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Wirtschaft
16.09.2024

Mobility Coaches, Mobility Hub & mehr

Mit rund 1.800 Beschäftigten stellt das Thema Mobilität im Lakeside Park eine besondere Heraus­forderung dar. Unterstüt­zung bieten die neuen Mobility Coaches.

Gutes Personal finden – aber auch halten. Ein brandaktuelles Thema, welches eng mit der Erreichbarkeit des Arbeitsortes verbunden ist. Zu lange bzw. unbequeme Wege zur Arbeit grenzen das ohnehin schon überschaubare Angebot an Arbeitskräften weiter ein. Es ist somit wichtiger denn je, attraktive Anfahrtswege zu schaffen und aufzuzeigen.

Klingt einfach, ist aber sehr komplex, da es gilt, zahlreiche Stakeholder – aus den Bereichen Politik, Forschung, Wirtschaft, Mobilitätsdienstleistung und Hochschulen – mit ins Boot zu holen, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Dies ist auch insofern notwendig, als bis zum Jahr 2030 voraussichtlich an die 1.000 weitere Personen auf dem 24,6 ha großen Lakeside-Park-Areal tätig sein werden und man sich auf den Weg zum CO2-neutralen Park gemacht hat.

Mobilitätsknotenpunkt

Bereits im Jahr 2021 fiel mit der Unterzeichnung des Dienstbarkeitsvertrages zwischen der KMG Klagenfurt Mobil und der Lakeside Science & Technology Park GmbH der Startschuss für einen umfangreichen Ausbau des Mobilitätsangebotes. Mittlerweile ist das Projekt weit fortgeschritten und bietet den Mitarbeiter:innen der ansässigen Unternehmen, aber auch den Studierenden der Alpen-Adria-Universität komfortable Lösungen zur Nutzung der Öffis sowie der umweltfreundlichen Erreichbarkeit im Bereich Individualverkehr. Busverbindungen im 10-Minuten-Takt, absperrbare Fahrradständer, E-Ladestationen oder E-Carsharing sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie vielfältig die Bemühungen sind, bestmögliche Anreiseoptionen zu bieten.

„Mobilität spielt eine zentrale Rolle für die Effizienz und Attrak­tivität des Standorts Lakeside Park. Mit einem umfassenden Mobilitäts­konzept, das auf nachhaltige und innovative Lösungen setzt, wird eine reibungs­lose Erreichbarkeit des Parks gewährleistet.“

Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer Lakeside Park

Komfortable Angebote

Der Lakeside Park gehört neben dem Technologiepark Villach und dem Industriepark Blintendorf in St. Veit zu den drei Forschungs-, Wirtschafts- und Bildungsknoten im Kärntner Zentralraum. Für diese wurden im Rahmen eines EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) Projektes 12 Hebelmaßnahmen entwickelt, die in den kommenden fünf Jahren umgesetzt werden sollen und anderen Regionen als Best Practice dienen können. Dazu gehören u. a. attraktive inter- und multimodale Mobilitätsangebote, ein benutzerfreundliches Leitsystem, die Forcierung nachhaltiger über-/betrieblicher Mobilität oder komfortable Last-Mile-Angebote. Einige Maßnahmen wurden bereits realisiert, andere sind gerade in der Entwicklungs- bzw. Testphase.

Der Lakeside Mobility Coach

Teil des Projektes sind auch die im Lakeside Park agierenden Mobility Coaches Mitarbeiter:innen aus Unternehmen, die im Lakeside Park ansässig sind. Ihre Aufgabe besteht darin, an der Gestaltung und Umsetzung neuer Mobilitätslösungen zu arbeiten und eine Awareness dafür zu entwickeln. Kolleg:innen sollen durch sie motiviert werden, nachhaltige Fortbewegungsmittel zu nutzen – sei es zu Fuß, mit dem Scooter, dem Bike, den Öffis oder durch Bildung von Fahrgemeinschaften.

Ziel ist nicht nur eine Verhaltensänderung per se, sondern auch ein Verstehen von Auswirkungen, die ein geändertes Mobilitätsverhalten mit sich bringt. Egal, ob es gesundheitliche Aspekte sind, die regelmäßige Bewegung mit sich bringen, oder positive Auswirkungen auf unsere Umwelt.

„Wir schätzen den Austausch auf Augenhöhe mit Kolleg:innen anderer Unter­nehmen im Lakeside Park sehr. Dadurch haben wir bereits gute Ideen in unser Unternehmen ein­bringen und unsere Mitarbei­ter:innen dafür motivieren können.“

Elfi Breitenhuber-Rohner, Mobility Coach addIT

Co-kreatives Networking

Ein weiterer Fokus der Mobility Coaches liegt auf dem Aufbau eines co-kreativen Netzwerkes der relevanten Stakeholder. Alle zwei Monate findet ein Vernetzungstreffen zum gegenseitigen Austausch statt. Diese Treffen dienen v. a. dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch der Unternehmen und werden auch durch unterschiedliche Themen von externen Mobilitätsexpert:innen und Dienstleister:innen unterstützt. Der damit angestoßene Bildungsprozess dient letztendlich auch anderen Regionen oder Wirtschafts- & Bildungsknotenpunkten als Vorzeigeprojekt, welches übernommen und angewendet werden kann.

Aktuell haben bereits die Innovationsabteilungen der FH Kärnten und der Universität Klagenfurt sowie die Städte Klagenfurt, Villach und St. Veit und die KMG Klagenfurt Mobil Gesellschaft großes Interesse an diesem Format bekundet. Geschäftsführer Bernhard Lamprecht kann sich für die Mobility Coaches – bereits die Hälfte aller Unternehmen im Lakeside Park stellt solche Botschafter:innen, die Erfahrungen und Themen in die Unternehmen zurückzuspielen – auch eine anerkannte Ausbildung gemeinsam mit Bildungspartner:innen für Unternehmen in ganz Kärnten vorstellen.

„Zu den Maßnahmen gehören gut ausgebaute Radwege, effiziente Anbindungen an den öffent­lichen Nahverkehr mit niedriger Takt­frequenz, Carsharing-Angebote sowie die Förderung von Elektromobilität.“

Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer Lakeside Park

Neue autonome Verkehrsanbindung

Ein weiterer Baustein zum Ausbau des Mobilitätsnetzwerkes wurde mit Mitte Juli gesetzt. Die erste autonom fahrende Busflotte Österreichs hat ihren Betrieb mit drei Kleinbussen, die Platz für bis zu neun Personen bieten, aufgenommen. Mit der Unterstützung des Forschungsprojekts „SURAAA – Autonomes Fahren“ sieht sich der Lakeside Park als verlässlicher Partner, um neue Technologien zu testen. Es sind genau diese Technologien, die das Potenzial haben, nicht nur die Mobilität zu revolutionieren, sondern auch neue Maßstäbe in Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu setzen.

Der offizielle Fahrbetrieb für Passagiere mit den autonomen Shuttles via Lakeside Park ist gestartet und bietet kostenlose Fahrten von 9.30 bis 15.30 Uhr an. Gefahren wird mit Hilfe von Satellitensystemen, Kameras und Sensoren auf der vier Kilometer langen Teststrecke Bahnhof West bis zum Lakeside Park. Mit diesem Projekt soll nicht nur das Transferangebot erweitert werden, sondern auch einem bevorstehenden Arbeitskräftemangel an Busfahrer:innen entgegengewirkt werden.

Der richtige Mix

In Summe gibt es – wie auch vom JOANNEUM Research in neuesten Studien bestätigt – kein allgemein gültiges Rezept, um zu optimalen Ergebnissen zu kommen. Mobilitätskonzepte müssen abgestimmt auf die vorliegenden Rahmenbedingungen vor Ort entwickelt werden. Es gilt, einen ständig in Entwicklung befindlichen Prozess, den die Lakeside Park GmbH mit einer Vielzahl an bereits umgesetzten und im Entwicklungsprozess befindlichen Aktionen konstant verfolgt, weiter zu beschreiten. Zum Nutzen ansässiger Betriebe, Arbeitnehmer:innen und nicht zuletzt der Umwelt.

Das Angebot in Sachen Mobilität ist im Lakeside Park breit gefächert. Es reicht von Leihrädern über gut getaktete Verkehrsanbindungen bis hin zu Mobility Coaches. © Lakeside Park
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