Fotos Credit: SURAAA/kk
Umwelt
21.11.2022

Mobilität: Automatisie­rtes Fahren ist gut für das Klima

Beim Nationalen Forum Klimaneutrale Mobilität (NFKM) wurde das angewandte Forschungsprojekt SURAAA als ein österreichisches Best-Practice-Beispiel mit Vorzeigecharakter nominiert.

Der Mobilitätsmasterplan 2030 zeigt Wege auf, um Verkehr zu vermeiden, zu verlagern und zu verbessern und den Anteil des Verbundes aus Fuß- und Radverkehr, öffentlichen Verkehrsmitteln und geteilter Mobilität deutlich zu steigern. Das innovative Forschungsprojekt SURAAA wurde dabei als ein Best-Practice-Beispiel nominiert, da automatisierte Shuttles u.a. sauberer, effizienter, intelligenter unterwegs sind, was gut für das Klima ist.

Verkehr ist größter CO2-Emmitent

Die Bundesregierung verfolgt das engagierte Ziel, Österreich bis 2040 in die Klimaneutralität zu führen. Doch der Verkehr ist das Sorgenkind in der Klimabilanz. Die Emissionen sind in diesem Sektor in den letzten 30 Jahren massiv gestiegen, anstatt langfristig zu sinken. Dennoch, das Bewusstsein für die Klimakrise ist in der Gesellschaft angekommen, aber auch die Digitalisierung ist weiter vorangeschritten. Ausgangspunkt des Mobilitätsmasterplan 2030 für Österreich ist ein Backcasting-Modell, das von einem sinnvollen Mix aus Verkehrsvermeidung, -verlagerung und Effizienzverbesserung bei den einzelnen Verkehrsträgern ausgeht und einen deutlichen Anstieg der Energieeffizienz des gesamten Verkehrssystems hinterlegt. Daraus ergibt sich, dass dieser Weg nur gesamtgesellschaftlich beschritten werden und alle lösungsorientierten Partner und Projekte Beachtung finden müssen.

Wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende

Das angewandte Forschungsprojekt „Smart Urban Region Austria Alps Adriatic (kurz SURAAA)“ trägt mit dem automatisierten Fahren im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) – erste/letzte Meile – einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende bei und ist ein wichtiger Lösungsbaustein. Automatisierte Shuttles sind sauberer, effizienter, vernetzter, sicherer und intelligenter unterwegs. Relevant fürs Klima werden autonome Shuttles im Bereich der wichtigen ersten/letzte Meile. Anstatt, wie bisher, den privaten PKW für die erste/letzte Meile - rund 2,5 km in eine Richtung, entspricht 40% aller PKW-Fahrten - zu nutzen und dann 23 Stunden am Tag ungenutzt stehen zu lassen, würde eine Flotte autonomer, elektrischer Shuttles für den sauberen und komfortablen Passagiertransport sorgen. Autonome Shuttles als Teil des öffentlichen Nahverkehrs könnten dabei die Zahl der täglich fahrenden Autos um ein Vielfaches schrumpfen lassen und damit zu einem CO2-Rückgang führen und helfen bisher versiegelte Flächen (Straßen, Parkplätze etc.) wieder zu entsiegeln.

Umsetzung umwelt- und klimafreundlicher Projekte

Darum wurde das Kärntner Forschungsprojekt als eines der zehn Best-Practice-Beispiele mit Vorzeigecharakter nominiert und im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in Wien im Umsetzungsprozess des Mobilitätsmasterplans 2030 im Nationalen Forum Klimaneutrale Mobilität (NFKM) präsentiert. Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, bei der alle Best-Practice-Beispiele präsentiert und diskutiert werden. Nur so kann die Umsetzung weiterer innovativer umwelt- und klimafreundlicher Projekte angeregt werden. Im Beisein von Bundesministerin Leonore Gewessler, Vertretern der Länder, anderen Ministerien und der Sozialpartner, präsentierte SURAAA-Projektleiter Walter Prutej die innovative Zukunftslösung.

Teil der Lösung sein

Insgesamt wurden für ganz Österreich 10 Projekte nominiert. Für das Land Kärnten nahm Albert Kreiner vom Amt der Kärntner Landesregierung teil. „Teil der Lösung zu sein, ist für uns eine besondere Anerkennung“, freuen sich Kreiner und Prutej. SURAAA arbeitet seit 2017 an der Alltagstauglichkeit von autonomen Shuttles und damit an völlig neuen Mobilitäts-Serviceleistungen. In der Praxis fahren seit 2018 elektrische Kleinbusse fahrerlos werktags im Ortszentrum von Pörtschach am Wörthersee und transportieren mit hoher Akzeptanz und nach Fahrplan kostenlos Gäste und Einheimische, seit 2021 im Rahmen des EU-Projektes SHOW.

Begeistert vom autonomen Fahren im ÖPNV zeigte sich Bundesministerin Leonore Gewessler (BMK, 2. v. l.) mit SURAAA-Projektleiter Walter Prutej (l.) und Albert Kreiner vom Land Kärnten (Bildmitte). Foto: BMK/kk
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