Lavanttal-Bahn: Petition zu Wiederbelebung im Parlament übergeben
Nach zahlreichen Gesprächen in der Heimat sowie in Slowenien tagten Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Europäischer Institutionen kürzlich im Parlament in Wien und übergaben die breit unterstützte Petition an Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka. „Der grenz- und parteiübergreifende Einsatz ist der Beweis, dass das Kirchturmdenken Geschichte ist. Wir haben alle höchstes Interesse an der Weiterentwicklung der gesamten Region. Ziehen wir gemeinsam an einem Strang! Denn: Funktionierende Wirtschaftsräume sind Wohlstandsräume,“ betonte Nationalrat Johann Weber.
Zubringer zur Koralmbahn
„Es ist unsere Verpflichtung, die öffentliche Infrastruktur im Sinne der Nachhaltigkeit für kommende Generationen zu sichern“ zeigt sich die Präsidentin des Bundesrates und VBgm. aus Frantschach-St. Gertraud Claudia Arpa (SPÖ) vom Projekt überzeugt. Das Lavanttal liegt im Herzen des Wirtschafts- und Lebensraums Südösterreich und bietet die Möglichkeiten zur Nord-Süd-Anbindung an die Koralmbahn und somit an das höchstrangige Schienennetz. Der gesamte Ballungsraum hat über 1,1 Millionen Einwohner mit ca. 45.000 Arbeitgeberbetrieben und ca. einer halben Million unselbständig Beschäftigten.
Kirchturmdenken adé
Die ÖVP-Abgeordneten Johann Weber (Wolfsberg), Peter Weidinger (Villach) und Joachim Schnabel (Steiermark) haben sich schon vor zwei Jahren zur ARGE-Koralmbahn zusammengeschlossen, um das Maximum für die Region herauszuholen. Unterstützt vom Regionalmanagement Lavanttal um Johannes Gastrager unterzeichneten nun alle neun Bürgermeister des Lavanttals sowie die Bürgermeister aus Zeltweg, Weißkirchen und Obdach eine Petition zur Revitalisierung der Lavanttal-Bahn. Dieser schlossen sich seitens der Wirtschaft die WKO-Bezirksstelle Wolfsberg, die WKO-Regionalstelle Murau-Murtal, der Verein Lavanttaler Wirtschaft sowie die Industrie- und Wirtschaftsentwicklung Murau Murtal an.
Von Zeltweg bis Celje
Diese breit unterstützte Petition wurde im Rahmen des Runden Tischs an Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka übergeben. Im Endausbau soll die wiederbelebte Lavanttal-Bahn Personen- wie Güterverkehr durchgängig von Zeltweg über Wolfsberg, Lavamünd und Dravograd bis Celje möglich machen. „Die Wiederbelebung der Lavanttal-Bahn ist wichtig für die Wirtschaft und den Lebensraum Lavanttal. Infrastruktur hilft gegen Abwanderung!“ unterstreicht LAbg. Karl Markut, Bgm. von St. Georgen im Lavanttal. „Ein Eisenbahnanschluss nach Norden und Süden würde unsere Gemeinde wieder vom Rand ins Zentrum rücken.“ berichtet der Lavamünder Bgm. Wolfgang Gallant. „Ein Ausbau der Lavanttal-Bahn ermöglicht der Bevölkerung vom Auto auf den CO²-neutralen öffentlichen Verkehr umzusteigen. Hier dürfen Randregionen nicht ausgeschlossen werden!“ ergänzt der Bad St. Leonharder Bgm. Dieter Dohr.
AREA Süd im Fokus
Die Bedeutung für den Wirtschaftsstandort erläutert WK-Wolfsberg-Obmann Gerhard Oswald: „Das Lavanttal liegt im Herzen der neuen Lebens- und Wirtschaftsregion AREA SÜD. Darum ist die Anbindung der Region an die Baltisch-Adriatische Achse so wichtig.“ Das Projekt soll – es gab schon Gespräche mit dem Infrastrukturministerium in Laibach und Bürgermeistern in Slowenien – bis in den Ballungsraum Celje / Laibach schrittweise verlängert werden. Christian Gsodam vom Ausschuss der Regionen dazu: „Genau durch solche Projekte, die die Menschen tagtäglich mitnehmen, wächst Europa von innen zusammen. Deshalb braucht es diese grenzüberschreitende Bahn von der Steiermark über Kärnten nach Slowenien!“