Liebe hat keinen bitteren Beigeschmack
Die Beratungsstelle EqualiZ nutzt am 8. März den Internationalen Frauentag, um auf häusliche Gewalt aufmerksam zu machen und Zivilcourage zu wecken. Die Aktion an öffentlichen Plätzen erfährt Unterstützung von StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt, einem Gewaltpräventionsprojekt, das die Verhinderung von Partnergewalt und Femiziden zum Ziel gesetzt hat.
Patriarchale Gewalt bis zum Femizid
Tagtäglich sind häusliche Gewalt sowie durch Gewalt geprägte Partnerschaften in allen Lebensräumen anzutreffen. Die meiste Betroffenheit liegt bei Frauen und Kindern. Gewalt gegen Frauen hat in ihrer Allgegenwärtigkeit ein erschütterndes Ausmaß erreicht. Ab dem 15. Lebensjahr erlebt jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben unterschiedliche Arten von Gewalt. Die Spitze des Eisbergs: Femizide und Mordversuche. Opfer der patriarchalen Gewalt werden oft Mädchen oder junge Frauen, ob zuhause oder in der ersten Beziehung. Gewalt in der Partnerschaft vernichtet Familien, Beziehungen, Gesundheit und das Leben der Betroffenen. Angstbehaftet schweigen viele über ihre tiefgreifenden Erfahrungen und leben in einer Realität aus Scham und Unsicherheit.
Verstoß gegen Menschenrechte
„Das ist Privatsache.“ Viele schenken diesem Satz Glauben. Doch Partnergewalt ist keine Privatangelegenheit. Es ist ein gesellschaftliches Problem. Häusliche Gewalt ist ein Verstoß gegen die Menschenrechte und das Recht auf ein gewaltfreies Leben. Aus diesem Grund veranstalten Mitarbeiter des StoP-Projekts am internationalen Frauentag eine Verteilaktion an öffentlichen Plätzen. Ihre Mission: Das Bewusstsein schärfen. "Die Verteilaktion zum Internationalen Frauentag in Klagenfurt ist ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für das Thema häusliche Gewalt zu schärfen und auf die Bedeutung von Gewaltprävention hinzuweisen. Zusammen können wir dazu beitragen, dass sich Opfer von häuslicher Gewalt nicht allein und hilflos fühlen müssen und dass Gewalt in der Partnerschaft in unserer Gesellschaft nicht länger toleriert wird“, erklären die Projektkoordinatoren.
StoP ermutigt Zivilcourage zu zeigen
Ein Gewaltpräventionsprojekt, das da ansetzt, wo häusliche Gewalt geschieht. Das ist StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt. Es möchte am Wohnort die Nachbarschaft ermutigen Zivilcourage zu zeigen und Partnergewalt nicht zu verschweigen oder zu dulden. Eine frühe Erkennung der häuslichen Gewalt ist nur dann möglich, wenn das Umfeld die nötigen Informationen hat Anzeichen zu erkennen und Handlungen zu ergreifen. Hierbei soll das Gewaltpräventionsprojekt helfen. Weitere Informationen und Unterstützung bei häuslicher Gewalt können beim Frauenhaus Klagenfurt, dem Gewaltschutzzentrum Kärnten, der Beratungsstelle EqualiZ, der Frauenberatung Belladonna, der Kinder- und Jugendanwaltschaft/KIJA Hotline und der Männerberatung Caritas eingeholt werden. Zusätzlich ist die Frauenhelpline rund um die Uhr, kostenlos und vertraulich unter der Nummer 0800 222 555 erreichbar.
Gemeinsam können wir StoP sagen und dafür sorgen, dass Gewalt in der Partnerschaft keine Chance mehr hat.
Das Konzept von StoP wurde von Frau Prof.in Sabine Stövesand in Hamburg entwickelt. Der StoP Standort in Klagenfurt Viktring wird finanziert vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.
Fotocredit: Beratungsstelle EqualiZ