Mehr Umweltschutz durch einheitliches Sammelsystem
Einfacher, effizienter und nachhaltiger
Ab 1.Jänner 2023 werden in ganz Kärnten Leicht- und Metallverpackungen gemeinsam in der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack gesammelt. „Verwirrende Informationen bezüglich der Sammelarten gehören damit der Vergangenheit an“, so Umwelt-Landesrätin Sara Schaar. Nach langjährigen Bemühungen der sechs Abfallwirtschaftsverbände (AWV) in Kärnten wurde das neue Sammelsystem von Schaar gemeinsam mit Villachs Bürgermeister Günther Albel vorgestellt. „Nun wird Umweltschutz durch Abfalltrennung einfacher, effizienter und nachhaltiger,“ so Schaar. Für das von der Landesregierung 2018 gesetzte Ziel des Kärntner Abfallwirtschaftskonzepts wurden jetzt von Bundesseite auch die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen.
Zwiespalt in der Müllsammlung
Bisher war Kärnten „zweigeteilt“, was die Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen betrifft: Innerhalb der AWVs Klagenfurt, Villach und Völkermarkt/St. Veit wurden Plastikflaschen, Getränkeverbundkartons (Tetra Pak) und Metallverpackungen gemeinsam gesammelt, Kunststoff-Folien kamen allerdings in den Restmüll. Ein anderes Bild innerhalb der AWVs Spittal, Westkärnten und Lavanttal: Plastikflaschen und übrige Kunststoff-Leichtverpackungen (Becher, Folien) waren in derselben Tonne zu finden, allerdings wurden Metallverpackungen getrennt gesammelt – in blauen Behältern auf Sammelinseln.
Verdopplung der Kunstsoff Recyclingquote erwartet – Kärnten erreicht EU-Recyclingziel
Österreichs Haushalte gehören zu den fleißigsten Sammlern in ganz Europa. Bis Ende 2022 werden wieder mehr als eine Million Tonnen Verpackungen und Altpapier gesammelt. Der Anteil der Leicht- und Metallverpackungen macht etwas mehr als 200.000 Tonnen aus. Derzeit werden in Kärnten Verpackungen aus Kunststoff und Metallverpackungen noch unterschiedlich gesammelt. Die mit 1. Jänner auch in Niederösterreich, Salzburg, Wien und in einigen Bezirken Oberösterreichs erfolgende Umstellung soll zu mehr Recycling von Verpackungen führen.
Erwartet wird ein Sammel-Plus von 20 Prozent bei Kunststoffverpackungen – eine Verdopplung der Quote und ein wichtiger Schritt für mehr Klimaschutz, in weiterer Folge auch zur Erreichung der EU-Recyclingziele. „Durch eine Erhöhung der Sammelmengen in Kombination mit einer vertieften Sortierung und optimierten Verwertung können diese Ziele erreicht werden“, ist Schaar überzeugt.
Faktor Mensch: Anpassung des Systems erleichtert Recycling
„Natürlich ist es am besten, wenn Abfälle erst gar nicht entstehen. Wir stehen vor der Herausforderung Produkte möglichst lange zu verwenden. Die nächstbeste Möglichkeit, zumindest Stoffe in diesem Kreislauf zu halten, ist eine funktionierende Recyclingwirtschaft,“ bemerkt Albel. Wenn es darum geht, Alt- und Wertstoffe für eine sinnvolle Weiterverarbeitung zu sammeln, spiele der Faktor Mensch eine wichtige Rolle. Das angepasste Sammelsystem soll es den Bürgern erleichtern, das umzusetzen und dabei mitzumachen.
Klimaschutz durch Veränderungen des Systems
Die Abholintervalle der Gelben Tonnen bzw. Säcke werden natürlich angepasst, auf der anderen Seite werden sich Restmüll-Mengen reduzieren. „Auch die Verschmutzung im Bereich der Müllinseln in den Gemeinden wird verringert, wodurch eine Kostenersparnis für die Kommunen zu erwarten ist. Außerdem fallen zahlreiche Wege der Bürgerinnen und Bürger zu den Sammelinseln weg – ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem: Wer recycelt, spart Erdöl“, so Schaar.
Müllvermeidung ist oberstes Gebot
„Müllvermeidung bzw. -reduktion ist trotz verbessertem Recycling oberstes Gebot, also weniger Verpackungen, mehr Mehrweg, Alternativen zu Kunststoff bevorzugen. Und: Abfälle niemals achtlos wegwerfen bzw. illegal in der Landschaft entsorgen,“ betont Schaar abschließend.
Um dies zu unterstützen, bietet die neue Initiative ÖSTERREICH-SAMMELT Fakten und Tipps zur Vermeidung, zur getrennten Sammlung und zum Recycling von Verpackungen.