„Mensch macht Klima“ zeigt Wege aus der Krise
Klimaschutz ist aktueller und wichtiger denn je, wie auch die Wetterkapriolen der vergangenen Wochen in Kärnten zeigten. Das Klimabündnis Kärnten arbeitet daher bereits seit 30 Jahren unermüdlich an entsprechender Bewusstseinsbildung – unter anderem mit der 64-seitigen Broschüre „Mensch Macht Klima“.
Das Dilemma der Klimagerechtigkeit
Eine der zentralen Fragestellungen bei weltweiten Klimaabkommen ist der Umgang mit der Klimagerechtigkeit. Durch den massiven Energie- und Ressourcenhunger von rund einem Zehntel der Weltbevölkerung kommt es zu überhöhten CO2-Emissionen. Die Auswirkungen des dadurch verursachten Klimawandels treffen uns alle, vor allem jedoch die Ärmsten und Länder, die bisher am wenigsten von wirtschaftlicher Entwicklung profitiert haben. „Klimaschutz basiert auf einer planetaren Ethik Erfolg haben. Das Klimabündnis, das europäische Städte und Gemeinden in einer globalen Partnerschaft mit den Indigenen Völkern Amazoniens verbindet, erfüllte diesen Ansatz“, so Christa Pfeiler, die als langjährige Obfrau des ÖIE und Mitarbeiterin des Weltladens die Entwicklung über die Jahre mitverfolgte. Ziel des Klimabündnis ist es seit nunmehr als 30 Jahren die CO2-Emissionen in Europa zu reduzieren und den Regenwald als Lebensraum zu schützen. „Damals waren wir eine kleine aber sehr aktive Keimzelle und die Öffentlichkeit nahm das Thema Klimawandel nur als Randnotiz war. Das hat sich inzwischen geändert. Und leider sind unsere Befürchtungen wahr geworden“, reflektiert Andreas Strasser, der schon bei der Gründung des Klimabündnisses dabei war. Von Anfang an beachtet das Klimabündnis neben ökologischen Aspekten auch soziale und gesellschaftliche Wechselwirkungen, wie die ungleiche Verteilung der Ressourcen und Lebenschancen. So erinnert sich auch Monika Kircher, die als Geschäftsführerin des ÖIE-Kärnten die Gründung des Klimabündnisses begleitete: „Damals war der entwicklungspolitische Ansatz, der schon im Namen Klimabündnis zur Geltung kommt was völlig Neues.“
Zeitgeschichte der Klimadebatte
Mit der neuen Publikation „Mensch Macht Klima“ des Klimabündis Kärnten sollen Wege aus der Klimakrise aufgezeigt sowie eine Bewusstseinsbildung für Klimaschutz und -gerechtigkeit gefördert werden. Dabei werden in der Broschüre auch historische Wegpfeiler der Klimadebatte eingebunden. „Die Publikation legt das Augenmerk auf die Zeitgeschichte der Klimadebatte sowie auf die Partnerschaft mit den indigenen Völkern. Kombiniert mit spannenden Anekdoten und Beispielen unterlegt mit vielen Bildern und Graphiken macht das Lesen der 64 Seiten sehr spannend und man bekommt viele neue Erkenntnisse, die in der gegenwärtigen Klimadiskussion kaum angesprochen werden“, analysiert Sabine Seidler vom Forum Anthropozän.
Villach als Vorbild für Klimaschutz
„Villach hat in mehrfacher Hinsicht Klimageschichte geschrieben. Es war der Impuls einer Klimakonferenz im Jahre 1985, die zur Gründung des Weltklimarates führte. Aber nicht nur das. Auch das Klimabündnis koordinierte bis 1995 von Villach aus die österreichischen Aktivitäten“, erklärt Christian Salmhofer, der sich seit 1987 mit dem Klimathema auseinandersetzt und seit 1995 für das Klimabündnis arbeitet. Claudia Pacher, die das „grüne Telefon“ in der Umweltabteilung war und im Büro des Bürgermeisters wesentliche Schritte für den Klimaschutz setzte, erklärt ebenfalls: „In der Alltagsarbeit war uns damals gar nicht bewusst, dass wir als Stadt Villach im Klimaschutz Pionierarbeit geleistet haben. Inzwischen ist ja die Klimakrise bestimmend in allen Gesellschaftsbereichen.“ Die näheren Hintergründe der Klimageschichte Villachs finden sich in der Broschüre. So sagt auch Nachhaltigkeitsreferentin Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig: „Mich als Vizebürgermeisterin freut es sehr, dass die Stadt Villach bereits so viele Impulse im Klimaschutz gesetzt hat und dahingehend sehr gut unterwegs ist. Beim Lesen der Publikation wird klar, wie viele Frauen hier Pionierarbeit im Klimaschutz geleistet haben. Die Stadt Villach nimmt ihre Verantwortung wahr dafür vorzusorgen, dass diese Lebensqualität weiterhin erhalten bleibt. In den vergangenen Jahren haben wir bereits viel umgesetzt, um die Stadt klimafit für die Zukunft zu machen. Als Obfrau des Vereines Klimabündnis Kärnten wollen wir gemeinsam weiter konsequent Schritte zum Schutz des Weltklimas setzen.“