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Wirtschaft
08.04.2025

KWF zog Bilanz für 2024

Mit rund 900 Förderungs­fällen und mehr als 30 Mio. Euro an Förderungs­volumen verzeichnete der Kärntner Wirtschafts­förderungs Fonds im Vorjahr einen signifi­kanten Anstieg an bewilligten Mitteln.

Der Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds präsentierte kürzlich die Förderungsbilanz für das Jahr 2024. Im Vergleich zu 2023 konnte dabei ein deutliches Plus verzeichnet werden: So umfassten die gesamten Förderungsaktivitäten des KWF im Vorjahr 899 Förderungsfälle mit einem Förderungsvolumen in der Höhe von EUR 30,2 Mio. an genehmigten Mitteln. Das entspricht bei den Förderungsfällen einen Anstieg von 27,5 Prozent (2023: 705 Förderungsfällen), beim Förderungsvolumen einem Anstieg von 24,2 Prozent. Insgesamt wurden dadurch EUR 187,2 Mio. an Investitionsvolumen bzw. Projektkosten ausgelöst. So konnten sowohl 485 Arbeitsplätze direkt neu in Unternehmen geschaffen als auch 18.342 bestehende Arbeitsplätze gesichert werden.

„Wir haben in der Verwal­tung und den Prozessen gespart, nicht bei den Leis­tungen für die Betriebe. Diesen Weg gehen wir gerade jetzt konse­quent weiter.“

Sebastian Schuschnig, Wirtschafts­landesrat Kärnten

Investitionen ankurbeln, Impulse forcieren

Der für den KWF zuständige Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig betont: „Angesichts der Rezession haben wir 2024 die Wirtschaftsförderung ausgebaut, um Wertschöpfung und Jobs zu sichern. Es ist erfreulich, dass die Kärntner Unternehmen das auch angenommen haben, was die höheren Antragszahlen und das höhere Fördervolumen beweisen.“Auch der 2024 erstmals aufgelegte Konjunktur.BONUS habe Wirkung gezeigt. „Ziel war es, damit zusätzliche Investitionen anzukurbeln bzw. zu verhindern, dass anstehende Investitionen verschoben werden. Damit konnten wir notwendige Impulse forcieren.“ Positiv sieht Schuschnig den generellen Zuwachs der Förderungen im KMU-Bereich um 29 Prozent, da Investitionen in Klein- und Mittelbetriebe zur Absicherung von Arbeitsplätzen – insbesondere auch in peripheren Regionen – beitragen. Zudem hob er die im KWF eingeleitete Strukturreform als wesentliche Maßnahme hervor. „Wir haben in der Verwaltung und den Prozessen gespart, nicht bei den Leistungen für die Betriebe. Diesen Weg gehen wir gerade jetzt konsequent weiter“, so der Wirtschaftslandesrat.

„Ich bin sicher, dass wir gemein­sam viel bewegen können. In den kommenden Monaten bauen wir den KWF als kunden­orientierte, lernende Organisation auf und entwickeln ihn zum kreativsten und innova­tivsten Unter­nehmen Kärntens.“

Roland Waldner, KWF-Vorstand

Forschungs­freudigkeit unterstützen

Forschungs- und Innovationsprojekte aus Kärnten wurden 2024 wiedeer aus dem Technologiefonds Kärnten gefördert. „Ziel dieser Förderungen ist es, die Forschungstätigkeit in Kärnten zu stärken und unsere forschungsfreudigen Institute beim Abholen von Bundes- und EU-Mitteln zu unterstützen, weil damit ein großer finanzieller Hebel erreicht wird“, betont Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig. Die Einflussfaktoren eines Bundeslandes auf die generelle Wirtschaftsentwicklung seien beschränkt. „Was wir tun können, ist, unsere Unternehmen und Organisationen bei ihren Forschungs- und Innovationsvorhaben zu unterstützen, Kooperationen zu begleiten und damit nicht nur die einzelnen Förderungsempfänger:innen, sondern den gesamten Standort zu stärken und resilienter zu machen. Gerade in der aktuellen Entwicklung der Weltwirtschaft ist Investition in Knowhow-Aufbau überlebenswichtig für den europäischen Wirtschaftsraum“, so Schaunig.

„Gerade in der aktuellen Entwick­lung der Welt­wirtschaft ist Investition in Knowhow-Aufbau überlebens­wichtig für den euro­päischen Wirtschafts­raum.“

Gaby Schaunig, LHStv.in Kärnten

Kreativstes Unter­nehmen Kärntens

2024 war für den KWF ein Jahr der Veränderungen: Im Mai begrüßte das KWF-Team Roland Waldner als neuen Vorstand. Waldner, der nach mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Privatwirtschaft die nächsten fünf Jahre für den KWF verantwortlich zeichnet, setzt auf das Credo „Kooperation statt Konfrontation“. Der KWF-Vorstand hat große Pläne: „Ich bin sicher, dass wir gemeinsam noch viel bewegen können. In den kommenden Monaten bauen wir den KWF als kundenorientierte lernende Organisation auf und entwickeln dabei den KWF zum kreativsten und innovativsten Unternehmen Kärntens.“ Besonderes Augenmerk liegt auf der direkten Zusammenarbeit mit den Kund:innen: Mit der Initiative „KWF on the road | Kärnten ist unser Büro“ besucht das Team des KWF – auch in Kooperation mit anderen Organisationen – seit Dezember 2024 vermehrt Unternehmen vor Ort, um deren Bedürfnisse besser zu verstehen und zielgerichtet Unterstützung anzubieten. Dieser persönliche Austausch mit den Kärntner Unternehmen bleibt auch 2025 im Fokus der KWF-Aktivitäten.

„Gezielte Innovations­förderung ist einer der wirkungs­vollsten Hebel für eine zukunfts­fähige Standort­entwicklung.“

Martin Zandonella, Vor­sitzender des KWF-Kuratoriums

Mut zur Innovation

Um Unternehmen aktiv bei innovativen Vorhaben unterstützen zu können, ist es auch entscheidend, stets passende Förderungsprodukte anzubieten. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte der KWF 2024 nicht nur 75 Prozent mehr Projekte im Bereich Forschung & Entwicklung unterstützen als im Jahr davor, sondern auch die Förderungsmittel deutlich auf EUR 7,10 Mio. erhöhen. „Wir brauchen Mut zur Innovation – und genau hier setzen wir an“, betont Martin Zandonella, Vorsitzender des KWF-Kuratoriums. „Wenn wir Unternehmen bei ihrem Einstieg in F&E begleiten, entstehen neue Ideen, Produkte und Impulse. Und genau das braucht Kärnten: Gezielte Innovationsförderung ist einer der wirkungsvollsten Hebel für eine zukunftsfähige Standortentwicklung. Wenn wir Unternehmen beim ersten Schritt in Richtung Innovation unterstützen, legen wir das Fundament für nachhaltiges Wachstum“, so Zandonella. Daher sei es gerade jetzt enorm wichtig, eine höhere Anzahl an Unternehmen bei erstmaligen oder neuen Innovationsprojekten zu unterstützen.

KWF-FÖRDERUNGSBILANZ 2024

Relevante Kennzahlen nach Unter­nehmens­größen

Entsprechend der Kärntner Wirtschaftsstruktur richtet sich das Förderungsangebot des KWF primär an kleine und mittlere Unternehmen (KMU).  Insgesamt entfielen im vergangenen Jahr 839 Förderungsfälle auf KMU.

Dabei zählen insbesondere Kleinstunternehmen zu den Förderungskunden des KWF: Mit einem Anteil von 62,6 Prozent entfielen fast zwei von drei Förderungsfällen im Jahr 2024 auf ein Kleinstunternehmen. Das Förderungsvolumen nahm im Vorjahresvergleich um rund ein Fünftel (+ 20,4 Prozent) auf EUR 9,3 Mio. zu. Bei den Kleinunternehmen nahm das Förderungsvolumen mit + 38,6 Prozent stärker zu als die Anzahl der Förderungsfälle (+ 26 Prozent). Mittelunternehmen profitierten 2024 besonders vom Förderungsangebot des KWF – das Förderungsvolumen erhöhte sich hier auf EUR 8,1 Mio.

Großunternehmen können vom KWF nur in einem begrenzten Ausmaß gefördert werden. Voraussetzung ist die Umsetzung besonders anspruchsvoller Projekte sowie die Einhaltung von Förderungshöchstgrenzen; gefördert werden damit überwiegend technologie- und exportorientierte Unternehmen. Insgesamt wurden im Vorjahr 36 Projekte von Großunternehmen gefördert, was einer deutlichen Zunahme im Vorjahresvergleich entspricht (+ 71,4 Prozent); auch beim Förderungsvolumen zeigt sich ein deutlicher Anstieg (+ 40,9 Prozent).

14 Projekte von Bildungseinrichtungen, Schulen und Universitäten, insbesondere von der FH Kärnten, wurden 2024 gefördert. Hier betrug das durchschnittliche Förderungsvolumen EUR 107.459.

Zudem erhielten sonstige Institutionen (Kooperationen, ARGE, Organisationen) zehn Förderungen mit einem durchschnittlichen Fördervolumen von EUR 75.522.

Weitere Details zur KWF-Förderungsbilanz gibt es hier.

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