V.l.n.r.: Sandra Venus (KWF-Vorstand) | Gilbert Isep (KWF-Kuratoriumsvorsitzender) | LHStv. Gaby Schaunig ; Foto: Johannes Puch/ KWF
Wirtschaft
31.03.2023

KWF präsentierte Förderbilanz 2022

Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Klimaneutralität stehen im Fokus der neuen Förderperiode.

Mit 849 Förderungsfällen, das entspricht einem Plus von rund 15 Prozent in den Vorjahresvergleichen 2018 – 2021 war das Jahr 2022 für den Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) ein intensives Förderungsjahr.  

Nachhaltige Förderkulisse

Das Förderungsvolumen in Höhe von 35,6 Millionen Euro betrug um 2,8 Millionen Euro (plus 8,4 Prozent) mehr als in der Vergleichsperiode. 78 Prozent der KWF-Förderungen gingen an KMU. „Diese Zahlen bestätigen einmal mehr, dass die KWF-Produkte nachhaltig auf die Bedarfe der Kärntner Wirtschaft abgestimmt sind und die Finanzmittel und Maßnahmen zielgerichtet den KMU zugutekommen“, so LHStv.in Gaby Schaunig. Mit rund 304 Millionen Euro war das durch die Förderungen ausgelöste Investitionsvolumen um fast ein Fünftel höher und führt zur Schaffung von über 700 neuen und zur Absicherung von rund 16.700 bestehenden Arbeitsplätzen.

Gemeinsame Initiativen mit der Steiermark

„Im Fokus des KWF stehen die Kernbereiche sowie Stärkefelder der Kärntner Wirtschaft und hier insbesondere Unternehmen in den technologie- und wissensintensiven Bereichen“, so Schaunig. Im Jahr 2022 wurden im Rahmen des Fonds 80 Fälle mit einem Förderungsvolumen in Höhe von 11,7 Millionen Euro und einem Investitionsvolumen im Ausmaß von 75,1 Millionen Euro gefördert. Zu den Leuchtturmprojekten zählen die Cluster- und Forschungsinitiativen mit der Steiermark in den Bereichen Mikroelektronik (Silicon Alps, Silicon Austria Labs) und Green Tech sowie mit Oberösterreich in den Bereichen Mikroelektronik (Silicon Austria Labs) und Kunststoff. „Die erfreuliche Entwicklung im Technologiebereich spiegelt sich auch in der F&E-Quote Kärntens wider. Diese liegt aktuell mit 3,23 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (3,13 Prozent) und weist Kärnten auf Platz 4 aus“, so Schaunig

Wissenstransfer weiter ausbauen

„Wir als KWF wollen zum Wissenstransfer mit unterschiedlichen Formaten und Projekten beitragen, damit eine bunte Vielschichtigkeit entsteht“, erläutert KWF-Vorstand Sandra Venus. Für die Weiterentwicklung des Innovationsökosystems spielen die Ideengenerierung, interdisziplinäres Denken sowie internationale Vernetzung eine wichtige Rolle. Seitens des KWF wird daher in die Weiterentwicklung der in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich aufgebauten Kooperationen mit der Steiermark im gemeinsamen Mikroelektronik-Cluster Silicon Alps, dem

Green Tech Valley Cluster, dem Forschungszentrum SAL Silicon Austria Labs oder dem Joanneum Research entsprechend investiert. Mit dem in der finalen Bauphase befindlichen neuen Reinraum positioniert sich zum Beispiel SAL als größter Anbieter Europas im Bereich der Forschungsreinraumstruktur und ermöglicht KMU und Start-ups erste Kleinserienfertigungen flexibel und ohne hohe Investitionen.

Zusammenarbeit mit Clustern

Die Kooperation mit dem Green Tech Cluster ist bundesländerübergreifend auf den neuen Rekordwert von 280 Cluster-Partnern gewachsen. Aus der Green Tech Cluster Styria GmbH wurde daher die Green Tech Valley Cluster GmbH, an der der KWF mit 14 Prozent beteiligt ist. Die Kooperation mit dem Kunststoffcluster Oberösterreich zielt darauf ab, die Zusammenarbeit bei Projekten im Bereich Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft zwischen Unternehmen aus Oberösterreich und Kärnten zu vertiefen. „Der 2022 abgeschlossene Prozess zur Erstellung des EU-Programms ‚IBW | EFRE & JTF Österreich 2021-2027‘ bringt Kärnten in den nächsten sieben Jahren zusätzliche Budgetmittel von gesamt knapp 70 Millionen Euro. Damit sollen insbesondere Projekte von Unternehmen und Institutionen unterstützt werden, die den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft (Dekarbonisierung) beschleunigen“, so KWF-Kuratoriumsvorsitzender Gilbert Isep.

Grün, digital, resilient

Das aktuelle Produktportfolio 2023+ wurde darauf aufbauend in Abstimmung mit der Kärntner Landesregierung thematisch neu gewichtet (grün, digital, resilient), um ein qualitatives und ressourcenschonendes Wachstum zu sichern. Im Fokus sind die Themen Nachhaltigkeit, Modernisierung und Innovation. Das KWF-Budget für 2023 beträgt rund 34,0 Millionen Euro.

Förderungsbilanz 2022 – die Kennzahlen:

Die KWF-Förderungsprodukte sind so gestaltet, dass sie im Sinne des gemeinsamen Ziels – Wohlstand in Kärnten sichern – Aktivitäten von Kärntner Unternehmen und Institutionen unterstützen, die sich Zukunftsthemen widmen. Es gilt, einen nachhaltig positiven Effekt für den Wirtschaftsstandort Kärnten zu generieren.

Da die finanziellen Mittel des KWF nicht ausreichen, um eine Strukturveränderung zu bewirken, setzt der KWF auf neue Formate und Initiativen, die mittel- und langfristig Wirkung auf das Innovationsökosystem Kärntens haben. Die klassischen Bundesförderungsmittel umfassen jene der aws, FFG, KPC und ÖHT.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 1.727 Projekte durch die Bundesförderungsstellen mit einem Förderungsbarwert in der Höhe von 94,8 Millionen Euro unterstützt. Damit wird ein Investitionsvolumen von 457 Millionen Euro ausgelöst. In diesen Werten nicht enthalten sind die spezifischen Förderungen aus den Krisenbewältigungsinstrumenten der COVID-19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH (COFAG). Die bereits im Jahr 2020 eingeführten Maßnahmen zur Minderung der negativen Folgen der COVID-19 Pandemie wurden auch im Jahr 2022 fortgeführt.

Mittels „KWF Stabilisierungskapital-Bonus“ wurden zusätzlich 447 Förderungsfälle im investiven Bereich unterstützt. Des Weiteren gab es noch einen Stabilisierungskapital-Beteiligungsfall. Mit 132 Millionen Euro und einem Zuwachs von plus 44 Prozent zum Vorjahr sorgte der Sektor „Gewerbe“ wie schon 2021 für das höchste Investitionsvolumen. Investitionsfreudig zeigten sich erneut die Tourismusbetriebe, die mit Investitionen von 67Millionen Euro um fast ein Drittel über dem Vorkrisenniveau von 2019 lagen. Das Investitionsvolumen auf 24,2 Millionen Euro mehr als verdoppeln konnte der Handel.

In Relation zur Anzahl der Fälle tätigten außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit durchsctnittlich rund 3,0 Millionen Euro die höchsten Investitionen, danach folgen Industriebetriebe mit durchschnittlich rund 1,1 Millionen Euro.t

Die Betrachtung nach Unternehmensgrößen zeigt, dass KMU, an die sich das KWF Förderungsangebot primär richtet, 28,1 Millionen Euro (77,7 Prozent der Förderungsmittel) binden konnten (2021: 72,5 Prozent, 2020: 57,2 Prozent, 2019: 71,9 Prozent). Auf Großunternehmen entfielen 1,9 Millionen Euro bzw. 5,3 Prozent der Förderungsmittel, auf den Bildungs- und sonstigen Bereich (dazu zählen zum Beispiel außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) 6,2 Millionen Euro bzw. 17,1 Prozent.

Aufgrund multipler Krisen wurden 2022 zusätzliche EU-Mittel (REACT-EU) zur Verfügung gestellt, um die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19 Pandemie abzufedern und eine grüne, digitale und stabile Erholung einzuleiten. 16,0 Millionen Euro sorgten am Standort Kärnten am Ende der auslaufenden EU-Periode nochmals für einen kräftigen Investitionsimpuls. Insgesamt konnte Kärnten in der auslaufenden, siebenjährigen EU-Periode 68 Millionen Euro für Projekte von Kärntner Unternehmen binden.

Alle Infos online unter: www.kwf.at/jahr-2022

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