© Beatrice Torker
Leben
20.10.2023

„Melanchothek“ bietet Künstlern aus Kärnten eine Bühne

Unter dem Motto „Zwischen Melancholie und Euphorie“ präsentierten regionale Künstler eine breite Palette an Werken und boten den Besuchern ein einzigartiges Erlebnis.

Ines Oraže und Raphaela Gruber, Organisatorinnen der zweiten „Melanchothek“ in der Discotheque Fabrik/Techelsberg, erzählen im Interview, welches Konzept hinter der Kunstausstellung steht und wie wichtig es ist, der regionalen Kunst und Kultur eine Bühne zu bieten.

advantage: Ihr habt erstmals eine Kunstausstellung organisiert. Wie seid ihr dazu gekommen, die diesjährige „Melanchothek“ zu organisieren?

Ines Oraže: Die „Melanchothek“ wurde letztes Jahr zum ersten Mal in der Discotheque Fabrik in Techelsberg veranstaltet, bei der ich selbst als Künstlerin meine Werke ausgestellt habe. Organisiert wurde die erste Kunstausstellung von Dieter Kienberger, dem Inhaber der Fabrik. Da die Ausstellung erfolgreich war und auf großes Interesse stieß, wollte Herr Kienberger das Ganze weiterführen und übergab uns für die zweite Ausstellung die Organisation. Ich und Raphaela kennen uns schon vom Studium der Kulturwissenschaften an der Uni Klagenfurt und beschlossen die zweite „Melanchothek“ als gemeinsames Projekt in Angriff zu nehmen.

Raphaela Gruber: Ich habe letztes Jahr auch bei der ersten „Melanchothek“ mitgeholfen und dadurch Einblicke bekommen, wie die Organisation einer Kunstausstellung abläuft. Da mir die Arbeit großen Spaß gemacht hat und ich eine Leidenschaft für Kunst- und Kulturthematiken habe, beschloss ich ebenso, nach dem Angebot von Dieter Kienberger, dieses Jahr gemeinsam mit Ines die gesamte Organisation zu übernehmen. Wir haben in der Vorbereitung und Durchführung viele Höhen und Tiefen erlebt, aber insgesamt denke ich, dass es uns gut gelungen ist. Wir haben außerdem viel gelernt und sind stolz darauf, wie die Ausstellung letztendlich verlaufen ist.

Was war Thema bzw. Motto der heurigen Ausstellung und welche Bedeutung steckt dahinter?

Raphaela Gruber: Den Titel der Ausstellung „Melanchothek“ haben wir vom letzten Jahr übernommen, der von Gerhard Fresacher (Künstler) in Zusammenarbeit mit Dark City (Verein zur Förderung künstlerischer und kultureller Aktivitäten) ins Leben gerufen wurde. Mit dem Titel soll ein kreatives Wortspiel zwischen den Begriffen „Melancholie“ und „Discothek“ dargestellt werden. Das hat uns besonders angesprochen, weshalb wir uns entschieden haben, ihn auch für die diesjährige Ausstellung zu übernehmen – mit der Ergänzung des Mottos „Zwischen Melancholie und Euphorie“. Damit hatten wir eine vielfältige Palette von Emotionen in den präsentierten Kunstwerken, sowohl düstere und nachdenkliche Werke als auch lebhafte und farbenfrohe Kunst. Mit diesem Thema sollte vor allem die Offenheit für alle Emotionen sowie künstlerischer Ausdrucksformen betont werden.

Welche Künstler waren vertreten?

Raphaela Gruber: Uns war es ein Anliegen, regionale Künstler in unserer Ausstellung zu präsentieren. Außerdem boten wir eine vielfältige Palette von Kunstwerken, die von gemalten Bildern bis hin zu Fotografien und Mode reichte.

Ines Oraže: Wir hatten auch ein paar Künstler dabei, die schon letztes Jahr bei der Ausstellung mitgemacht haben, genauso wie neue. Geachtet haben wir darauf, welche Kunst zum Motto passt. Uns war vor allem wichtig, die Kunst und Kultur von Kärnten in den Fokus zu rücken. Außerdem wollten wir jungen aufstrebenden Künstlern eine Bühne bieten. Es waren aber auch genauso renommierte Künstler aus der Szene dabei.

Welchen Vorteil hatten die regionalen Künstler von eurer Ausstellung bzw. welche Bedeutung hatte die „Melanchothek“ für die Aussteller?

Ines Oraže: Einerseits, die Möglichkeit ihre Werke einem breiteren Publikum zu präsentieren und andererseits auch in der Kunstszene Fuß fassen zu können. Auch ist der Ausstellungsraum keine gewöhnliche Galerie gewesen, daher war das Publikum breit gemischt. Es waren also nicht nur Kunstinteressierte vertreten, sondern auch Leute, die vielleicht die Fabrik als Disco kennen oder auch jene, die für die Musik kamen – wir hatten nämlich auch einen DJ vor Ort.

Was bedeutet die Ausstellung für euch, was wollt ihr der Öffentlichkeit vermitteln?

Raphaela Gruber: Die Ausstellung ist ein Herzensprojekt von uns. Unser Ziel war es, aus dieser Veranstaltung etwas Besonderes und Individuelles zu schaffen, bei dem Kunst und Clubbing miteinander verschmelzen. Die Location bietet sich förmlich dafür an, und in Kombination mit einem talentierten DJ sowie großartiger Musik wurde die Ausstellung auch zu einem einzigartigen Erlebnis für unsere Besucher.

Ines Oraže: Wir wollten zeigen, dass in Kärnten etwas passiert und dass es auch anders gehen kann, fern von einem klassischen Galerie-Ambiente. Wir wollten die „Melanchothek“ auch deshalb weiterführen, weil das Konzept einfach so gut und innovativ war.

Wird die Melanchothek nächstes Jahr wieder stattfinden?

Ines Oraže: Auf jeden Fall wollen wir das weiterführen. Es war zwar viel Arbeit, aber es hat uns vielmehr Spaß gemacht und stellt vor allem eine Herzensangelegenheit für uns dar.

Raphaela Gruber: Wir hoffen, dass die nächste Ausstellung wieder im September 2024 stattfinden wird. Also Save The Date und Enjoy!

© Beatrice Torker

KÜNSTLER UND AUSSTELLER

  • Inés Urach
  • Gerhard Fresacher
  • Ronald Zechner
  • Ines Oraže
  • Benedikt Tschöscher
  • Robert Janos
  • Melanie Andrä
  • Michael Watzenig
  • Luis Kogler

Modepräsentation

  • Gina Drewes und Darja Shatalova

DJ Support

  • Chris Kaplaner und W/O Pants
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