förderungsprodukten Kleinst.INVEST, KMU.Invest, Tourismus KLEIN.Invest, Tourismus JUNG.Invest und die Tourismus KMU.Invest gewährt und gilt für Projekteinreichungen bis 30. Juni 2025. Neben dem Konjunktur.BONUS wird auch das Förderungsprodukt Digitalisierungs.IMPULS neu aufgelegt.

Ziel­gerichtete Maßnahmen und Bürkratie­abbau

Martin Zandonella, Vorsitzender des KWF-Kuratoriums, sieht es als Ziel, „schnell zu reagieren und die Wirtschaft zu stimulieren“. Dafür brauche es attraktive Fördersätze, ein Angebot an möglichst viele Unternehmen und auch geringe bürokratische Hürden. Der KWF müsse mit seiner Förderung Impulse setzen, „damit unsere Betriebe unbürokratisch investieren können. Ziel ist es, rasch auf sich ändernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu reagieren. Jede Maßnahme, die der KWF setzt, muss schnell und zielgerichtet wirken. Wir stimulieren damit genau das, was gerade jetzt die Konjunktur ankurbelt. Dazu braucht es attraktive Fördersätze, mit möglichst wenig Aufwand bei den Förderanträgen und einer klaren Zielgruppe.“ Auch wenn die aktuelle konjunkturelle Situation Maßnahmen mit rascher Wirkung erfordert, ist dennoch der Green Deal der EU richtungsweisend für die wirkungsvolle Wirtschaftsförderung. Der Digitialisierungs.IMPULS, in dem ein Zuschuss von bis zu 50 Prozent für Investitionen zur Optimierung von Geschäftsprozessen, E-Commerce oder IT-Sicherheit möglich ist, ist somit konjunkturfördernd und strategiekonform zugleich.

Konjunktur­-BONUS

KWF-Vorständin Sandra Venus betont: „Für die aktuell erforderliche Konjunkturbelebung sind die meisten unternehmerischen Investitionsprojekte willkommen und werden unterstützt. Wir freuen uns aber besonders, wenn durch den Konjunktur.BONUS Unternehmen Projekte vorziehen, die auf eine qualitative und ressourcenschonende Entwicklung Kärntens abzielen.“ Sie ergänzt, dass mit der Qualität des Projektes auch der Zuschuss steige. Die Wirkung eines Bonus auf bestehende Förderungsprodukte kann vom KWF gut eingeschätzt werden, war er bereits 2008 und 2020 Mittel der Wahl als Reaktion auf die wirtschaftliche Lage. Venus ist es wichtig, dass das aufgebaute Know-how und die Erfahrung auch in anderen Förderungsprodukten ihre Wirkung entfalten. „Durch Produkte wie Start.F&E oder Innovations.TALENT wollen wir weiterhin erreichen, dass Unternehmen die Bedeutung von Forschung und Entwicklung für sich erkennen. Eine breite innovierende unternehmerische Basis ist wichtig für den Wirtschaftsstandort bzw. für die Zukunft Kärntens“, erklärt die Vorständin.

Richtiges Signal in einer schwierigen Phase

Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl begrüßte den Ausbau von Fördermöglichkeiten durch den KWF: „Das ist das richtige Signal in einer schwierigen wirtschaftlichen Phase für viele Betriebe. Mit dieser Unterstützung wird es ein bisschen leichter, die konjunkturelle Delle zu durchtauchen und sich stark aufzustellen, wenn die Wirtschaftslage wieder anzieht.“

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