Fotocredit: Kelag
Umwelt
14.05.2023

Lavanttaler Windräder an KELAG veräußert

Stromerzeugung aus Windkraft entwickelt sich zu einer wichtigen Säule der Stromversorgung aus erneuerbarer Energie in Kärnten.

Insgesamt acht Windkraftanlagen auf der Steinberger Alpe und bei Lavamünd im Lavanttal, die seit Sommer 2022 in Betrieb sind, werden vom Unternehmen ECOwind, Tochtergesellschaft der BayWa r.e an die KELAG veräußert.

Windprojekte Steinberger Alpe und Soboth

Die Windkraftanlagen verfügen über eine Gesamtleistung von rund 26 MW und eine erwartete Jahresproduktion von rund 60 Millionen Kilowattstunden Strom. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresbedarf von rund 17.000 Haushalten. Der Erwerb erfolgt vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung. Über den Verkaufspreis haben beide Vertragspartner aus Wettbewerbsgründen Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf wird voraussichtlich im Mai abgeschlossen. Wir freuen uns, das Windprojekt „Steinberger Alpe und Soboth“ an unseren langjährigen Partner Kelag zu veräußern“, kommentiert Johann Janker, Geschäftsführer von ECOwind. „Österreich will sich bis 2030 zu 100 Prozent mit eigenem Ökostrom versorgen und gehört damit zu den Vorreitern in Europa. Mit diesem und künftigen Projekten wollen wir dazu beitragen, diese Klimaziele zu erreichen.“

Kelag startet Windkraftnutzung in Kärnten

„Mit diesem Erwerb gelingt uns der Einstieg in die Windkraftnutzung in Kärnten“, sagt Kelag-Vorstand Danny Güthlein. „Bis jetzt haben wir bereits im Burgenland und in Südosteuropa Strom aus Windkraft erzeugt.“ Mit dem Erwerb der acht Anlagen im Lavanttal wächst die Jahreserzeugung der Kelag aus Windkraft in Österreich auf rund 130 Millionen Kilowattstunden, dazu kommen noch rund 140 Millionen Strom aus Windkraftanlagen in Südosteuropa. „Die Stromerzeugung aus Windkraft entwickelt sich zu einer wichtigen Säule der Stromversorgung aus erneuerbarer Energie in Kärnten“, betont Güthlein. „Windkraft ist die einzige erneuerbare Energiequelle, die im Winter mehr Strom erzeugt als im Sommer. Wenn die Energiewende gelingen soll, dann müssen wir auch die Nutzung der Windkraft ausbauen.“ Kärnten erzeugt derzeit im Winter viel zu wenig Strom aus Wasserkraft und Photovoltaik, um den Bedarf der Kunden zu decken. „Deshalb müssen wir im Winterhalbjahr große Mengen von Gas-, Kohle und Atomstrom importieren“, erklärt Güthlein.

Weitere Projekte in Planung

„Mit dem Bau weiterer Windkraftanlagen können wir hier gegensteuern, die Unabhängigkeit in der Energieversorgung stärken, fossile durch erneuerbare Energie ersetzen und so zum Klimaschutz beitragen“, erklärt Kelag-Vorstand Reinhard Draxler. „Deshalb arbeiten wir an weiteren Windkraftprojekten in Kärnten.“ Im Lavanttal laufen die Behördenverfahren für das Projekt Lavamünd im Dreiländereck Kärnten-Steiermark-Slowenien, für das Projekt Steinberger Alpe II in der Gemeinde St. Georgen im Lavanttal sowie für das Projekt Peterer Alpe in der Gemeinde Reichenfels. „Aber: Klimaschutz macht nicht an den Grenzen halt“, sagt Güthlein. „Weil die Stromversorgung im Winter in ganz Europa gesichert werden muss, beginnen wir demnächst in Nordmazedonien und in Bosnien-Herzegowina mit der Errichtung von jeweils einem Windpark.“ Diese Anlagen haben eine Gesamtleistung von 55 MW und werden pro Jahr weitere 120 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen.

Zukunftsstrategie präsentiert

Im Zuge der 80. Hauptversammlung der Kelag hat der Vorstand die Aktionäre über das Geschäftsjahr 2022 und über die Zukunftsstrategie des Unternehmens informiert. Die Windkraftaktivitäten spielen künftig eine wesentliche Rolle. Die Hauptversammlung wählte Katja van Doren neu in den Aufsichtsrat der Kelag, sie folgt Zvezdana Seeger. Katja van Doren ist derzeit im Vorstand der RWE Generation SE für Finanzen und Personal zuständig, im August übernimmt sie die Funktion der Personalvorständin der RWE AG.

Schlagwörter