Foto: IV Kärnten
Bildung
14.10.2022

MINT-Gütesiegel verliehen

Acht Kärntner Bildungseinrichtungen wurden erneut mit dem MINT-Gütesiegel zertifiziert.

Das Gütesiegel wird seit dem Jahr 2016 auf Initiative von Bildungsministerium, Wissensfabrik Österreich, Pädagogischer Hochschule Wien und Industriellenvereinigung vergeben. Bildungsdirektorin Isabella Penz und IV-Kärnten-Geschäftsführerin Claudia Mischensky betonten bei der Verleihung die Wichtigkeit des Themas MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) in Kärnten. Ein breites Angebot an Initiativen und Aktivitäten, wie etwa das Educational Lab und andere, bilden den Fokus ab. Von den 492 österreichischen Kindergärten und Schulen mit Gütesiegel kämen 35 oder 7,7 Prozent aus dem südlichsten Bundesland. Bei den neu Einreichenden halte man sogar einen Anteil von fast 10 Prozent. Für Penz ist das große Engagement der Pädagog:innen umso erstaunlicher, als 70 Prozent von ihnen „fachfremd“ unterrichten, also keine explizite fachliche Ausbildung für MINT-Gegenstände vorweisen können.

Stundenkontingente werden aufgestockt

In einer einleitenden Video-Grußbotschaft gratulierte auch Bundesminister Martin Polaschek: „Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Vertrauen in die Wissenschaft!“ Klaus Haberl von der Kärntner Bildungsdirektion: „In den MINT-Mittelschulen, die derzeit noch als Schulversuch laufen und ab 2027 in den Regelbetrieb übergehen sollen, werden die Stundenkontingente kräftig aufgestockt. Zusätzliche vier Stunden sind für digitale Grundbildung vorgesehen, weitere elf Stunden für forschendes Lernen.“ Anders als im übrigen Österreich sei in Kärnten der MINT-Schwerpunkt über das gesamte Land verteilt. Man habe auch die Schulsprengel-Regelung gesetzlich aufgeweicht, um den Zugang zur MINT-Ausbildung zu erleichtern.

Enge Zusammenarbeit von AAU und PH

Heimo Senger vom Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung der Uni Klagenfurt arbeitet parallel an den pädagogischen Inhalten. Gerade bei der Interdisziplinarität hätten Bildungseinrichtungen im deutschen Sprachraum wenig vorzuweisen. Bei Themen wie „projektorientiertes Arbeiten“ oder „kompetenzorientiertes Lernen“ nehme man sich eher an Asien ein Beispiel. Weitere ganz wichtige Schwerpunkte sind für Senger die Verzahnung von Sprache und MINT sowie das Gender-Thema. In Sachen MINT-Didaktik arbeitet Sengers Institut eng mit der Pädagogischen Hochschule in Kärnten zusammen. Georg Sitter von der PH Kärnten erklärt, dass seine Institution die MINT-Begleitung für sämtliche Mittelschulen in Österreich koordiniere. Er verweist außerdem auf das reiche Fortbildungsangebot der PH in Kärnten: die NAWI-Mix-Kurse, das Education Innovation Studio oder die MINT Messe.

Lavanttal ist MINT-Vorreiter

Besonders initiativ ist ein bildungsinstitutionen-übergreifendes Netzwerk im Lavanttal, wo man seit 2009 sukzessive vom Kindergarten bis hinauf zur HTL kooperiert und wo buchstäblich gemeinsam experimentiert wird. Alle Beteiligten sprechen die „positive Energie“ des Projekts an. Die HTL Wolfsberg kann mittlerweile einen Mädchen-Anteil von über 20 Prozent vorweisen.

Folgende Kärntner Bildungseinrichtungen wurden am 6. Oktober 2022 wieder mit dem MINT-Gütesiegel zertifiziert:

  • Montessori-Kindergarten „Bunte Knöpfe“, Klagenfurt
  • Volksschule Hörzendorf, St. Veit/Glan
  • Volksschule Metnitz
  • Volksschule St. Marein, St. Stefan
  • Volksschule Schiefling am Wörthersee
  • Mittelschule St. Marein, St. Stefan
  • Mittelschule Gegendtal-Treffen
  • HTL Wolfsberg

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