Regierung, Experten und Länder diskutierten heute über die weitere Vorgehensweise ab dem 8. Februar. – Foto: Pixabay/kalhh
Gesundheit
01.02.2021

Lockerungen: So läuft es ab 8. Februar

Sehr behutsam sind die Lockerungen ab 8. Februar. Und es gibt auch Verschärfungen von Maßnahmen. Schulen kehren zu Präsenzunterricht zurück, der Handel und Museen, aber auch Friseure dürfen – unter Auflagen – aufsperren.

Nach Beratungen mit Experten, der Opposition und den Landeshauptleuten traten Bundeskanzler Sebastian Kurz, Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Steiermarks Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer als Vorsitzender der Landeshauptleute-Konferenz, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Oswald Wagner (Vizerektor der Med-Uni Wien) heute am frühen Abend vor die Presse, um über den weiteren Fahrplan nach dem 7. Februar zu berichten. Der Corona-Lockdown wird gelockert, aber es stehen nur sehr behutsame Öffnungsschritte an. Denn "die Ausgangslage ist alles andere als einfach", so der Bundeskanzler.

Der Lockdown habe zwar Wirkung gezeigt – die Sieben-Tage-Inzidenz sank von ca. 150 auf rund 100. "Die Virus-Mutationen breiten sich aber aus, vor allem die britische Variante. Diese Mutationen fressen ein Stück weit den Erfolg des Lockdowns auf", so Kurz. Ziel war ja eine Inzidenz von etwa 50. Also seien die behutsamen Öffnungsschritte nur mit intensiven Begleitmaßnahmen möglich.

Schulen

Ab 8. Februar wird es wieder Präsenzunterricht für alle an Volksschulen geben – in Wien und Niederösterreich, in den restlichen Bundesländern erst eine Woche später nach Ende der Semesterferien. Für Unter- und Oberstufen ist Schichtbetrieb geplant – eine Gruppe geht am Montag und Dienstag zur Schule, die andere am Mittwoch und Donnerstag, am Freitag bleiben alle daheim im Homeschooling.

Begleitet wird dies durch ein Testkonzept. Bei Schulbeginn werden alle Schüler mittels nicht schmerzhaftem "Nasenbohrtest" getestet, ein Test gilt 48 Stunden. In den Volksschulen wird zweimal wöchentlich getestet. Präsenzunterricht kommt nur für Schüler in Frage, die sich auch testen lassen. Für andere gilt weiterhin Distance Learning. Details gibt es morgen im Rahmen einer Pressekonferenz.

Handel, Museen, Tierparks, Zoos

Der Handel darf am 8. Februar öffnen, ebenso Museen, Tierparks und Zoos. Es gilt FFP2-Masken-Pflicht und es gelten statt bisher zehn 20 Quadratmeter pro Kunde.  

Körpernahe Dienstleister

Körpernahe Dienstleister wie Friseure dürfen ebenfalls öffnen, es gilt natürlich FFP2-Masken-Pflicht. Voraussetzung ist auch ein Eintrittstest. Ein Test, der 48 Stunden gilt, muss vorgezeigt werden (am Smartphone oder Zettel). Durchgeführt werden können die Tests in der Apotheke, beim Arzt oder in den Teststraßen der Länder.

Weitere Maßnahmen

Im privaten Bereich dürfen sich maximal zwei Haushalte – also vier Erwachsene – treffen. Die nächtlichen Ausgangssperren gelten weiterhin zwischen 20 und 6 Uhr.

Es gibt aber auch Verschärfungen in zwei Bereichen. Bei Verstößen gegen die Maßnahmen werden die Strafrahmen deutlich angehoben. Der Innenminister will morgen Details dazu verraten. Auch das Grenzreime muss deutlich verschärft werden, um weitere Mutationen wie aus Brasilien nicht einzuschleppen.

Am 15. Februar will man wieder evaluieren, ob weitere Öffnungsschritte – in Tourismus, Gastronomie, Sport und Kultur – mit Anfang März möglich sind.

Anschober sprach von einer Weiterentwicklung des österreichischen Impfplans wegen der Marktzulassung des Impfstoffes von AstraZeneca. Bis Ostern in acht Wochen sollen laut derzeitigem Plan zwei Millionen Impfdosen verimpft sein. Eine Million Österreicher sollte dann also geimpft sein.

Kurz sagte, das Ziel müsse sein, dass die Zahlen nach den sanften Öffnungsschritten nicht explosionsartig steigen. Dass sie steigen werden, hält er für sicher. Alarmstimmung herrsche ab einer Inzidenz von 200.

Klarer Plan für Tests in Unternehmen gefordert

Schon vor der Pressekonferenz der Bundesregierung reagierte Kärntens Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl auf erste Medienmeldungen zu Öffnungsschritten. Er mahnt zur Vorsicht: „Abstand halten, FFP2-Masken tragen, so oft wie möglich testen – das gehört zu unserem freieren Alltag in den nächsten Wochen noch dazu.“ Mandl fordert vom Gesundheitsministerium einen „klaren Plan für regelmäßige Tests nicht nur in den Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern“, sondern auch für kleinere Firmen. Von den Kärntner Verantwortlichen erwartet sich Mandl, dass das Contact Tracing funktioniert, speziell ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100.

Regierung, Experten und Länder diskutierten heute über die weitere Vorgehensweise ab dem 8. Februar. – Foto: Pixabay/kalhh
Schlagwörter