Fotocredit: Kärntnermilch
Wirtschaft
17.03.2023

Milchwirtschaft legte 2022 im Export zu

VÖM-Präsident Petschar fordert die rasche Einführung einer klaren Herkunftskennzeichnung zur Absicherung der Qualität. 

Die nun vorliegenden Zahlen des milchwirtschaftlichen Außenhandels zeigen im letzten Jahr eine sehr positive Entwicklung. „Die österreichische Milchwirtschaft konnte mit ihrer Qualitätsstrategie auch in Zeiten der Teuerung auf den hart umkämpften Exportmärkten zulegen,“ so der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) Dir. Helmut Petschar zu den Außenhandelszahlen der Statistik Austria.  

Höchstwerte im Export 

Mit Steigerungen von 357 Mio. erreichte der Milchprodukt-Export mit plus 26,2 % einen bisherigen Höchstwert von 1,7 Mrd. Das Resultat: Ein um 25 % positiver Anstieg des Außenhandelssaldo in der Höhe von 643 Mio. €. Mit diesen hohen Werten trägt der Export wesentlich zur Absicherung der heimischen Milchwirtschaft bei“, erklärt Petschar. Das Exportland mit dem größten Anteil (51 %) ist Deutschland, gefolgt von Italien, den Niederlanden und Griechenland. Auch das Hauptimportland ist Deutschland, mit einem Anteil von 59 %, gefolgt von Italien, den Niederlanden und Griechenland.  

Milchprodukte im Visier 

Käse bildet das wichtigste Außenhandelsprodukt. Bei einer Menge von 181.000 t (plus 6,8 %) konnte ein Exportwert von 901 Mio. € (plus 24,5 %) erzielt werden. Währenddessen kosteten die 132.000 Tonnen stagnierenden Importmengen 634 Mio. € (plus 19,7 %). Der Flüssigmilch-Export brachte einen Ertrag von 376 Mio. € (plus 26,2 %), fermentierte Produkte (Joghurt und Co) 205 Mio. € (plus 29,4 %). Ein deutlicher Importüberschuss wurde bei Butter verzeichnet, wo 4.600 Tonnen Exporte 19.700 Tonnen Importen gegenüberstanden.  

Mangel an Herkunftskennzeichnung führt zu niedrigen Standards 

Laut Petschar sind Gentechnikfreiheit, EU-weit beste Klimaschutzwerte sowie außergewöhnliche Bioanteile als höchste österreichische Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards für die Milchexportzahlen verantwortlich. Diese Standards fehlen bei Importen oftmals. Vor allem Eigenmarken des Handels oder in der Verarbeitung werden Produkte ohne die gewohnt hohen österreichischen Standards verwendet, was dem Konsumenten oft nicht bewusst ist. So werden die gewünschten hohen Standards aufgrund des Mangels an klarer Herkunftskennzeichnung vielfach nicht getroffen. „Umso dringlicher ist daher die rasche Einführung einer klaren Herkunftskennzeichnung“, meint Petschar abschließend. 

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