© Gernot Gleiss
Umwelt
06.08.2024

Millionen für den Hochwasser­schutz

Um die Bevölkerung zu schützen, fließen in Kärnten allein heuer 52 Mio. Euro in den Hochwasserschutz.

Ob Schutz- und Regulierungsbauten am Gewässer, Hochwasserrückhaltebecken oder Schutzdämme und -mauern im Vorland: In ganz Kärnten sind eine Reihe von Hochwasserschutzprojekten in Bau bzw. in Planung. Alleine dieses Jahr fließen 52 Mio. Euro in den Hochwasserschutz. Ganz neu am Start ist beispielsweise das erste von insgesamt fünf Detailprojekten am Arriacherbach. Es ist dies ein besonders wichtiges Projekt. War doch die Gemeinde Arriach im Sommer 2022 nach den heftigen Unwettern im Gegendtal von massiven Überflutungen betroffen. Bereits im März dieses Jahres erfolgte in Latschach an der Rosegger Drauschleife der Startschuss für das lang ersehnte Hochwasserschutzprojekt, im April begannen die Baumaßnahmen für den für Villach so wichtigen Hochwasserschutz im Bereich von Drau, Gail und Seebach.

Schutz von Menschen­leben

„Das absolut vorrangige und damit wesentlichste Ziel dieser Baumaßnahmen ist der Schutz von Menschenleben sowie in weiterer Folge der Schutz ihres Lebens- und Siedlungsraumes und unserer Kulturgüter“, betont Katastrophenschutz- und Wasserreferent Landesrat Daniel Fellner. Neben dem Bau von Hochwasserschutzmauern, Dämmen und Rückhaltebecken ist die Vorsorge ein wichtiges Element dieser Schutzmaßnahmen. „In Abstimmung mit Raumordnung, Bauordnung und Katastrophenschutz ist die Flächennutzung in potenziellen Überflutungsgebieten so auszurichten, dass Schäden durch Hochwasser so weit wie möglich vermieden bzw. minimiert werden“, sagt Fellner. Dazu zähle des Weiteren auch, das Risikobewusstsein und die Eigenverantwortung der Bürger:innen zu stärken.

„Kontinuierliche Investitionen in den Hochwasserschutz sind lebenswichtig. Deshalb wird so viel Geld wie noch nie investiert, um unsere Bevölkerung vor Gefahrensituationen durch Hochwasser zu schützen.“

Landesrat Daniel Fellner

Bewährter Hochwasser­schutz

Dass sich die Investitionen in den präventiven Schutz bewähren, zeige laut Fellner die Ereignisanalyse der Hochwasserereignisse 2023. Während des Unwetterereignisses Tief „Zacharias“ wurden im Vorjahr insgesamt zehn Rückhaltebecken eingestaut oder teileingestaut, was einen geschätzten Schaden von etwa 18 Mio. Euro hintangehalten habe. Auch die Unwetter im November letzten Jahres konnten weitgehend ohne größere Schäden bewältigt werden. Insgesamt seien somit Schäden in Höhe von mehr als 25 Mio. Euro verhindert worden, erläutert der Landesrat: „Betrachtet man alle Schutzmaßnahmen und dabei auch die Wirkung bei ‚kleineren Hochwasserereignissen‘ ist der tatsächlich verhinderte Schaden noch weit höher.“

Gegenseitiger Informations­fluss

Auch das Grenzgebiet zu Slowenien war in der Vergangenheit von heftigen Überschwemmungen betroffen. „Flüsse werden über gesamte Einzugsgebiete definiert und halten sich nicht an Landesgrenzen. Ein gegenseitiger Informationsfluss und rechtzeitiges Warnsystem helfen, Schäden zu verhindern“, erklärt Fellner. Die Abstimmung mit den slowenischen Kolleg:innen erfolgt standardisiert über die „Ständige Österreichisch-Slowenische Kommission für die Drau“. Im Rahmen von Hochwasserereignissen wird aktiv über den Landeskrisenstab Kontakt aufgenommen und Informationen weitergegeben. Erfolgt ein offizielles Hilfsansuchen seitens Slowenien, können Einsatzkräfte innerhalb kürzester Zeit ins betroffene Gebiet entsandt werden.

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