Im Jahr 2020 gingen in Kärnten Firmen- wie Privatinsolvenzen zurück. Doch für 2021 prognostiziert der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) eine Insolvenzwelle. – Foto: Pixabay/Ratfink1973
Wirtschaft
11.01.2021

Minus von 42,8 Prozent bei Firmeninsolvenzen in Kärnten

Im Jahr 2020 gingen in Kärnten Firmen- wie Privatinsolvenzen zurück. Doch für 2021 prognostiziert der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) eine Insolvenzwelle. Die Frage ist nur, wann diese losbrechen wird…

Die Firmeninsolvenzen sanken von 334 im Jahr 2019 auf 191 im Vorjahr – das ist ein Minus von 42,8 Prozent. Die Passiva betrugen dabei in Summe 65.058.000 Euro (2019: 92.505.000 Euro) und gingen damit ebenso zurück.

Doch es waren letztes Jahr mehr Arbeitnehmer betroffen – nämlich 549, 2019 waren es 495. Die meisten Dienstnehmer waren bei der Insolvenz der MKM Service GmbH aus Wolfsberg betroffen (70), gefolgt von Bau Sztriberny GmbH & Co KG Reifnitz (48) sowie der Mandler GmbH Greifenburg (44).

Bei den Privatinsolvenzen zeigt sich folgendes Bild: 759 im Jahr 2019 stehen 615 im Vorjahr gegenüber (minus 19 Prozent). Die Gesamtpassiva betrugen 2020 86.576.000 Euro, 2019 waren es 86.140.000 Euro. Die durchschnittliche Verschuldung ging letztes Jahr hinauf – von 122.100 Euro (2019) auf 147.200 Euro (2020).

Rückgang seit erstem Lockdown

Laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) gingen seit dem ersten Lockdown im März 2020 die Insolvenzen sukzessive zurück. Schließlich griffen die Unterstützungsmaßnahmen des Bundes wie Stundungen, Kurzarbeit etc. Außerdem stellte die öffentliche Hand keine Insolvenz-Anträge.

Insolvenzwelle wird kommen

Für 2021 geht der AKV von einer Insolvenzwelle aus – denn es herrsche ein extremer Rückstau an Insolvenzen und verschuldete Haushalte nehmen zu. Konkret heißt es: „Fraglich ist lediglich, wann diese Welle losbrechen wird. Dies wird spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2021 erfolgen, wobei die Einschätzung des Ausmaßes dadurch erschwert wird, dass ab Mitte des Jahres 2021 zwei beabsichtigte Reformen im Bereich des Insolvenz- und Exekutionsrechts in Kraft treten sollen, die sich auf den Anfall von Insolvenzen massiv auswirken sollen.“

Der AKV wagt dennoch vorsichtig eine Prognose: Man erwartet nach dem Wegfall der staatlichen Maßnahmen ab der zweiten Jahreshälfte eine Zunahme von bis zu 15 Prozent zu 2019, was die Firmeninsolvenzen betrifft.

Im Jahr 2020 gingen in Kärnten Firmen- wie Privatinsolvenzen zurück. Doch für 2021 prognostiziert der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) eine Insolvenzwelle. – Foto: Pixabay/Ratfink1973
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