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Wirtschaft
17.09.2025

Mobilität ohne Grenzen: CARINA zeigt, wo es langgeht

Wie kann Mobilität für alle zugäng­lich werden? Das Forschungs­projekt CARINA zeigt neue, inklusive Wege auf – in Form digi­taler Infra­struktur.

Ob Bus, Bahn, Sharing-Modell oder Bedarfsverkehr: Mit verschiedenen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein ist oft komplex und nicht benutzerfreundlich – vor allem bei eingeschränkter Mobilität. Fehlende Infos zu barrierefreien Zugängen, spontane Fahrplanänderungen oder nicht vernetzte Systeme erschweren es, eigenständig mobil zu sein.

Basis für inklusive Verkehrsplanung

Der Frage, wie Mobilität in Österreich barrierefreier, nachhaltiger und digital vernetzter gestaltet werden kann, widmeten sich die Forscher:innen des Projekts CARINA. Mehrere Partner – darunter JOANNEUM RESEARCH DIGITAL – arbeiteten an einer Lösung, um Verkehrsdaten aus diversen Quellen besser nutzbar zu machen, speziell für Menschen mit Mobilitätseinschränkung. Das Resultat: ein erster Prototyp für einen nationalen Mobilitätsdatenraum, der Fahrpläne, Echtzeitdaten und Barrierefreiheits-Infos bündelt.

Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt ein auf echten Daten basierender Web-Demonstrator. „Damit haben wir eine technische und organisatorische Grundlage für eine inklusivere Verkehrsplanung geschaffen“, erklärt Sandra Draxler, Projektleiterin bei JOANNEUM RESEARCH. Mit der technischen Datenintegration, dem Aufbau des Web-Demonstrators und Workshops übernahm ihr Team zentrale Aufgaben. „In einem benutzerzentrierten Entwicklungsprozess wurden Anforderungen gemeinsam mit Betroffenen und Fachleuten aus Mobilität, Sozialwesen und Technik erarbeitet. Durch Co-Creation-Workshops und Interviews mit Expert:innen konnten wir Perspektiven von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen in die Entwicklung einfließen lassen,“ so Draxler.

„Wir haben eine technische und organisatorische Grundlage für eine inklusivere Verkehrsplanung geschaffen.“ 

Sandra Draxler, Projektleiterin JOANNEUM RESEARCH DIGITAL

© JOANNEUM RESEARCH/Raiser

Effizienz auf vielen Ebenen

Somit macht CARINA sichtbar, wie Barrieren im öffentlichen Verkehr durch digitale Infrastruktur abgebaut werden können. Der Prototyp setzt ein wichtiges Signal für den künftigen Aufbau eines offenen, vernetzten und allgemein zugänglichen Mobilitätsdatenraums. Mehr Datenverfügbarkeit bedeutet zudem effizientere Verkehrsflüsse und weniger CO₂-Emissionen, etwa durch optimierte Routen oder die Förderung von Rad- und Fußverkehr. Indem er den Zugang zu verlässlichen Mobilitätsdaten erleichtert, bietet der Datenraum auch Mehrwert für Forschung und Gesellschaft – als Basis für sozial gerechte Mobilität.

PROJEKT CARINA

Laufzeit: September 2023 – Februar 2025
Koordination: ALP.Lab GmbH
Partner: JOANNEUM RESEARCH, ADV, emprium, nexyo und pdcp (SURAAA).

Gefördert wurde CARINA vom Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) im Rahmen des FFG-Programms „Mobilität der Zukunft“.

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